Als ich das erste Mal ganz alleine losgezogen bin, hatte das einen Grund: Ich wollte mich und meine Grenzen testen, wollte spüren, was ich kann und wollte nur für mich allein verantwortlich sein.
Allein auf Wanderschaft zu gehen ist eine Herausforderung. Aber nicht immer muss es der große Kampf mit sich selbst sein. Auch zusammen mit anderen kannst du wunderbar neue und inspirierende Erfahrungen machen. Und lass dir nicht einreden, dass Wandern mit Partner:in nur was für Weicheier ist ?
Es ist allerdings gar nicht so leicht, die richtige Wanderbegleitung zu finden. Ich habe das große Glück, meine perfekte Wanderpartnerin gefunden und sogar geheiratet zu haben ♥ . Aber es muss ja nicht immer gleich der Bund fürs Leben sein. Freund:innen, Kolleg:innen, Kommiliton:innen, Nachbar:innen, Kegelschwestern und Tresenkumpels. Die Auswahl an potenziellen Begleitpersonen zum Wandern mit Partner:in ist groß. Doch wer vielleicht die perfekte Begleitung zum Kaffeeklatsch ist, muss nicht auch auf dem Berg gut zu dir passen. Und das sollte dir möglichst schon vorher klar sein.
Ich habe mal ein paar Tipps zum Wandern mit Partner:in zusammengestellt, die dir die Auswahl deiner Fußgefährt:innen und die gemeinsame Tour erleichtern können.
Wenn du zusammen mit einer Freundin eine Wandertour planst, ist schon die erste wichtige Basis gegeben. Vertrauen. Vielleicht kennt ihr euch sogar aus dem Sandkasten und habt schon einige kniffelige Situationen zusammen erlebt. Ihr wisst, wie der andere in Krisensituationen reagiert. Doch auch bei neugefundenen Wanderfreund:innen kann dieses Vertrauen auf Anhieb da sein. Gut! Denn nichts ist schlimmer, als sich beim Wandern nicht auf die Begleitung verlassen zu können.
Kommunikation! VORHER!
Bei allem Vertrauen und gemeinsamer Vergangenheit darf eines trotzdem nie fehlen: Kommunikation! Am besten direkt und nicht durch die Blume oder verpackt in zickige Kommentare. Und ganz wichtig: Setzt euch VOR eurer Tour zusammen. Ich rede hier natürlich nicht von einer kurzen Runde durch den Wald. Aber besonders bei Mehrtagestouren sollten die Erwartungen des Einzelnen klar sein. Wie eng wollt ihr gehen? Gibt es Raum, vielleicht mal einen Tag allein zu laufen? Oder ist das für beide Tabu? Was passiert, wenn ein:e Partner:in beim Wandern krank wird? Darf man allein weitergehen? Es gibt viele Fragen, die ihr schon im Vorfeld klären solltet.
Es ist auch sinnvoll, die Strecke gemeinsam zu planen und immer wieder abzuchecken, ob alle einverstanden mit dem Ablauf sind. Sonst steht ihr vor dem Klettersteig und dein Kumpel beichtet dir, dass er extreme Höhenangst hat. Was dann? Also: Kommunikation VORHER ist alles, um mittendrin keine bösen Überraschungen zu erleben.
Eigenes Tempo gehen – auch beim Wandern mit Partner:in!
Ein Klassiker unter den Tipps beim Wandern mit Partner. Alle gehen ihr eigenes Tempo. Eine Menge Faktoren beeinflussen die individuelle Gehgeschwindigkeit. Länge der Beine, Schrittfrequenz, Fitnesslevel, Tagesform und Gepäckgewicht sind schon ziemlich wichtig, aber auch das Interesse des Einzelnen an seiner Umgebung kann einen Unterschied machen. Mein Frau z.B. schaut sich gern jeden Grashalm an und streichelt jedes Pony am Weg. Ich gehe dann oft einfach weiter, weil sie mich mit ihren längeren Beinen eh in Nullkommanix überholt. Sie ist 10cm größer und wir haben einen natürlichen Abstand von ca. 20 Schritten, wenn jede ihr normales Tempo läuft. Das könnt ihr ja zum Spaß mal testen. Sucht euch einen Startpunkt und geht von da jeder 100 Schritte in angenehmem Tempo und mit eurer normalen Schrittlänge. Der so (eventuell) entstandene Abstand gibt euch eine Idee, wie unterschiedlich jede:r geht.
Iss, wann du willst!
Das eigene Tempo ist immer wichtig. Nicht nur beim Gehen, sondern auch beim Essen. Gerade bei längeren (Mehrtages-)Touren, solltest du auf DEIN Hungergefühl hören. Mir ist es schon einige Male passiert, dass ich vollkommen leer gelaufen bin. Dann geht nichts mehr. Jeder Schritt wird bleischwer. Dann hilft nur Pause und essen. So hockte ich auch schonmal hinter einer Leitplanke an einer relativ stark befahrenen spanischen Landstraße, habe Nüsse in mich reingeschaufelt und gehofft, dass meine Kräfte bald zurückkommen. Also auch wenn dein:e Partner:in noch keine Anstalten für eine Pause macht, dir aber schon der Magen knurrt, ist es Zeit für dich zu essen. Entweder ihr macht einfach zusammen ein Päuschen oder dein:e Partner:in geht schon weiter und ihr trefft euch später wieder. Falls ihr euch gar nie trennen wollt, aber eure Nahrungsaufnahmerhythmen sehr unterschiedlich sind, dann sind ein paar Snacks (Nüsse, Riegel etc.) in der Jackentasche ganz gut, um dem Hungertief schnell entgegenzuwirken. Hier findest du auch einige leckere Rezepte für selbstgemachte Wandersnacks.
Jeder hat seinen Kram!
Besonders praktisch am Wandern mit Partner:in ist die Möglichkeit, Ausrüstung aufzuteilen und somit nicht alles alleine tragen zu müssen. Und auch hier ist Kommunikation das Wichtigste. Klärt vorher, wer was trägt und achtet auch darauf, dass jede:r notfalls alleine „überleben“ könnte. Damit meine ich schon so Kleinigkeiten wie Blasenpflaster und Sonnencreme. Wenn ihr eventuell mal passagenweise getrennt lauft, sollte jede:r ein kleines Erste-Hilfe-Set dabeihaben. Und natürlich Wasser!!! Gerade bei Paaren sehe ich oft, dass ein Teil die große Wasserflasche trägt und der andere gar nichts hat. Jede:r sollte in der Lage sein, den eigenen Kram zu tragen, sonst kommt schnell miese Stimmung auf. Unterschätzt nicht die Intensität der Launen, wenn ihr gerade 8 Stunden bei strömendem Regen durch die Landschaft latscht und der Rucksack am Rücken zieht. Da fühlt sich der eine vielleicht schnell ungerecht behandelt, auch wenn er vorher noch laut geschrien hat, dass es gar kein Problem sei, das Zelt komplett alleine zu tragen. Eine Idee für gut ‚teilbare‘ Sachen findest du hier. Aber denk daran: Jede:r ist individuell und wenn du schnell genervt bist, weil dein:e Partner:in zum 10. Mal nach der Sonnenmilch fragt, dann bestehe lieber darauf, dass jede:r die eigene trägt.
Das schwächste Glied zählt!
Alle Beteiligten sollten sich wohlfühlen. An die Grenzen und manchmal ein bisschen drüber gehen ist ok. Aber wenn ein:e Partner:in permanent körperlich und mental herausgefordert ist, weil die andere keine oder nur wenig Rücksicht nimmt, kann das schnell frustrieren oder sogar gefährlich werden. Wie oft habe ich schon große starke Männer mit forschem Schritt vorangehen sehen, denen ihre kleinen jammernden hochroten Frauen hinterher hechelten. Ich bin sicher, dass es da in der nächsten Hütte mit Sicherheit Ärger gab. Sprecht euch ab, gesteht euch und eurer Begleitung Schwäche zu. Das ist vielleicht die größte Herausforderung beim Wandern mit Partner:in. Ich habe auch schon den Gipfel allein bestiegen, weil meine Frau nicht ganz schwindelfrei ist und es einfach nicht über eine etwas kritische Stelle geschafft hat. Kein Problem. In meinem Fall war es kein zu schwieriger Aufstieg, aber wenn ihr euch trennt, solltet ihr besonders in den Bergen vorsichtig sein. Ist es sicher, den Weg allein weiterzugehen? Kann der Zurückbleibende in Sicherheit (und relativ warm und trocken) warten? Und vor allem: Sind alle Seiten einverstanden?
Gemeinsam den nächsten Tag planen!
Was gibt es Schöneres. Angekommen, ausgeruht, gegessen und dann zusammen vor dem Zelt, auf der Hütte, in der Herberge sitzen und die Route für den nächsten Tag besprechen. Und vergesst nicht, einen Blick aufs Wetter zu werfen. Das gemeinsame Vorbereiten des kommenden Tages steigert nicht nur die Vorfreude, sondern bringt alle auf den gleichen Stand. Jede:r weiß dann, was zu erwarten ist, wo es eventuell Schlüsselstellen gibt und was vielleicht im Rucksackschnell greifbar eingepackt werden muss. Gibt es unterwegs Einkehrmöglichkeiten und Wasserquellen? Regen? Sonne? Alle sollten gut vorbereitet sein und Ahnung von der Strecke haben. Und macht abends eine verbindliche Startzeit für den nächsten Morgen aus! Gerade beim Wandern mit Partner:in oder in Gruppen ist nichts nerviger, als schon voll eingepackt rumzustehen und noch auf eine:n Spätaufsteher:in zu warten.
Offen bleiben für neue Kontakte!
Auch wenn ihr als eingeschworenes Team startet, verschließt euch nicht gegen neue Leute. Bei mir hinterlassen neben den Naturerlebnissen vor allem die Begegnungen mit Menschen die nachhaltigsten Erinnerungen. Und es tut auch besonders auf langen Touren gut, mal mit anderen Leuten als immer nur der designierten Wanderbegleitung zu sprechen. Erfahrungen über den Weg auszutauschen , ein bisschen über die geschundenen Füße klagen und einfach in gemütlicher Runde zusammen zu sitzen – das bringt neue Energie und beugt dem Partner:innen-Koller vor.
Das waren meine Gedanken zum Wandern mit Partner:in. Wie sind denn deine Vorlieben? Allein? Zu zweit? Oder am liebsten in (organisierten?) Gruppen? Ich würde mich freuen, von deinen Erfahrungen zu hören! Unten im Kommentarfeld ist Platz dafür ?
Und hast du nun gleich Lust mit der Lieblingspersondeiner Wahl loszuziehen? Dann hol dir doch hier einige Inspirationen:
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Menstruations…was??? Ich bin immer wieder überrascht, dass so viele Frauen (und auch Männer, aber denen verzeihe ich das ?) noch nie von diesem kleinen Wunderkelch…
Zu allererst: Ja, du brauchst eine Packliste. Einfach alles reinwerfen geht vielleicht, wenn du 2 x 32kg Freigepäck und große Hartschalenkoffer hast. Oder einen Esel,…
Das war die Entdeckung unseres Wanderjahres. Als wir durch das kroatische Velebit-Gebirge gestreift sind, haben wir ihn zum ersten Mal ausprobiert: unseren neuen fluffigen ‚Mitwanderer‘ –…
8 Kommentare zu „8 Tipps zum Wandern mit Partner:in“
Kati
Hallo, danke für diesen tollen und sinnvollen Beitrag! 🙂 Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass all diese Tipps hilfreich sind. Ich bin mal mit Freunden über die Alpen gewandert und wir haben bewusst 2 Pausentage eingeplant, an denen die fitteren von uns einen Extragipfel in der Nähe bestiegen haben und die mit Ausruhbedürfnis an der Hütte chillen konnten. Das war wirklich gut und alle vier waren zufrieden 🙂 liebe Grüße, Kati
Danke dir, Kati! Ja, es ist einfach wichtig, alle Bedürfnisse in einer Gruppe zu berücksichtigen. Und vor allem auch darüber zu sprechen, was man sich wünscht und wenn mal was nicht passt.
Ich habe glücklicherweise vor einigen Jahren einen Pilgerfreund kennengelernt der über ca. 6000 Kilometer Jakobsweg Erfahrung verfügt. Wir sind den Camino Frances gemeinsam gegangen und für mich war es toll von seiner geballten Erfahrung profitieren zu können. Wir haben in den Jahren viele gemeinsame Pilgertouren unternommen und die Chemie stimmt einfach. Selbst bei den anstrengendsten Etappen im strömende Regen über die Pyrenäen gab es kein böses Wort zwischen uns. Es gab Tage an denen wir uns nach dem Frühstück getrennt haben und uns erst Abends wieder getroffen haben. In der Regel laufen wir zwar ziemlich exakt das gleiche Tempo aber auf einem solchen Weg hat wohl jeder mal einen schlechteren Tag. Wenn man zwischendurch einmal in einer privaten Pension oder im Hotel übernachten möchte, ist es ausserdem ganz praktisch ein Doppelzimmer nehmen zu können. Ich habe Paare und auch Ehepaare erlebt, bei denen ich mich gefragt habe ob die Beziehung den Camino überdauert.
Ich würde einen solchen Weg nur mit jemandem angehen wollen, bei dem ich zu 100 Prozent sicher bin das es passt. Sowohl menschlich wie auch vom Fitness Level.
Es soll schließlich eine besondere Erfahrung für einen persönlich sein. So habe ich es jedenfalls empfunden. Ich würde meinen Weggefährten auf jeden Fall immer wieder gerne an meiner Seite haben. Auch wenn er schnarcht wie ein Holzfäller und morgens um 6:00 Uhr hellwach ist.
Camino-Freundschaften sind wirklih etwas ganz Besonderes! Ich habe auch eine Freundin, die ich auf meiner ersten Via de la Plata kennengelernt habe und die nach mehreren gemeinsamen Caminos immer eine wichtige Rolle in meinem Leben spiele wird.
Interessante Ansätze und genau das ist das, was mich gerade beschäftigt.
Mein Traum ist es, den portugusischen Jakobsweg zu laufen, meine Frau soll mich begleiten – aber…sie hat ein ganz anderes Fitnesslevel als ich (weniger Fit) – das macht mich gedanklich schon vorher fertig, weil ich zwar Rücksicht nehmen möchte – aber es eben dennoch mein Weg bleiben soll. Täglich getrennt zu laufen käme nicht in Frage, sicher mal die ein oder andere Etappe – aber schließlich ist das ja auch unsere gemeinsame Zeit.
Hallo liebe Jasmin,
darf ich ganz ehrlich zu dir sein? Wenn es wirklich DEIN Traum ist, den Camino Portugues zu gehen, dann geh ihn allein! Im Prinzip hast du schon in deinem Kommentar geschrieben, dass es wahrscheinlich nicht problemlos gehen würde und eher zu Konflikten und schlechter Stimmung führen könnte. Auch wenn du natürlich gern eine gemeinsame Aktion daraus machen möchtest, so ist es doch DEIN Traum. Eine Idee: Warum triffst du deine Frau nicht in Santiago de Compostela. Sie könnte dich dort empfangen und dann könntet ihr mit dem Bus nach Finisterre fahren und dort noch ein paar schöne gemeinsame Tage am Meer verbringen. Oder sie bringt dich nach Porto und ihr schaut euch vor deinem Start die Stadt an. Vielleicht kann sie dich auch auf der ersten Etappe begleiten und fährt dann mit der Bahn zurück.
Ich gehe alle meine Caminos allein und meine Frau hat sich nach 2-3 Jahren mal angeschaut, was ich da so mache, indem sie mich in Santiago abgeholt hat und wir noch 4 Tage gemeinsam bis Finisterre gelaufen sind. Ihr finales Urteil zum Thema Camino: „Schön, dass ich das jetzt mal gesehen habe, aber das kannst du allein machen.“ Im nächsten Jahr bin ich dann wieder ohne sie losgezogen.
Ich wünsche dir und deiner Frau auf jeden Fall eine gute Zeit, egal, wie ihr euch entscheidet.
Hallo, danke für diesen tollen und sinnvollen Beitrag! 🙂 Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass all diese Tipps hilfreich sind. Ich bin mal mit Freunden über die Alpen gewandert und wir haben bewusst 2 Pausentage eingeplant, an denen die fitteren von uns einen Extragipfel in der Nähe bestiegen haben und die mit Ausruhbedürfnis an der Hütte chillen konnten. Das war wirklich gut und alle vier waren zufrieden 🙂 liebe Grüße, Kati
Danke dir, Kati! Ja, es ist einfach wichtig, alle Bedürfnisse in einer Gruppe zu berücksichtigen. Und vor allem auch darüber zu sprechen, was man sich wünscht und wenn mal was nicht passt.
Liebe Grüße
Anne
Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.
Ich habe glücklicherweise vor einigen Jahren einen Pilgerfreund kennengelernt der über ca. 6000 Kilometer Jakobsweg Erfahrung verfügt. Wir sind den Camino Frances gemeinsam gegangen und für mich war es toll von seiner geballten Erfahrung profitieren zu können. Wir haben in den Jahren viele gemeinsame Pilgertouren unternommen und die Chemie stimmt einfach. Selbst bei den anstrengendsten Etappen im strömende Regen über die Pyrenäen gab es kein böses Wort zwischen uns. Es gab Tage an denen wir uns nach dem Frühstück getrennt haben und uns erst Abends wieder getroffen haben. In der Regel laufen wir zwar ziemlich exakt das gleiche Tempo aber auf einem solchen Weg hat wohl jeder mal einen schlechteren Tag. Wenn man zwischendurch einmal in einer privaten Pension oder im Hotel übernachten möchte, ist es ausserdem ganz praktisch ein Doppelzimmer nehmen zu können. Ich habe Paare und auch Ehepaare erlebt, bei denen ich mich gefragt habe ob die Beziehung den Camino überdauert.
Ich würde einen solchen Weg nur mit jemandem angehen wollen, bei dem ich zu 100 Prozent sicher bin das es passt. Sowohl menschlich wie auch vom Fitness Level.
Es soll schließlich eine besondere Erfahrung für einen persönlich sein. So habe ich es jedenfalls empfunden. Ich würde meinen Weggefährten auf jeden Fall immer wieder gerne an meiner Seite haben. Auch wenn er schnarcht wie ein Holzfäller und morgens um 6:00 Uhr hellwach ist.
Viele Grüße
Werner
Lieber Werner,
Camino-Freundschaften sind wirklih etwas ganz Besonderes! Ich habe auch eine Freundin, die ich auf meiner ersten Via de la Plata kennengelernt habe und die nach mehreren gemeinsamen Caminos immer eine wichtige Rolle in meinem Leben spiele wird.
Ein aktuelles Thema)))) hhhh))
Interessante Ansätze und genau das ist das, was mich gerade beschäftigt.
Mein Traum ist es, den portugusischen Jakobsweg zu laufen, meine Frau soll mich begleiten – aber…sie hat ein ganz anderes Fitnesslevel als ich (weniger Fit) – das macht mich gedanklich schon vorher fertig, weil ich zwar Rücksicht nehmen möchte – aber es eben dennoch mein Weg bleiben soll. Täglich getrennt zu laufen käme nicht in Frage, sicher mal die ein oder andere Etappe – aber schließlich ist das ja auch unsere gemeinsame Zeit.
Hallo liebe Jasmin,
darf ich ganz ehrlich zu dir sein? Wenn es wirklich DEIN Traum ist, den Camino Portugues zu gehen, dann geh ihn allein! Im Prinzip hast du schon in deinem Kommentar geschrieben, dass es wahrscheinlich nicht problemlos gehen würde und eher zu Konflikten und schlechter Stimmung führen könnte. Auch wenn du natürlich gern eine gemeinsame Aktion daraus machen möchtest, so ist es doch DEIN Traum. Eine Idee: Warum triffst du deine Frau nicht in Santiago de Compostela. Sie könnte dich dort empfangen und dann könntet ihr mit dem Bus nach Finisterre fahren und dort noch ein paar schöne gemeinsame Tage am Meer verbringen. Oder sie bringt dich nach Porto und ihr schaut euch vor deinem Start die Stadt an. Vielleicht kann sie dich auch auf der ersten Etappe begleiten und fährt dann mit der Bahn zurück.
Ich gehe alle meine Caminos allein und meine Frau hat sich nach 2-3 Jahren mal angeschaut, was ich da so mache, indem sie mich in Santiago abgeholt hat und wir noch 4 Tage gemeinsam bis Finisterre gelaufen sind. Ihr finales Urteil zum Thema Camino: „Schön, dass ich das jetzt mal gesehen habe, aber das kannst du allein machen.“ Im nächsten Jahr bin ich dann wieder ohne sie losgezogen.
Ich wünsche dir und deiner Frau auf jeden Fall eine gute Zeit, egal, wie ihr euch entscheidet.
Liebe Grüße und Buen Camino