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Meine Hände sind feucht, mein Herz klopft und hinter jedem neuen Fahrgast vermute ich den Kontrolleur, der MICH jetzt erwischen wird. Schwarzfahren. Dafür bin ich nicht gemacht. Es ist für mich weit entfernt von Entspannung. Deshalb mache ich es auch nicht. (Und natürlich auch nicht, weil es illegal ist ;)).
So ähnlich geht es mir auch mit dem Wildcampen. Leider ist das in Europa nur sehr eingeschränkt möglich. In den meisten Ländern ist Wildcampen schlicht und einfach nicht erlaubt. Ob du es trotzdem machst, ist natürlich dir überlassen, legal ist es oft nicht. Wenn du erwischt wirst, passiert vielleicht nichts, vielleicht bezahlst du aber auch eine hohe Strafe. Im Naturschutzgebiet oder Nationalpark können das mehrere hundert Euro sein.
Zum Glück gibt es einige Länder, in denen wildcampen ohne größere Einschränkungen möglich ist.
Neben den skandinavischen Ländern gehört auch Schottland dazu.
Wenn du dich an den Scottish Outdoor Access Code hältst, ist alles gut und du kannst im Prinzip überall dein Zelt aufstellen. Es gibt nur einige Stellen, an denen wildcampen verboten ist.
Wenn du auf dem West Highland Way unterwegs bist, solltest du daran denken, dass du vom 1.März bis 30.September auf der Strecke kurz hinter Drymen bis zur Ptarmigan Lodge nicht wildcampen darfst. Erst wenn der Weg wieder nach unten zum Seeufer führt, ist der Bann aufgehoben und du findest viele wunderschöne Stellen direkt am Strand, an denen du übernachten kannst.
Schottland – der Schwamm
Auch wenn das wildcampen (fast) überall erlaubt ist, heißt das noch nicht, dass du auch wirklich überall einen geeigneten Platz findest. Viele der von Gras bewachsenen Stellen sind in Schottland sehr feucht oder stehen gar unter Wasser. Besonders nach starkem Regen ist es dann nicht so leicht, einen trockenen Stellplatz zu finden.
Die trockene Alternative – eine Bothy
Solltest du dann doch zwischendurch mal Lust auf eine trockene Unterkunft haben, aber nicht auf den Abenteuerfaktor verzichten wollen, gibt es in Schottland eine großartige Alternative zum Wildcampen. Eine kleine gemütliche Bothy. (Das spricht man übrigens mit kurzem [o] vor dem TH ? )
Die Mountain Bothies Association hat einen ganz wunderbaren Job gemacht und alte, meist sehr abgelegene ehemalige Farmhäuser in einfache Wanderhütten umgewandelt.
Und wie funktioniert das mit der Bothy?
Eine Bothy kannst du nicht vorreservieren, wer zuerst kommt, hat Glück. Deshalb solltest du trotzdem ein Zelt dabeihaben, falls es doch mal voll wird in einer Hütte. Je nach Bothy passen 2 bis 10 Leute rein, mal mehr, mal weniger.
Es gibt keine Gebühren, die Übernachtung ist kostenlos. Wenn du die Organisation unterstützen möchtest, kannst du gern hier eine Spende hinterlassen.
Was gibt´s in so einer Bothy?
Eigentlich brauchst du alles, was du auch zum Zelten mitnehmen würdest. Die Bothies sind total unterschiedlich ausgestattet. Die meisten haben eine Ofen zum Heizen, aber du musst selbst Brennstoff mitbringen. Nur wenige haben Toiletten oder fließendes Wasser und selten gibt es Strom.
Auch die Schlafmöglichkeiten sind sehr einfach. Manchmal findest du ein Schlafpodest, oft schläfst du aber auch einfach auf dem Holz- oder Steinboden. Denk also an eine gute Isomatte.
Alles kein Ding… aber keine Toiletten in Bothies?
In Toilettenfragen gelten die auch beim Wildcampen gültigen Regeln. Du solltest mehrere hundert Meter von der Bothy und mindestens 60 Meter von einer Wasserquelle entfernt dein Geschäft verrichten. Meistens gibt es in der Bothy auch einen Spaten, mit dem du deine Hinterlassenschaften vergraben kannst. Bitte auch das Toilettenpapier! Im besten Fall solltest du das sogar wieder mitnehmen…
Leave no trace – auch in Bothies
Du solltest sowieso alles wieder mitnehmen, was du mitgebracht hast. ALLES! Besonders Essensreste kannst du nicht in der Bothy lassen. Also auch keine gutgemeinten halben Nudelpackungen oder die 5 Kekse, die du nicht mehr geschafft hast. So niedlich unsere kleinen felligen Nagetierfreunde auch sein können, die wenigsten Wanderer teilen gerne ihre Schlafstätten mit ihnen. In einigen Bothies gibt es schon permanente tierische Bewohner, es ist also manchmal auch ratsam, dein Essen über einen der Balken zu hängen, wenn du am nächsten Morgen noch was von deinem Frühstück haben willst.
Wenn du Lust auf mehr Infos zum Thema Bothy hast, findest du hier* alles, was dein Herz begehrt.
Oder hast du selbst schonmal in einer geschlafen? Wie war das so? Hast du vielleicht sogar eine „Lieblingsbothy“?
Ich würde mich riesig über Kommentare freuen!
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