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Also mein Hintern ist eigentlich besonders glücklich, wenn er durch Wälder und über Wiesen wackeln kann.
Unangenehm wird es nur, wenn sich seine Verdauungskumpels von obendrüber melden und ganz dringend ein ruhiges Plätzen brauchen, um sich zu entleeren.
Kacken im Wald ist für die meisten ein Grund, gar nicht erst mit Zelt und Rucksack loszuziehen, sondern lieber auf Nummer sicher zu gehen und in festen Unterkünften zu übernachten. Mit einer richtigen Toilette.
Da es aber auch manchmal schnell gehen muss, wenn gerade kein Klo in der Nähe ist, müssen wir Wanderer uns wohl oder übel damit auseinandersetzen, wie es ist, unser großes Geschäft draußen zu erledigen.
Es gibt schon einschlägige Literatur zu diesem Thema in Buchform*, aber auch auf vielen Outdoor- und Wanderblogs.
Und weil es ein oft diskutiertes Thema ist, hier einfach nochmal in Kurzform alles Wichtige, worauf es vor allem auch aus Nachhaltigkeitssicht ankommt.
In den Wald mit dir: Ist eigentlich selbstverständlich, aber natürlich solltest du es vermeiden, dich direkt an den Wanderweg zu hocken. Ein Stück weiter drinnen hast du auch viel mehr Ruhe und Auswahl an gemütlichen stillen Örtchen.
Weg von Wasserquellen: Achte bei deinem großen Geschäft darauf, dass du es mindestens 50 Meter entfernt von natürlichen Gewässern verrichtest (wie auch beim Outdoor-Waschen).
Grab es ein: Dazu musst du kein 2 Meter tiefes Loch buddeln, aber einfach irgendwohin kacken und es dann mit ein paar Blättern abdecken, ist tabu! Im besten Falle (und besonders, wenn ihr in einer Gruppe unterwegs seid, wo relativ viel ‚Abfall‘ anfällt) benutzt du einen kleinen Spaten. Das muss auch kein professioneller Bundeswehr-Klappspaten sein, eine kleine Kinderschippe tut´s auch. Aber auch ohne Grabgerät solltest du versuchen, eine ausreichende Vertiefung zu schaffen. Das klappt prima mit der Hacke deines Wanderschuhs, einen Stock oder einem Zelthering.
So weit, so gut. Doch jetzt kommt der Teil, der in den Wanderforen die meiste Aufmerksamkeit erregt und tatsächlich auch nachhaltigkeitstechnisch am interessantesten ist.
Wie krieg ich meinen Hintern nun wieder sauber?
Feuchttücher? – Don´t even think about it! Ok, ich habe die Dinger auch lange benutzt, aber sie mir wieder abgewöhnt, sowohl zu Hause, als auch unterwegs.
Klopapier? – Der Klassiker. Doch auch da gibt es ein paar Regeln. Im Prinzip solltest du alles aus dem Wald wieder mitnehmen. Also auch dein (definitiv ungebleichtes, einlagiges) Toilettenpapier. Dazu nimmst du am besten eine designierte Mülltüte, die du möglichst auch mehrmals benutzt. Oder eine kleine Dose, die du immer für diesen Zweck verwendest und regelmäßig auswaschen kannst. Zurück in der Zivilisation kannst alles fachgerecht entsorgen. Wenn ABSOLUT KEINE Waldbrandgefahr besteht, kannst du das Papier auch direkt in deinem Kackloch verbrennen und dann die Asche miteingraben. Das unverbrannte Klopapier einfach unverbrannt mitzuvergraben ist ok, allerdings passiert es auch, dass Tiere alles wieder ausbuddeln und aus deinem Müll ihre Nester bauen. Ähhhm.
Moos, Blätter, Steine, Schnee? – Naturklopapier ist natürlich eine sehr gute Alternative. Jedoch solltest du die Pflanzen gut kennen, sodass du nicht aus Versehen zu giftigen Blättern etc. greifst, die dann deinem Allerwertesten weniger gut tun.
Podusche?– Und da sind wir endlich beim Titelthema angekommen. Immer wieder hört man von AZ-Blaster und Taschenbidet und ich habe es in letzter Zeit mal ausprobiert. Hier also mal ein paar Infos dazu.
Happy Po – die Po-Dusche für zu Hause und unterwegs
Ich habe mir vor Kurzem den Happy Po* zugelegt und ich muss sagen, dass ich begeistert bin.
Er ist wie eine Mini-Dusche, hat recht ordentlichen Druck und ersetzt für mich zu Hause feuchtes Toilettenpapier vollständig.
Beim Wandern kannst du ihn prima statt normalen Klopapiers benutzen und er ist auch sehr praktisch, wenn du (als Frau) deine Tage hast. Das Frischegefühl ist um einiges höher als mit herkömmlichen Methoden und besonders an heißen, schwitzigen Tagen beruhigt das Wasser unsere empfindlichsten Regionen.
Um richtig sauber zu werden, musst du vielleicht (je nach Konsistenz ?) noch mit der Hand nachhelfen. Vergiss also dein Desinfektionsgel nicht.
Zum Abtrocknen kannst du ein Mini-Trekkinghandtuch benutzen oder 1-2 Blätter Toilettenpapier (mit dem du anschließend wie oben beschrieben verfahren solltest).
Der Happy Po* fasst 300ml Wasser und wiegt nur 80g, was auch noch ziemlich ultraleicht ist.
Unser ‚Kackset‘ wird also auf den nächsten Touren so aussehen:
Happy Po*
Zelthering
Mini-Handtuch
Desinfektionsgel
Das klingt erstmal viel, aber für gepflegtes Kacken trage ich das gerne mit mir rum ? Außerdem sind wir meist zu zweit, dann verteilt sich das Gewicht.
Wie sieht´s bei dir mit diesem Thema aus? Welche Methode bevorzugst du? Freu mich wie immer über Kommentare!
Menstruations…was??? Ich bin immer wieder überrascht, dass so viele Frauen (und auch Männer, aber denen verzeihe ich das ?) noch nie von diesem kleinen Wunderkelch…
Zu allererst: Ja, du brauchst eine Packliste. Einfach alles reinwerfen geht vielleicht, wenn du 2 x 32kg Freigepäck und große Hartschalenkoffer hast. Oder einen Esel,…
Ich freue mich sehr, dass du mit mir zusammen etwas über das grooooße Thema Nachhaltigkeit beim Wandern erfahren möchtest. Aber was ist überhaupt diese Nachhaltigkeit…
6 Kommentare zu „Happy Po – Wie glücklich ist dein Hintern?“
Martina Fink
Hallo, ich creme meinen Popo mit Kokosfett ein, da brauche ich nur ganz wenig Toipa. Die Po Dusche ? scheint mir für den Camino erstrebenswert zu sein ??
Moin, cooler Blog!
Ich laufe weniger, aber Paddle viel und habe heute Abend schon ne Menge guter Ideen für meine nächste Tour gesammelt bei Dir hier.
Zum Kacken in the Nature habe ich folgenden Beitrag:
Ich esse 3 bis 4 Tage vor meiner Tour täglich 1 -2 EL Flohsamenschalen und während der Tour achte ich darauf, jeden Tag wenigstens 1 EL Leinsamen oder Flohsamenschalen zu essen. Mit im Müsli oder in den eigenen Trockenkreationen. Ich esse sowieso keinen Weizen und kaum Milchprodukte. Mit dieser Art Ernährung ist es allermeistens möglich sauber abzukneifen 😅
So besteht mein Kackset nur aus meiner Ferse und zwei Blättern Klopapier, die ich oft tagelang mitführe um mir dann doch die Nase damit zu putzen.
hallo,
um ein Ausgraben durch Tiere zu vermeiden kannst du die Kacke mit einem Stock mit dem vorher aufgekratzten Waldboden verschmieren und verrühren, bis eine homogene Masse draus geworden ist. Das ermöglicht auch ein schnelleres Abbauen durch Mikroorganismen.
Dabei kannst du deine Hinterlassenschaften auch mal etwas genauer unter die Lupe nehmen und schauen: hab ich genug getrunken, ausreichend gekaut, welche Teile der Nahrung sind quasi unverdaut wieder rausgekommen… 😉
Danach natürlich wieder mir Erde und Laub abdecken.
Hallo, ich creme meinen Popo mit Kokosfett ein, da brauche ich nur ganz wenig Toipa. Die Po Dusche ? scheint mir für den Camino erstrebenswert zu sein ??
Das ist ja spannend! Habe ich noch nie gehört, das mit dem Kokosöl 🙂
Moin, cooler Blog!
Ich laufe weniger, aber Paddle viel und habe heute Abend schon ne Menge guter Ideen für meine nächste Tour gesammelt bei Dir hier.
Zum Kacken in the Nature habe ich folgenden Beitrag:
Ich esse 3 bis 4 Tage vor meiner Tour täglich 1 -2 EL Flohsamenschalen und während der Tour achte ich darauf, jeden Tag wenigstens 1 EL Leinsamen oder Flohsamenschalen zu essen. Mit im Müsli oder in den eigenen Trockenkreationen. Ich esse sowieso keinen Weizen und kaum Milchprodukte. Mit dieser Art Ernährung ist es allermeistens möglich sauber abzukneifen 😅
So besteht mein Kackset nur aus meiner Ferse und zwei Blättern Klopapier, die ich oft tagelang mitführe um mir dann doch die Nase damit zu putzen.
Hallo Anne! Hab ich was überlesen, oder wofür ist der Zelthering?
Liebe Grüße Merle
Hey Merle, der Hering ist als kleine Grabhilfe gedacht, wenn der Boden doch mal so hart ist, dass die Ferse nicht reicht 🙂
hallo,
um ein Ausgraben durch Tiere zu vermeiden kannst du die Kacke mit einem Stock mit dem vorher aufgekratzten Waldboden verschmieren und verrühren, bis eine homogene Masse draus geworden ist. Das ermöglicht auch ein schnelleres Abbauen durch Mikroorganismen.
Dabei kannst du deine Hinterlassenschaften auch mal etwas genauer unter die Lupe nehmen und schauen: hab ich genug getrunken, ausreichend gekaut, welche Teile der Nahrung sind quasi unverdaut wieder rausgekommen… 😉
Danach natürlich wieder mir Erde und Laub abdecken.