West Highland Way Titel

Mit dem Zelt auf dem West Highland Way

Da saßen wir nun mit unseren 15kg-Rucksäcken in der S-Bahn auf dem Weg zum Flughafen. 15 Kilo. Hatten wir uns das wirklich gut überlegt?
Schottland war unser Ziel.
Schon seit Wochen, na ja, eigentlich Monaten habe ich diese Reise geplant. Das erste Mal eine große Wanderreise mit Nathalie, das erste Mal wandern mit Zelt im Rucksack, das erste Mal Schottland. Wandern auf dem West Highland Way. Wir haben unser Equipment zusammengestellt und erweitert, ein Zelt und gute Schlafsäcke gekauft und ich habe ein bisschen mit Wanderessen rumexperimentiert.
Gut, erstmal hatten wir noch ein paar Tage im Hotel in Glasgow vor uns und mussten unsere Rucksäcke nur die enge Wendeltreppe zu unserem Zimmer hochbugsieren, sie dann einfach neben das Bett fallen lassen und die Stadt erkunden. Das Schöne an einem Wanderurlaub ist ja auch, dass man schon von der ersten Minute an eigentlich alle Aktivitäten in seinem Wanderoutfit absolviert. So geht man mit dicken Wanderboots nicht nur in den Tea Room, sondern auch ins Theater und ins Restaurant. Ich habe mich doch das eine oder andere Mal ein bisschen deplatziert gefühlt. Umso froher war ich dann auch, als es ENDLICH losging und wir von der Scotrail-Station direkt um die Ecke von unserem Hotel mit dem Pendelzug zum Startpunkt unseres Weges gefahren sind.
Der West Highland Way beginnt in Milngavie, einem Vorort von Glasgow. Gerade auf den Bahnhofsvorplatz getreten, wurden wir auch schon von 3 munter schwatzenden schottischen Damen angesprochen und kurzerhand ins „Stadtzentrum“ geleitet. Auf dem kurzen Weg konnten wir noch schnell unsere (übereinsstimmenden) Ansichten zu Brexit und Bundestagswahl austauschen. So schnell wie sie gekommen waren, waren sie aber auch schon wieder weg und wir konnten nach dem obligatorischen Startfoto vor dem West Highland Way-Obelisken endlich unseren Weg beginnen.
Startpunkt West Highland Way in Milngavie
Startpunkt West Highland Way in Milngavie

Erstmal reinkommen – Milngavie nach Drymen

Die ersten Kilometer liefen wir sehr beschwingt zuerst durch das Örtchen und bald schon auf guten Wegen durch die hügelige Landschaft. Der Rucksack war schwer, aber es ging und wir waren guter Dinge.
Eine erste kurze Pause machten wir an einem kleinen See, unserem ersten Loch. Ich wollte gerade in meine Salami beißen, da kam ein mittelgroßer Fellball auf uns zugestürmt und versuchte mir die Wurst zu klauen. Irgendwann schaffte es Nathalie, den Hund abzuwehren und er lief zurück zu Frauchen. Da sich hinter uns immer dunklere Wolken aufbauten, machten wir uns auch schnell wieder auf den Weg entlang des Lochs.
Unterwegs trafen wir eine Wandergruppe mit nordamerikanischen Damen und schottischem Guide, die für uns Spalier standen, weil wir trotz unserer großen Rucksäcke viel schneller waren als sie. Kurz darauf holten sie uns aber wieder ein. Wir wurden nämlich von einem Mann überredet, ein Käffchen bei ihm zu trinken. Er steht mit einem Wohnwagen neben dem Weg mitten in der Pampa und bietet dort den Wanderern den lieben langen Tag Heißgetränke an. Gegen eine „Spende“ in den Honesty Bucket bekamen wir einen Instantkaffee oder Tee. Und – zack- waren wir 5 Pfund los. Er gibt wohl das Geld an Wanderer, die für wohltätige Zwecke laufen. Man weiß es nicht…
Egal, weiter ging´s. Der Weg war angenehm,  ein perfekter erster Tag, und schon bald kamen wir an den nächsten Pausenpunkt zum Einkehren. Das Beech Tree Inn ist ein Ausflugslokal mit Streichelzoo und großem Garten zum Draußensitzen. Hier trafen wir auch die ersten Wanderer, fast alles ältere Herren in Gruppen. Dass es auch einen West Highland Way-Song gibt, präsentierte uns der eine stolz mit seinem Miniradio, dass am Rucksack baumelte. Mein erster Impuls war zu denken, dass es ja supernervig sein muss, immer so ein Gedudel zu hören, besonders für seine Mitwanderer. Aber insgeheim habe ich ihn auch ein bisschen um seinen kleinen Musikapparat beneidet.
Die letzten Kilometer liefen wir auf einer kleinen Landstraße. Stört mich als alte Caminowanderin ja eigentlich immer gar nicht so. Ich muss zugeben, dass ich dieses „einfach geradeaus latschen, ohne viel denken zu müssen“ sogar manchmal mag. Es gab aber wieder das alte Problem. Auf welcher Straßenseite laufen wir denn nun eigentlich? Und jedes Mal versuche ich meine Kindheitserinnerungen rauszuholen. Was hat man da nochmal gelernt? In der Ortschaft rechts und außerhalb links? Sollen einem die Autos jetzt entgegen kommen oder lieber von hinten? Und das ganze jetzt auch noch im Linksverkehr? Nun ja, ich persönlich finde es angenehmer, wenn ich sehen kann, was da auf mich zurast und so entschied ich mich meistens für die rechte Seite. Oder war´s doch links???
Eine weitere mir altbekannte Regel traf auch an diesem ersten (und übrigens auch allen folgenden Tagen) zu: Die letzten 2 Kilometer ziehen sich wie Kaugummi. Und dabei ist auch egal, wie viele man schon vorher gelaufen ist. Habe ich mir 30km vorgenommen, dann nervt es ab Kilometer 28. Bei 12 Kilometern wird´s dann halt ab 10 zäh. Da ich das aber weiß, kann ich ganz gut die Zähne zusammenbeißen, weil mir dieses Gefühl ja auch signalisiert, dass ich bald da bin. ?
Camping auf der Drumquhassle Farm
Camping auf der Drumquhassle Farm

Und das waren wir dann auch. Unser Ziel war der kleine Campingplatz kurz vor Drymen. Ok, das Wort Campingplatz ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Es war eine Zeltwiese mit ein paar Tischen, einem Wellblechschuppen mit sanitären Anlagen und Sitzmöglichkeiten und das Ganze direkt neben der Pferdekoppel. Also genau wie wir es lieben. Riesige kommerzielle Zeltplätze mit Pool und Bällchenbad sind uns nämlich ein Graus. Hier gab es nicht viel Luxus, aber eine Kasse des Vertrauens, wo man seine 5 Pfund reinstecken konnte.

Wir waren auch die ersten (einzigen?) und hatten freie Wahl bei der Stellplatzsuche. Und die Sonne schien! Es war wirklich die perfekte 1. Ankunft. Das Zelt war dann auch schnell aufgebaut und wir haben beim Essen die Abendsonne genossen. Zum Unterhaltungsprogramm trugen dann noch zwei später ankommende Jungs bei, die ihr vor kurzem und noch originalverpacktes Zwei-Mann-Zelt versuchten aufzubauen. Nach einer Stunde harter Arbeit stellten sie dann fest, dass das Zelt für zwei große junge Männer plus Rucksäcke doch recht kuschelig war. Da hing der Haus- äh Zeltsegen ganz schön schief…
Wir haben uns dann auch relativ schnell in unser Zeltchen zurückgezogen, das ist auch sehr kuschelig.  Aber das stört UNS natürlich nicht, ganz im Gegenteil.

Rüber über den Berg – Drymen nach Cashel Farm auf dem West Highland Way

Tja, die erste Nacht im Zelt. Das ist immer so eine Sache. Meistens ist sie nicht so gut. Irgendwas passt immer noch nicht so richtig. Bei uns waren es diesmal die Schlafsäcke. Sie waren – oh Wunder – nicht zu kalt, sondern zu warm! Das hatten wir auch schon lange nicht mehr. Normalerweise frieren wir uns so durch die Nacht, aber dank unserer tollen neuen Ausrüstung haben wir in dieser Nacht geschwitzt wie verrückt. Ein  paar Stunden haben wir dann aber doch geruht. Der Morgen war sehr schön, das Frühstück war lecker und wir haben  uns ziemlich viel Zeit genommen. Man muss ja auch erstmal ein Packsystem entwickeln und einige Handgriffe automatisieren. Bis dahin wird gestopft und geflucht und am Ende klappert beim Gehen doch irgendwas im Rucksack.
Tatsächlich sind wir erst halb 10 losgekommen, sogar unsere Nachbarjungs haben es früher geschafft. Und die hatten immerhin keine Ahnung, wie man ein Zelt auf- und wieder abbaut.
Weg zum Conic Hill
Weg zum Conic Hill

Die ersten Kilometer führten uns weiter auf der Landstraße von gestern bis zum Abzweig nach Drymen. Wir verkniffen uns den Besuch des Pubs mit der ältesten Schanklizenz Schottlands und zogen weiter über Wiesen und Hügel. Heute sollte es über den Conic Hill ans Ufer des Loch Lomond gehen. Am Fuß des Berges trafen wir auf eine ganze Herde sehr süßer gelockter Kühe. Auch wenn es keine „richtigen“ Highlandrinder mit großen Hörnern waren, waren wir doch ein bisschen eingeschüchtert und ließen eine Gruppe junger Burschen ganz unauffällig vorgehen und die Lage checken. Die kamen durch und so schlenderten wir auch an den glotzenden Viechern vorbei und machten uns an den Aufstieg.

Lockenkühe am Conic Hill auf dem West Highland Way
Lockenkühe am Conic Hill

Schritt für Schritt bugsierten wir uns und unsere schweren Rucksäcke den Hügel hoch. Der Weg führt nicht direkt auf den Gipfel sondern nordwestlich daran vorbei. Eigentlich ist es nur ein kurzer Abstecher bis ganz nach oben, aber nach dem ersten Anstieg hatten wir darauf nicht so richtig Lust und genossen von einer Etage tiefer den Ausblick auf Loch Lomond und die ersten Ausläufer der Highlands.

Blick vom Conic Hill auf Loch Lomond
Blick vom Conic Hill auf Loch Lomond

Außerdem war der Gipfel schon von einer deutschen Schulklasse besetzt. Die Mädels machten es richtig und ließen ihre Taschen von den Jungs schleppen. Deshalb konnten sie dann auch leichtfüßig an uns vorbei nach unten hüpfen, während wir beim Runterweg mehr zu kämpfen hatten als beim Weg nach oben. Der Weg war steinig und matschig. Wir waren echt froh über unsere Stöcke!

Nachdem wir endlich unten angekommen waren, gingen wir dann auch direkt in die erste Kneipe in Balmaha (es gab auch nur zwei, glaube ich) und machten eine ausgedehnte Pause. Ich probierte das erste Mal Haggis. Das ist DIE schottische Spezialität und es schmeckte doch ziemlich lecker. Man darf vielleicht nicht darüber nachdenken, was genau man da isst, aber wenn man nix gegen Innereien gegart in Schafsmagen hat, sollte man das auf jeden Fall mal probieren!

Das Aufbrechen nach der Pause war schwer… Aber wir wollten unbedingt noch 8km bis zum Sallochy Camping laufen. Es ging dann auch nochmal hoch und runter, bevor wir endlich am Ufer des Loch Lomond standen. Da habe ich dann schon ein bisschen Lust gekriegt, mal reinzuhüpfen. Aber erstens gab es schon überall Schilder, die vor Blaualgen warnten und zweitens war es doch vielleicht ein kleines bisschen zu kalt… Man kann sich allerdings kaum vorstellen, dass es in Schottland irgendwann im Jahr mal so richtiges Badewetter gibt.

Am Ufer des Loch Lomond auf dem West Highland Way
Am Ufer des Loch Lomond
Die nächsten Kilometer schleppten sich so dahin und wir hatten immer weniger Kraft und vor allem Lust und so entschieden wir uns, schon einen Zeltplatz früher bei Cashel Farm anzusteuern. Ein riesiges Schild, dass auch Wanderer willkommen hieß, wies uns den Weg. Die Dame im Campinglädchen war entzückend und für nur 9Pfund10 konnten wir zu zweit unser Zelt aufbauen. Wir bestellten auch gleich noch frische Buttercroissants für den nächsten Morgen und waren froh, angekommen zu sein.
Außer uns waren nur noch eine paar Wohnmobile und verrammelte Dauercamperwagen da. Wir hatten aber gar nicht so viel Zeit, uns länger mit unseren Nachbarn auseinanderzusetzen, weil es schon bald in Strömen regnete. Gekocht haben wir im Duschhaus und gegessen im Bett. Also eingekuschelt in den Schlafsack. Noch ein bisschen lesen, dem Regen lauschen und dann Augen zu.

On the bonnie, bonnie banks of Loch Lomond – Cashel Farm bis Rowchoish Bothy 

Die Berge! Gestern hat man außer ein paar grau-milchiger Hügel nichts gesehen, aber mit ein paar Löchern in der Wolkendecke und sogar einigen Sonnenstrahlen, sieht die Welt doch gleich ganz anders aus.

Morgens am Loch Lomond
Morgens am Loch Lomond
Und so hatten wir dann auch ein Frühstück mit Aussicht am See und dazu warmes Croissant. Da eben dieses Croissant erst um 9 fertig war, waren wir schon relativ spät dran. Das rächte sich dann beim Einpacken. Es begann zu regnen. Und das ist wirklich richtig Sch****, wenn das Zelt schon halb abgebaut, aber noch nicht alles eingepackt ist. Und dann wird ALLES nass… Unsere zuvor so gute und entspannte Frühstückslaune überstand den Regen leider nicht und so stapften wir (erst gegen 11) grummelnd los.
Loch Lomond blieb auch an diesem Tag wieder unser treuer Begleiter. Nun denkt man ja, dass der Weg an einem See entlang relativ easy und flach ist. Aber schon unser Wanderführer gab mit mehreren Ausrufezeichen und „Achtung“-Schildern an, dass es sich bei der Strecke am Ufer des Loch Lomonds um den schwierigsten Abschnitt des ganzen West Highland Way handelt. Nun ja, ein bisschen mulmig war mir schon, man weiß ja wirklich immer nicht, was einen dann erwartet. Einige Wanderführer sind ja eher für älteres Publikum geschrieben und da kann sich dann schonmal ein als „äußerst unwegsam“ beschriebener Abschnitt als gut ausgebauter Wanderweg mit einigen Würzelchen und Steinchen herausstellen. Sagen wir´s mal so: Der Wanderführer für den West Highland Way hatte recht.
Nach einer leckeren Pause auf der Seeblickterasse des Rowardennan Hotels ging es erstmal auf Forstwegen weiter. Ein älterer Herr, der mit seinen Hunden unterwegs war, erklärte uns umständlich, wo wir doch heute auf jeden Fall zelten sollten. Direkt am Strand des Sees.
Sonnenglitzer am Loch Lomond
Sonnenglitzer am Loch Lomond
Aber leider war diese Stelle ca. 2 Stunden zu früh. Sonst wären wir vielleicht da geblieben. Aber wir wollten ja noch ein paar Kilometerchen schaffen. Kurz vor dieser Campingmöglichkeit teilte sich der Weg und man konnte entweder der Forststraße folgen, oder auf den Uferpfad wechseln. Wir wollten natürlich am Wasser laufen und so begann die Kraxelei. Steine hoch, Steine runter und über kleine Brücken ging es immer entlang des Sees. Ein schöner Weg, aber mit unserem Gepäck brauchten wir eine Ewigkeit…
Als wir  langsam keine Kraft mehr hatten, entschieden wir, dass wir bis zur Rowchoish Bothy gehen und mal schauen werden, ob man da oder daneben übernachten konnte. Die lag mitten in einem moosig-grünen Wald, ziemlich versteckt und ab vom Weg. 
Rowchoish Bothy auf dem West Highland Way
Rowchoish Bothy
Als wir die Tür öffneten, hörten wir schon das eine oder andere Fiepen einiger Kleintierchen. Der Innenraum hat uns auch nicht so recht überzeugt und so entschieden wir, doch nicht da zu schlafen. Es war uns einfach zu gruselig allein in der Hütte. Auch drumherum war es nicht wirklich möglich, ein Zelt aufzuschlagen. Weil wir nicht so richtig wussten, wie die Campingmöglichkeiten auf dem weiteren Weg waren, gingen wir zurück zum See und fanden da einen schönen Platz für die erste Wildcampnacht auf dem West Highland Way. Und in unserem Leben.
Wildcampen am Loch Lomond
Wildcampen am Loch Lomond
Nach dem Zeltaufbau saßen wir neben der Feuerstelle ohne Feuer (alles war zu feucht) und haben unser Abendessen genossen. Das war ein anstrengender Tag. Viel anstrengender als wir gedacht hatten… Es ist wirklich eine andere Nummer, wenn man 15 Kilo statt 8 Kilo auf dem Rücken hat und auch das schlafen im Zelt ist eben manchmal nicht so erholsam, wie in einem trockenen Bett. Wir schafften einfach keine 20-25km, wie ich eigentlich geplant hatte. Das mussten wir vielleicht einfach akzeptieren… Und so nahmen wir uns für den nächsten Tag mal 22km vor.

 Was für ein Tag… –  kurz vor Rowchoish Bothy zur Beinglas Farm

„Die Nacht wird ruhig, kein Wind, kein Regen.“ Das hatte der alte Mann von gestern gesagt. Falsch. Wir waren noch nicht so richtig im Zelt, da fing es an zu schütten. Ist ja an sich nicht schlimm, oft ist es sogar recht gemütlich. Und auf unsere Ausrüstung konnten wir uns verlassen. Doch sag das mal deinem Kopf mitten in der Nacht mitten in der Wildnis. Ich wachte zehnminütlich auf, weil ich dachte, dass wir unser Zelt vielleicht doch zu nah an der Wasserlinie aufgebaut hatten und es bald von den Wellen das Loch Lomond umspült würde und wir, zum Glück hatten wir Luftmatratzen, wie in einem Schlauchboot davontreiben würden. Das war natürlich Quatsch. Schlafen konnte ich trotzdem nicht. Nathalie ging es ähnlich und so warteten wir…
Als dann die „Sonne“ aufging, waren wir froh, endlich weitergehen zu können. Vorher noch Frühstück im Bett und das übliche Packprozedere.
Das erste Stück des Weges kannten wir ja schon von gestern und wir zogen vorbei an der Bothy und kamen wieder auf den Forstweg, den wir am Tag zuvor zugunsten des steinigen Uferpfades verlassen hatten. Wir kamen recht zügig voran, sprangen über Bächlein und Flüsslein und als sogar die Sonne rauskam, waren wir recht guter Dinge. Der Weg ging immer wieder vorbei an kleineren und größeren Wasserfällen bis wir dann in Inversnaid auf mehreren Brücken die großen Kaskaden des Snaid Burn überquerten. Immer wieder krass, wie viel Kraft Wasser haben kann.

Im Hotel des Ortes gab´s erstmal lecker Fish&Chips und wir waren gespannt auf das, was nun kommen sollte. Wieder wurde in unserem Wanderführer gewunken und gewedelt und Achtung-Schilder geschwungen, weil nun wirklich und ganz echt das schwierigste Stück des Weges bevorstand. Und wieder hatte er recht. Der Weg von gestern war ein Sonntagsspaziergang dagegen.

Klettern hinter Inversnaid
Klettern hinter Inversnaid
Der heutige führte ausschließlich über Steinblöcke, Felsen und wenn es mal ein Stück richtigen „Weg“ gab, dann war dieser ein Schlammfeld. Eigentlich liebe ich ja solche Kletterstellen. Aber wieder machen Gepäck und Wetter den Unterschied. Als wir endlich die Nordspitze des Loch Lomond erreichten, hatten wir für 6km 3 Stunden und viele Nerven gelassen. Den wunderschönen Strand konnten wir gar nicht recht genießen, weil wir keine Zeit hatten. Der weitere Weg war besser, wir kamen die nächsten Kilometer relativ schnell voran, warfen noch einen Blick in die ziemlich einladende Doune Bothy und hatten endlich nochmal schöne Ausblicke auf den See und die grünen Hügel drumherum.
Der letzte Blick auf Loch Lomond
Der letzte Blick auf Loch Lomond
Doch wir wurden immer weiter getrieben von den schwarzen Wolken über uns. Bald fing es auch schon an zu Grummeln und Nathalie wurde immer schneller. Wir bewegten uns gerade in einem sehr weiten Tal, vollkommen ungeschützt und als die ersten Blitze zu sehen waren, rannte Nathalie vorneweg und ich versuchte hinterher zu kommen. Wie war das noch gleich bei Gewitter in den Bergen??? Hinlegen? Weg von Bäumen? Füße nicht im Wasser? Mich hätte nicht gewundert, wenn ich um die nächste Kurve gegangen wäre und Nathalie auf ihrem Rucksack hockend gefunden hätte… Die letzten 3 Kilometer zogen sich wie Gummi und die Angst, vom Blitz getroffen zu werden, wurde bald von totaler Erschöpfung abgelöst. Obwohl es die letzten Meter bergab ging, hatte ich das Gefühl, keinen Schritt mehr voranzukommen. Meine Akkus waren vollkommen leer. 
Angekommen sind wir dann aber trotzdem irgendwie. Der Campingplatz und die Holzhüttchen drumherum waren voll mit einer russischen Geburtstagsgesellschaft, die schon Regenplanen gespannt und ihre Grills angefeuert hatten. Wir, klatschnass und hundmüde, träumten von einem trockenen Schlafplatz mit einem festen Dach über dem Kopf, doch leider war alles belegt. Und so mussten wir unser Zelt auf der großen Wiese aufbauen. Auf einer Wiese, wo man an den meisten Stellen knöcheltief im Wasser stand.  Das war zu viel für mich.
Während ich grad heulend die Heringe in den Boden steckte, kam jedoch die Rettung. Die Dame vom Campingplatz hatte uns extra gesucht, um zu sagen, dass sie doch noch EINE Hütte freihabe. GEIL!!! Also rein ins Häuschen, Heizung an und erstmal freuen. Den weiteren Abend verbrachten wir dann noch mit Klamotten waschen, Duschen und Steak&Pie und Cider in der Kneipe. Und schon war ich wieder versöhnt mit dem West Highland Way.

Wandern. Beinglas Farm – Auchtertyre Farm

Der nächste Tag begann, wie der letzte aufgehört hatte – mit Regen. Aber am Morgen sieht die Welt ja immer gleich ganz anders aus und so waren wir guter Dinge. Auf dem Campingplatz gab es auch einen Shelter für die Camper, also einen Raum aus Wellblech mit Küche, Sitzgelegenheiten und Waschmaschinen. Das war wirklich super, weil man da entspannt, trocken und in netter Gesellschaft frühstücken konnte.
Nach dem harten Tag gestern freuten wir uns auf einen Tag mit Wegen, auf denen man auch wirklich gehen konnte und nicht für jeden Schritt höchstaufmerksam sein musste. Und so starteten wir ziemlich gutgelaunt am Fluss entlang. Immer wieder gab es kleine Stromschnellen und Wasserfälle, wirklich schön. Der immer stärker werdende Regen machte uns auch nichts aus und wir liefen, jede in ihrem Tempo hügelauf und hügelab. So hatte ich mir das vorgestellt. Die braunen, sanften Berge und weite Täler. Als dann noch die Sonne rauskam, war ich happy. Weil man ja nie weiß, wie lange gutes Wetter hält in Schottland, haben wir den erstbesten Baumstamm gesucht und Mittagspause gemacht.
Sonne im Tal auf dem West Highland Way
Sonne im Tal
Die weiteren Wege waren wieder ziemlich durchwachsen, manche ähnelten kleinen Bergbächen, andere eher zerlatschten Kuhweide. Und so sprangen wir von Stein zu Stein und erreichten bald die Wegkreuzung, auf der es rechts nach Crianlarich und links weiter nach Tyndrum geht. Wir folgten dem letzteren Weg aufwärts in den Wald. 
Abzweig nach Tyndrum
Abzweig nach Tyndrum
Immer wieder hatten wir durch die Bäume tolle Ausblicke auf die surreale Landschaft. Diese Berge! Wie Schildkrötenpanzer lagen sie da in der Gegend rum. Besonders beeindruckend, aber auch verstörend, fand ich, dass diese für uns so typische und einzigartige Landschaft eigentlich von Menschenhand gemacht wurde. Über viele Jahrhunderte wurde das Holz der Highlandbäume für den Schiffsbau oder die Eisengewinnung genutzt, bis nur noch kahle Berghänge übrig waren. In den letzten 50 Jahren wurde und wird viel für die Aufforstung getan, worüber der Tourismusverband aber gar nicht so glücklich ist. Wer würde denn noch nach Schottland fahren, wenn die Gegend aussähe wie jedes andere zentraleuropäische Mittelgebirge ?
Angler kurz vor der Auchtertyre Farm
Angler kurz vor der Auchtertyre Farm
Ein paar Kilometer vor Tyndrum zogen wieder riesige schwarze Wolken auf. Nach unserem traumatischen Erlebnis von gestern hatten wir nicht schon wieder Lust auf ein Gewitter in den Bergen und so entschieden wir uns, auf der Auchtertyre Farm zu bleiben, die ein Lädchen, einen Campingplatz, aber auch kleine Hobbitholzhüttchen haben. Wir wollten eh in Tyndrum einen Pausentag einlegen, da es morgen den ganzen Tag schütten und stürmen sollte und so mieteten wir für 2 Nächte eins von den Häuschen. Unseres war lila. Perfekt!
Der Regen setzte dann auch schon bald ein und wir verließen unsere trockene Unterkunft nur noch für´s Nötigste. Das Kochen fürs Abendessen erledigten wir auch (verbotenerweise) in der Hütte. Mit einem halben Kilo Kartoffelbrei im Bauch verkrochen wir uns schon bald in unsere Schlafsäcke.

Pausenregengrübeltag – Auchtertyre Farm

Nieselregen, Starkregen, Schrägregen. Da war wirklich alles dabei. Und vor allem Dauerregen. Wir hatten unserer Meinung nach alles richtig gemacht und uns entschieden 2 Nächte in Hobbithausen zu bleiben. Wir zelebrierten diesen Pausentag auch erstmal mit einem stundenlangen Frühstück in der Küche des Campingplatzes. Dabei kam uns allerdings auch die Frage, wie es weitergehen sollte. Wie und vor allem OB wir den West Highland Way weitergehen sollten. Es hat sich ja in den letzten Tage schon gezeigt, dass diese Wanderung mit viel Gepäck, in unwegsamem Gelände und bei eigentlich fast nur Regen ziemlich an unsere Grenzen ging. Und nun kam noch eine Sturmwarnung für die nächsten 2-3 Tage dazu. Wir wurden gewarnt, auf keinen Fall im Zelt zu schlafen und so versuchten wir, Unterkünfte zu finden. 

Unser Hobbit-Hüttchen auf dem West Highland Way
Unser Hobbit-Hüttchen
 Leider war auf den folgenden Etappen kein besonders üppiges Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten und die, die es gab, waren entweder ausgebucht oder hätten den Rest unseres Urlaubsbudgets in 2 Tagen aufgefressen. Also fielen feste Dächer über unseren Köpfen erstmal aus. Nun ist das mit den Wettervorhersagen immer so ein Sache. Kann man sich darauf verlassen? Oder wird das Wetter am Ende doch gar nicht so schlecht? Der MWIS (Monuntain Wheater Information Service) wurde zu unserem besten Freund, aber konnte uns die Entscheidung doch nicht abnehmen… So verbrachten wir unseren Pausentag grübelnd und planend und am Ende siegte die Vernunft.

Wir entschieden uns am nächsten Tag noch nach Tyndrum zu laufen und dort in den Bus nach Fort William zu steigen. Das Risiko bei Sturmböen um die 150km/h über das Rannoch Moor zu laufen und dann auf vollkommen durchnässten Schwammwiesen zelten zu müssen, war uns doch zu hoch. Vernunft hin oder her, ich war ganz furchtbar bitterlich enttäuscht. Was für eine Niederlage… Fast 2000km bin ich in den letzten Jahren gelaufen und Aufgeben war nie eine Option. Und nun schafften wir nicht mal diesen kurzen popligen West Highland Way. Es fiel mir ganz schwer, das zu akzeptieren und niemandem die Schuld dafür zu geben. Egal, wie sehr ich versuchte, es einfach hinzunehmen und mich auf die noch verbleibenden 2 (!) Wochen Urlaub zu freuen, es blieb einfach in den nächsten Tage eine kleine graue Wolke über mir und meiner Laune.

Cheers and bye bye, West Highland Way – Auchtertyre Farm – Tyndrum – Fort William

Unser letzter Morgen auf dem West Highland Way begann laut. Sehr laut. Ich habe nie verstanden, warum in einigen Unterkünften (konnten wir auch auf unserer USA-Reise feststellen) die Rauchmelder so sensibel eingestellt sind, dass man die nur mal falsch angucken muss und schon fangen sie an zu heulen. Im Frühstücks(!)raum der Farm reagierte die kleine Mimose jedenfalls auf ganz stinknormales Toasten. Und das gleich mehrmals. Das schien aber da auch niemanden zu interessieren, was einen Rauchmelder an sich schon unnötig macht. Wir konnten uns aber schnell mit einem Besenstiel behelfen und dem Lärm ein Ende bereiten. Jedenfalls waren wir dann wach.

Und so konnten wir unsere letzten Kilometer bis Tyndrum angehen. Der Weg war nochmal wunderschön, auch wenn einige Passagen vom Regen so überschwemmt waren, dass wir sie großflächig durch Waldgestrüpp umgehen mussten.

Der Fluss ist der Weg ist der Fluss.
Der Fluss ist der Weg ist der Fluss.
 Vorbei an kleinen Seen und Bächen und diversen Schlachtfeldern, auf denen King Bruce seinerzeit nicht nur eine Niederlage einstecken musste, sondern auch noch sein Schwert verlor.
Das Schwert von Robert the Bruce auf dem West Highland Way
Das Schwert von Robert the Bruce
 So hätte es weitergehen können. Idyllische Wege, ein bisschen Geschichte und sogar stellenweise Sonne! Doch die Realität holte uns schnell wieder ein. Gerade als wir Tyndrum erreichten, begann es wieder zu schütten. Nathalie kaufte noch schnell die Bustickets in der Touri-Info und wir verbrachten die Stunde Wartezeit im sehr leckeren gemütlichen RealFoodCafé direkt neben der Haltestelle.

Die Busfahrt war ein bisschen traurig. Wir fuhren durch einige Orte, die wir eigentlich zu Fuß hätten durchlaufen sollen… Ein doofes Gefühl. Aber auch ein Ausblick auf das nächste Mal, wenn wir zurückkommen und den West Highland Way hoffentlich beenden werden. Die Landschaft ist einfach grandios. Kurz nach Kingshouse Hotel bog der Bus ins Glen Coe ab. Es ist eines der bekanntesten Täler Schottlands.

Aus dem Busfenster
Aus dem Busfenster
Historisch ist es ein Tal der Tränen, hier wurde im 17. Jahrhundert der Clan der MacDonalds auf Befehl des Königs im Schlaf niedergemetzelt. Landschaftlich ist es sogar aus dem Bus so dramatisch schön, dass man es kaum beschreiben kann. Diese wilde Schönheit lockte natürlich auch die Filmemacher an und so wurden nicht nur Braveheart und der Highlander, sondern auch James Bond und Harry Potter hier gedreht. 
In Fort William angekommen, hatten wir dann noch einen kleinen Marsch vor uns. Unsere Unterkunft lag ein bisschen außerhalb des Zentrums und natürlich die ganze Zeit bergauf. Aber wir waren ja trainiert von den letzten Tagen, also kein Problem für uns. Wir übernachteten in einer Art Ferienwohnungshostel und hatten das Glück, ganz allein da zu sein und so konnten wir uns in der großen Küche und im Wohnzimmer voll ausbreiten.
Nach einer kurzen Pause sind wir gleich nochmal runter ins Städtchen. Fort William ist eigentlich nicht mehr als eine Einkaufsstraße mit Outdoorgeschäften und Souvenirshops, aber da es die erste größere Ansammlung von Häusern war, die wir seit einer Woche gesehen hatten, genossen wir die städtische Luft und gingen erstmal einen Kaffee trinken und indisch essen.
Meine Laune war aber immer noch nicht so ganz stabil. Die Enttäuschung saß tief und zu sehen, wie die Wanderer hier am offiziellen Endpunkt des WHW ankamen und sich in den Armen lagen, machte es nicht besser. So muss es sein, mit dem Bus nach Santiago de Compostella zu fahren und die ankommenden Pilger vor der Kathedrale zu beobachten.
Und wie sollte es mit uns weitergehen? Wir hatten ja schließlich noch fast zwei Wochen Urlaub vor uns! Nach einigem Hin und Her haben wir uns entschieden, den Great Glen Way bis Inverness zu laufen.
Aber erstmal ans Meer!

Pausentage – Möwen, Meer und Marmeladenscones nach dem West Highland Way

Für die nächsten zwei Tage hatten wir nicht so viel geplant. Aber wir wollten gern mit dem Zug ans Meer fahren. Über das berühmte Glenfinnan Viaduct, das die meisten von Harry Potters Schulweg kennen. Im Film rattert eine alte Dampflok über die Brücke und auch die schottischen Touris können sich dieses Erlebnis gönnen. Der Jacobite Steam Train fährt in der Saison zweimal täglich bis ans Meer und zurück. Da uns das ein bisschen zu preisintensiv war, entschieden wir uns für den stinknormalen Scotrail-Zug, der nur die Hälfte kostet, aber öfter und genau die selbe Strecke fährt.

ScotRail nach Mallaig
ScotRail nach Mallaig
Die Fahrt von Fort William nach Mallaig wird als eine der schönsten Zugstrecken der Welt bezeichnet und das kann ich nur bestätigen. Und über das Viadukt zu fahren ist nur eins von den vielen (landschaftlichen) Highlights. Berge, Seen und dann auch fantastische Blicke über das Meer und die kleinen Inselchen vor der Westküste Schottlands.
Glenfinnan Viaduct aus dem Zug auf dem West Highland Way
Glenfinnan Viaduct aus dem Zug
Mallaig selbst ist ein kleiner Fischerort, der als Ausflugsziel allein nicht so super viel zu bieten hat, aber für viele der Ausgangspunkt für weitere Touren mit der Fähre auf die Hebriden. So machten wir nur einen kleinen Spaziergang und hatten Afternoon Tea mit Scones und einer Tasse Cullen Skink, ein typisch schottischer Fischeintopf.
Scones und Cullen Skink in Mallaig
Scones und Cullen Skink in Mallaig
Fort William aus dem Zug
Fort William aus dem Zug
Den nächsten Tag verbrachten wir ganz praktisch mit Waschen, Einkaufen und Packen. Denn natürlich ging unsere Reise weiter. Nach Inverness wollten wir schon noch laufen, bevor´s nach Hause geht. Also rauf auf den Great Glen Way!
 

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Oder hast du Fragen, Zweifel, Ängste, die du gern in einem persönlichen Gespräch mit mir klären möchtest? Dann schau bei meiner Rucksackberatung vorbei.

14 Kommentare zu „Mit dem Zelt auf dem West Highland Way“

  1. Ich habe mir jetzt alle Teile inkl GGW durchgelesen. Einfach toll geschrieben, man kann sich eure Tour richtig bildlich vorstellen und ich hätte gleich Lust morgen in Schottland los zu wandern 😉
    Werde eure Seite noch weiter durchstöbern.
    Viele liebe Grüße aus Österreich
    Pauline

    1. Hey Pauline, vielen Dank!!! Das freut mich sehr! ? Dann auf nach Schottland, würde ich sagen 🙂

      Liebe Grüße und noch ein schönes Wochenende!
      Anne

      1. Hallo Anne,

        was für ein toller Bericht!
        Ich bin den West Highland Way vor ca. 30 Jahren gewandert. Eine der besten Wanderungen meines Lebens! Was für wunderschöne Erinnerungen sind beim Lesen Deines Reiseberichts jetzt bei mir wach geworden. Die Midgeds, die tolle Landschaft, die freundlichen Menschen…..und das alles noch ohne Handy und Internet. Hach…..war das schön!
        Lieben Dank an Dich für den wundervollen Bericht und viele Grüsse aus Stuttgart, Ute

        1. Anne von LittleRedHikingRucksack

          Ach wie toll, vor 30 Jahren! Da war bestimmt noch weniger los auf dem Weg 😊
          Ich freue mich, dass mein Bericht deine Erinnerungen geweckt hat.

          Liebe Grüße
          Anne

  2. Hallo Anne,
    ich kann es nicht so recht glauben und Du schreibst ja selber vom kurzen popligen Westhighlandway… Ihr hattet noch so viel Zeit. Wäre ein Abwarten bis der Sturm sich beruhigt, nicht auch eine Option gewesen?
    Meine Frau und ich wollen den Weg im Frühjahr gehen und dabei nicht immer auf dem WHW bleiben, sondern noch ein paar Munros besteigen. Und auch eine Ben Nevis-Überschreitung ist fest eingeplant.
    Meine Frau und ich feiern bald unseren 70. Geburtstag….
    Liebe Grüße, Sigerl

    1. Anne von LittleRedHikingRucksack

      Hallo Sigerl,

      irgendwie kamen bei der Entscheidung zum Abbruch einige Sachen zusammen. Und am Ende war es die richtige 🙂 manchmal ‚fühlt‘ man einen Weg auch nicht mehr so richtig. Auf dem Great Glen hatten wir dann aber noch eine echt gute Zeit.

      Euch auf jeden Fall gaaanz viel Spaß für dem WHW! Für uns geht’s im Mai auch endlich mal wieder nach Schottland, diesmal auf die Isle of Skye, wo wir den Skye-Trail gehen wollen.

      Liebe Grüße
      Anne

    1. Anne von LittleRedHikingRucksack

      Hey Joni,

      danke für deinen lieben Kommentar. Wir waren im Oktober unterwegs und da war es schon manchmal ziemlich ungemütlich. Dafür gab es keine Midges. Alles hat seine Vor- und Nachteile 🙂

      Wann soll es denn bei dir losgehen?

      Liebe Grüße
      Anne

      1. Hallo Anne,

        ja das glaub ich dir! Ein bisschen Regen macht ja nichts, aber so wie es bei euch gewesen sein muss ist das wahrscheinlich echt schwer durchzuhalten.
        Ich plane aktuell im Mai zu laufen. Soll ein (verhältnismäßig) regenarmer Monat sein und Midges sind wohl auch noch nicht so viele da 🙂

        Beste Grüße

        1. Anne von LittleRedHikingRucksack

          Genau, der Mai ist wohl echt der beste Monat. Wenn alles gut geht, sind wir auch im Mai in Schottland, dann wahrscheinlich auf dem Skye Trail 🙂

          Ganz viel Spaß beim Planen!

          Liebe Grüße
          Anne

  3. Liebe Anne,
    vielen lieben Dank für diesen Artikel! Zusammen mit unserem Reiseführer hat er uns mental gut vorbereitet. Wir sind gerade in Tyndrum und nur bei bestem Wetter (kein Regen, kein Sturm seit dem Start) gewandert und selbst so ist der Abschnitt zwischen Inversnaid Hotel bis zum Ende des Loch Lomond eine kleine Quälerei. Auch den Jüngeren und Fitteren sieht man es am Folgetag an, dass sie nicht mehr ganz so leichtfüßig herumspringen. Aber von der Anstrengung abgesehen, es ist sooo herrlich hier zu sein, einfach wunderschön!
    Liebe Grüße
    Eva

  4. Liebe Anne,
    ich plane gerade eine Wandertour fuer meine 3 Kinder und mich auf dem ersten Stück des WHW. Denkst du, dass man Ende Juni die Zeltplätze vorreservieren muss? Wir campen gerne wild, brauchen aber auch einige feste Plätze wegen des Verbots. Wenn man vorbucht gibts den Nachteil, dass man weniger flexibel ist. Andererseits ist es schon Anfang der Hauptsaison.
    Ein sehr hilfreicher Blog, ganz lieben Dank dafür und auch schon mal fürs Antworten!
    Verena

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