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Den Jakobsweg gehen. Dabei denken die meisten Leute an eine mehrwöchige Auszeit vom Alltag. Toll wäre das. 6 Wochen durch Spanien wandern und am Ende voll mit Eindrücken wie ein neuer Mensch zurückkommen. Für Viele bleibt es bei diesen Wünschen. Meist fehlt die Zeit. Doch dafür gibt es eine Lösung! Denn es gibt ja nicht nur EINEN Jakobsweg, sondern eigentlich ganz doll viele. Oder halt einen, der aber überall beginnt und am Ende vor der Kathedrale von Santiago endet. Wie man´s nimmt. Jedenfalls musst du dir nicht immer mehrere Wochen freischaufeln, sondern kannst auch schon auf kürzeren Strecken Camino-Luft schnuppern. Ein Beispiel dafür ist der englische Jakobsweg – der Camino Inglés.
Der Weg ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, jedoch kann man die Pilger, die sich auf den Camino Inglés machen, fast an zwei Händen abzählen. Kaum zu glauben, da sein vollkommen überlatschter großer Bruder, der Camino Francés, stellenweise keine 10 Kilometer Luftlinie entfernt verläuft. Aber gut für alle Inglés-Pilger ?
Ich selbst bin den Weg im Mai 2018 gelaufen und möchte dir hier einige Infos zum Camino Inglés geben, aber auch meine ganz persönlichen Erfahrungen und Eindrücke beschreiben.
Ein kurzer Weg mit einigen Besonderheiten. Die Länge ist eine davon. Es gibt nämlich nicht nur einen Startpunkt für den Camino Inglés. Du kannst entscheiden, ob du von A Coruna (74km) oder Ferrol (112,5km) loslaufen möchtest. Sollte dir allerdings die Compostela als ‚Beweis‘ deiner Pilgerreise wichtig sein, musste du mindestens 100km nach Santiago gelaufen sein. Vermutlich wählen deshalb die meisten Ferrol als Start.
Anreise zum Camino Inglés (Ferrol)
Die wahrscheinlich schnellste und vermutlich auch günstigste Anreise geht über Santiago de Compostela. Durch die geringe Distanz zwischen Start und Ziel ist kein Gabelflug notwendig und du kannst einfach einen Hin-und-Rückflug buchen. Von Santiago hast du im Prinzip zwei Möglichkeiten: Zug oder Bus.
Die Zugfahrt vom Bahnhof in SdC bis nach Ferrol (über A Coruña) dauert ca. 1:45 und kostet ca. 13 Euro (2x tägl. So&Feiertag nur 1x). Hier findest du alle Infos.
Der Bus startet am Busbahnhof und dauert 1:20 und kostet ca. 8 Euro. (7x tägl.) Busfahren ist also nicht nur schneller, sondern auch billiger. Hier findest du alle Infos.
Ich habe trotzdem den Zug genommen, weil der besser zu meinen Flugzeiten gepasst hat. Ich habe auch Pilgerinnen getroffen, die mit einer Mitfahrgelegenheit (Blablacar) von Santiago nach Ferrol gekommen sind. Die Strecke wird oft von Pendlern gefahren, es gibt also viele Angebote.
Etappenplanung auf dem Camino Inglés
Der Camino Inglés ist ein richtiges kleines Chamäleon. Er kann alles. Der Schnelle für sportlich Ambitionierte oder der Gemächliche mit kurzen Tagesetappen für die Genießer unter den Pilgern. Die Unterkunftsmöglichkeiten sind so gut ausgebaut, dass alle Varianten ohne Probleme machbar sind und einander auch spontan ablösen können. Also einfach losgehen und unterwegs schauen, wo du bleiben möchtest.
Falls du aber doch zu den Planern gehörst, habe ich mal ein paar Varianten beschrieben. Vielleicht ist ja die passende für dich dabei.
Ein kleiner Hinweis noch vorweg: Ich übernachte meistens in öffentlichen Herbergen, oder auch mal in einer privaten. Selten verschlägt es mich in ein Hostal. Die hier vorgestellten Etappenplanungen berücksichtigen vor allem die öffentlichen Herbergen. In den meisten Orten findet sich aber auch ein Hostal, darauf werde ich hier jedoch nicht näher eingehen.
Genießervariante: 7-8 Etappen
Bei dieser langsamen und entspannten Variante des Camino Inglés gehst du nur einmal eine Etappe über 20km und kannst somit den Weg ganz in Ruhe genießen.
Diese Variante gehen die meisten Pilger. Sie ist sehr gut machbar, besonders wenn du die erste Etappe stark abkürzt und die Ría (Meeresarm) auf einer Autobrücke überquerst, anstatt drumherum zu laufen. Ich persönlich fand den Weg am Wasser jedoch sehr schön und hätte ungern darauf verzichten wollen. Aber selbst ohne Schummeln ist die erste Etappe mit gut 28km noch im Limit.
Ferrol – Pontedeume (ca. 28,5km -> mit Abkürzung über eine Autobrücke ca. 20km)
Pontedeume – Betanzos (ca. 19,5km)
Betanzos – Hospital de Bruma (ca. 24,5km)
Hospital de Bruma – Sigüeiro (ca. 25km)
Sigüeiro – Santiago (ca. 16km)
sportliche Variante: 4 Etappen
Wenn du schnell unterwegs bist und dich ein bisschen mehr fordern möchtest, kannst du die 112 km natürlich auch in 4 Tagen gehen. Die meisten eingelaufenen Pilger, die vorher schon einen anderen Camino gegangen sind, wählen vielleicht diese Variante.
Ferrol – Pontedeume (ca. 28,5km -> mit Abkürzung über eine Autobrücke ca. 20km)
Pontedeume – Presedo (ca. 32km)
Presedo – Sigüeiro (37km)
Sigüeiro – Santiago (ca. 16km)
Meine Erfahrungen auf dem Camino Inglés
Anreise zum Camino Inglés (Berlin – Ferrol)
Nervös bin ich immer. Wie Sau… Das ist nun schon mein fünfter Camino und ich sitze wieder neben meinem gepackten Rucksack und würde am liebsten alles absagen. Einfach schön 2 Wochen zu Hause. Vor dem Fernseher. Nichts machen. Und vor allem nicht allein losgehen.
Und doch gehe ich los. Nützt ja nix. Flug ist gebucht und eigentlich freue ich mich ja auch sehr auf die nächsten 10 Tage in Spanien auf dem Camino Inglés. Ich freue mich auf das Laufen, das Essen und die hoffentlich freundlichen Mitpilger. Ich freue mich sogar auf das Gefühl, eingemummelt im Schlafsack zu liegen und den anderen Leuten im Schlafsaal beim Schlafen zuzuhören.
Also auf und los! Weil mein Flug 6.30 Uhr gehen sollte (Warum bin ich nur immer wieder so blöd und buche nicht zu anständigen Zeiten???), gönnte ich mir ein Taxi. Soll ja schließlich entspannt losgehen. Das änderte sich jedoch schnell, denn schon auf der Fahrt zum Flughafen bekam ich eine Nachricht von Lufthansa. Flug annulliert. WHAT???!!!
Am Flughafen angekommen, konnte mir der vermutlich erst vor Kurzem eingearbeitete Mitarbeiter am Check-In nicht weiterhelfen und schickte mich zum Infoschalter, der in 15 Minuten öffnen sollte. Der nette Herr da zuckte auch nur mit den Schultern und gab mir die Telefonnummer der Lufthansa-Hotline und ich versuchte da mein Glück. Nach 30 Minuten Wartemusikgedudel konnte ich endlich mit jemandem sprechen und nach einigem Hin und Her wurde ein Flug für mich gefunden. Der letzte Platz. In 30 Minuten mit Iberia! Natürlich im anderen Terminal, weitmöglichst von meinem Standort entfernt. Na ja, Wanderschuhe hatte ich ja schon an. Also schnellschnellschnell durch den Flughafen gehetzt und in letzter Minute noch den Flugsteig erreicht. Alles gut. Ich hab´s geschafft.
Nach dem Umsteigen in Madrid bin ich dann auch nur eine Stunde später in Santiago angekommen und mit ein bisschen Zittern konnte ich schon kurz darauf zuerst in den Flughafenbus und dann wieder in letzter Minute in den Zug nach Ferrol steigen.
Die Fahrt war sehr schön und hier und da konnte ich schon das Meer sehen.
In Ferrol angekommen ging´s erstmal zum Hotel. Und da erstmal aufs Bett. Ein bisschen ausruhen. Schließlich war ich ja nun auch schon über 12 Stunden auf den Beinen.
Bald kam allerdings zur Müdigkeit noch der Hunger und so musste ich wohl doch nochmal raus. Es kam sogar ein bisschen Sonne durch den ansonsten ziemlich bedeckten Himmel.
Und als ich dann so auf der Plaza saß mit meinem ersten Café con Leche der Saison, verliebte ich mich gleich mal wieder in Spanien. Das Plaza-Leben sieht nämlich ungefähr so aus: Die Eltern und Großeltern und wer sonst noch Lust hat, kommen mit einer handvoll Kinder zum Hauptplatz des Ortes. Die Kinder zerren ihre ganzen Spielsachen oder aber mindestens einen Ball, ein paar Inlineskates und für die kleinen ein Bobbycar in die Mitte des Platzes neben das Monument von einem wichtigen Helden der Stadt. Und dann beschäftigen sich alle irgendwie miteinander. Die Kinder tun sich mit den anderen Kindern zusammen, die schon früher angekommen sind. Und die Eltern sitzen in einem der Cafés (je nach Stadtgröße gibt es eins oder mehrere) und trinken Kaffee oder Wein oder was auch immer. Die Kinder haben derweil einen Tormann auserkoren, der sich seine großen Handschuhe anzieht und vor dem Denkmal sein imaginäres Tor absteckt. Da kommt eine Gruppe von Teenagern. Auch mit einem Ball. Jetzt gibt´s Stunk!
…könnte man meinen. Ist aber gar kein Problem. Dann spielen halt alle zusammen. Und dazwischen rutschen die kleinen Brüderchen und Schwesterchen auf ihren Plastikautos um und durch die Beine der Spieler.
Ach ja, ich hatte ja auch noch Hunger. Da hilft ein Kaffee nur wenig. Ein Blick auf die Uhr lässt meine frisch wiederentdeckte Spanienliebe ein wenig bröckeln. 18.30 Uhr. Also noch mindestens anderthalb Stunden, bis die Restaurants wieder aufmachen.
Um die Zeit totzuschlagen, schlenderte ich durch Ferrol. Die Stadt ist keine Perle, aber ich fand sie sehr sympathisch und einfach normal. Für mich muss ein Ort keine touristischen Einrichtungen der Superlative vorweisen. Mir reichen ein paar Leute auf der Plaza.
Was aber bei einem Spaziergang entlang des Wassers sofort auffällt ist der riesige Militärhafen. Da mich die Kriegsschiffe eher abschreckten, machte ich, dass ich wegkomme.
Als es dann endlich Abendessenzeit war, fand ich auch ein kleines Restaurant in der Fußgängerzone, wo ich mir gleich DIE galizische Spezialität gönnte: Pulpo. Der Tintenfisch wird hier warm und auf Kartoffelscheiben mit viel Olivenöl serviert. Lecker!!! Dazu natürlich ein schönes Gläschen Vino Tinto.
Der perfekte Start in eine Caminowoche.
Unterkunft:
Hostal Almendra (gebucht über booking.com)
Einfaches Hotel, relativ zentral. Viele Pilger kommen hier vor dem Start ihres Camino Inglés unter. Hier verkaufen sie auch Credenciales (Pilgerpässe). In der Bar des Hotels kann man frühstücken (süße Teilchen oder Toastadas mit Marmelade inkl. Kaffee und O-Saft für ca. 4 Euro).
TIPP: Pulpo á la Gallega oder Polbo á feira (galizisch) undedingt probieren! Du findest ihn in speziellen Pulperías, aber auch in den meisten (Tapas-)Restaurants in den größeren Orten Galiziens, auch entlang des Camino Inglés. Ich war im Restaurant „Meson O Faro“ in der Rua Maria 53. Der Pulpo war sehr gut zubereitet und du kannst auf der Straße sitzen und die Leute beobachten.
1. Tag – Ferrol nach Xubia/Neda (14km)
Kurze Etappe – lange schlafen. Das ist schon immer mein Caminovorsatz. Also habe ich meinen Wecker am Abend zuvor auf halb 9 gestellt und bin dann gaaaaanz langsam aufgestanden. Rucksack nochmal ordentlich gepackt. Irgendwie musste ich alle „Kleinigkeiten“, die ich gestern noch im Supermarkt erstanden habe, reinquetschen. Oliven, Schinken, Käse, Wurst, Wasser, Kekse, Chips, Brot, Gurke, Tomate. 14km… durch zivilisiertes Gebiet… Aber man weiß ja nie! Die Gurke hat es dann auch fast bis Santiago geschafft.
Der eigentliche Startpunkt des Camino Inglés ist am Yachthafen von Ferrol und so führte mich mein Weg erstmal in entgegengesetzte Richtung. Am Hafen gab´s einen Kaffee in der Sonne. So viel Zeit muss sein.
Zwei Mädels mit Rucksäcken liefen suchend über das Gelände und steuerten schließlich auf meinen Tisch zu. Zack. Erste Caminobekanntschaft. Die beiden sind schon den Primitivo gelaufen und hängen nun noch den Camino Inglés dran. Gemeinsam suchen wir also den Startstein und nach ein paar Erinnerungsfotos ging es wirklich los.
Der Weg durch die Stadt war sehr gut markiert. Und obwohl wir die ganze Zeit quatschten, verliefen wir uns nicht einmal. Das habe ich schon anders erlebt.
Nach und nach wurden die Wohnhäuser weniger und der Weg ging meist zwischen halbindustriellen Gebäuden, Supermarktketten und Autowerkstätten hindurch. Die zwei Mädels nutzten die Gelegenheit und kauften noch ein bisschen Proviant (ich hatte ja genug) und so ging ich alleine weiter. Immer entlang der Ría, wie die Meeresarme hier in Galizien heißen. Hier und da gab es kleine Strände, aber immer umrahmt von Hafenkränen und Containerschiffen. Ich mag diesen Industriecharme und so genoss ich die ersten Kilometer meines Caminos.
Eine längere Pause machte ich an der Kirche San Martin de Xubia, wo ich mich auf einer kleinen Mauer in der Sonne daran machte, mein Rucksackgewicht ein wenig zu reduzieren. Ein schönes Plätzchen mit Blick auf die Ría.
Auf der linken Wegseite war die nächsten Kilometer die Autobahn mein ständiger Begleiter. Darüber kann man sich aufregen und sich damit die Laune verderben. Oder man schaut einfach nach rechts. Da wachsen bunte Blumen, Schmetterlinge und Bienen schwirren drumherum und dahinter beginnt der Wald.
Besser.
Kurz vor Ende der Etappe kam ich auf die ausgebaute Uferpromenade, die sehr sauber und aufgeräumt bis zur Herberge in Xubia/Neda führt. Selbst auf diesem letzten Stück stehen wahrscheinlich alle 50 Meter die bekannten Kilometersteine. Ein bisschen unsinnig, aber wahrscheinlich musste das von der Regierung in die Caminoregion gepumpte Geld irgendwie verblasen werden.
Auf der Straße vor der Herberge empfing uns dann auch schon ganz aufgeregt der Hospitalero, der wohl an diesem Tag ein neues Empfangs- und Nummernsystem implementieren wollte. Jeder neue Pilger sollte demnach eine Nummer ‚ziehen‘ und trotzdem sollte jeder Neuankömmling beim Hospitalero anrufen und von seiner Ankunft berichten. Da ich die einzige war, die Spanisch sprach, wurde ich kurzerhand als Hilfshospitalera eingestellt. Ich solle mich doch bitte jedes Mal melden, wenn jemand auftauchte. Ich nickte und dachte mir meinen Teil… Mein ‚Dienste‘ wurden aber zum Glück eh nicht gebraucht, weil wir in dieser Nacht nur zu viert blieben. Die beiden Mädels vom Primitivo, ich und Lena. Sie hatte ich schon vor ein paar Kilometern auf der Straße getroffen. Nach anfänglichem Beschnuppern verstanden wir uns gut und sollten auch die nächsten Tage immer wieder Zeit miteinander verbringen.
Unterkunft:
öffentliche Herberge von Neda/Xubia
Die Lage der Herberge ist wunderbar. In einem Uferpark, der sich ein ganzes Stück entlang der Ría zieht und mit Blick auf das Wasser. Die Terrasse hat leider keine Sitzgelegenheiten, aber du kannst dir einen Stuhl aus dem Haus mitnehmen oder dich einfach auf die Wiese legen und den Sonnenuntergang anschauen. Fast ein bisschen wie Urlaub ?
Es gibt auch eine gut ausgestattete Küche und einen großen Supermarkt um die Ecke. Zum Kochen also sehr gut geeignet.
TIPP: Zwei Kilometer vor dem Ende der Etappe gibt es einen kleinen Umweg über eine alte Wassermühle. Dazu gehst du kurz vor der Fußgängerbrücke vor El Feal leicht rechts und nicht über die Brücke, sondern unten durch. Der Weg ist ausgeschildert (auf den Kilometersteinen erscheint bei diesen Zusatzvarianten oder Umwegen immer „C. Complementario“). Da die Etappe eh nur so kurz war, bin ich diesen schönen Weg gegangen. Sicher kein Muss, aber eine nette Verlängerung um 1-2 km.
2. Tag – Xubia/Neda nach Pontedeume (15km)
Da ich mir ja vorgenommen hatte, den Weg langsam und ohne Stress zu gehen, erwartete mich auch am 2. Tag nur eine kurze Etappe. Ganz entspannt war also auch an diesem Morgen der Start in den Tag. Mein eigenes Müsli hatte ich von zu Hause mitgebracht, Frühstück findest du in den öffentlichen Herbergen nur sehr selten. Aber Küchen gibt´s meistens. Du solltest dich nur nicht drauf verlassen, dass die dann auch mit Kochgeschirr bestückt sind. So erzählte am Abend zuvor Kate von einem Kochabenteuer auf dem Camino Primitivo, wo sie und ihre Caminofreunde extra 10 km mehr gelaufen waren, um in eine Herberge mit Küche zu gelangen. Den Rucksack hatten sie schon unterwegs mit Bohnen und Gemüse gefüllt. Eine typische galizische Suppe (Caldo Gallego) sollte es werden. Dafür braucht man einen Topf. In einer Küche eigentlich kein Problem. Nicht aber in einer galizischen Herbergsküche. Da gab´s nur ein Blech. Und einen Löffel. Und so schaufelten die hungrigen Pilger irgendwann endlich ihre Backofensuppe reihum abwechselnd in sich rein.
Nach dem Frühstück startete ich, wieder entlang der Ría, Richtung Pontedeume. Leider war die Sonne vom Tag zuvor noch nicht aufgestanden und ein Blick auf den Wetterbericht zeigte mir, dass sie wohl auch die nächsten Stunden in dicken Regenwolken verschlafen würde.
Viel gibt es über den Weg nicht zu erzählen. Ich lief durch kleine Orte, meistens auf kleineren Asphaltstraßen. In Fene machte ich eine lange Pause auf der Terrasse eines Cafés. Es war kalt und unglaublich windig. Aber in Spanien sitze ich grundsätzlich draußen. Vielleicht ein bisschen dumm. Aber so war ich schön ganzkörperlich erfrischt und konnte mich wieder warmlaufen. Es regnete nun auch immer mehr und irgendwann so stark, dass sogar ich nicht mehr draußen laufen geschweige denn sitzen wollte und flüchtete mich in ein Tankstellenrestaurant in einem Industriegebiet. Dort saß schon Lena und so verbrachten wir unsere Mittagspause quatschend zusammen. Da wir beide am liebsten alleine laufen, startete ich kurz vor ihr und machte mich auf die letzten Kilometer nach Pontedeume.
Der Weg in die Stadt führt über die lange Brücke, die dem Ort den Namen gibt (Ponte de Ume – Brücke des Ume). Auch diese Herberge war wieder in Prämiumlage direkt am Hafen mit Blick auf die Brücke und die kleinen Segelboote in der ehemaligen Fischhalle.
Vor der Tür warteten bereits einige laut diskutierende spanische Pilger, die mich mit großem ‚Hola‘ und Küsschen begrüßten. Die einzigen Fetzen, die ich ihrem Maschingewehrspanisch entnehmen konnte, verrieten mir, dass der Hospitalero auf dem Weg sei. Der kam dann auch gleich und öffnete die Tür in einen einzigen Raum mit einer Treppe zu einer offenen Galerie, auf der die Stockbetten standen. Eigentlich ein toller, hoher Raum mit Holzboden und -balken. Die Nachteile davon, dass alles in diesem Raum stattfinden sollte (ok, es gab 2 Badezimmer), zeigten sich jedoch im Laufe des Abends. Meine neugewonnenen spanischen ‚Freunde‘ hatten nämlich nicht vor, den Camino zur inneren Einkehr zu nutzen. Viel mehr waren sie wohl froh, ohne ihre Frauen mal so richtig aus sich raus zu können. Und so sollten wir in den nächsten Tagen noch viel ‚Spaß‘ mit dieser quietschfidelen, (meist) hochalkoholisierten Truppe haben…
Lena und ich verzogen uns jedenfalls erstmal in ein Café auf einem der kleinen Plätze in diesem süßen Städtchen. Unser Abendessen hatten wir dann in einer kurzen Regenpause auf Plastikstühlen neben der Herbergstür. Hungrig einkaufen zu gehen resultiert meistens in einer ganz stattlichen Auswahl an verschiedensten Spezialitäten, die wir bunt durcheinander in uns reinstopften.
Unterkunft:
öffentliche Herberge von Pontedeume
Trotz der tollen Lage und der eigentlich sehr schönen Inneneinrichtung ist die Herberge leider nicht auf Platz 1 der Camino Inglés-Unterkünfte gelandet. Sie ist sehr minimalistisch eingerichtet, es gibt im Prinzip nur die Betten und ein paar Stühle. (keine Küche oder Mikrowelle/Wasserkocher). Und sie ist auch sehr hellhörig. Jeder nächtliche Toilettenbesuch oder das morgendliche Packen kann noch so leise geschehen, man hört dennoch jede Bewegung. Ich muss aber fairerweise auch dazusagen, dass meine schon oben erwähnten Mitpilger keinerlei Anstalten machten, sich ruhig und rücksichtsvoll zu verhalten. Mit einer weniger lebhaften Pilgergruppe erfüllt die Herberge vollkommen ihren Zweck. Positiv: Jeder Pilger erhält einen eigenen Schlüssel, sodass man sich nicht an Schließzeiten halten muss. (Nicht vergessen, den wieder abzugeben!)
TIPP: Egal, wie müde du bist, mach noch einen kurzen Spaziergang durch das Städtchen. Es gibt so viele kleine Gässchen und Plätze, die entdeckt werden wollen. Die Santiago-Kirche im oberen Teil der Altstadt ist ganz hübsch, war aber leider verschlossen.
Augen auf, hellwach. Und schon steigt wieder Wut in mir hoch. Es war alles andere als eine ruhige Nacht… Im Schlafsaal roch es ein bisschen wie in der Kneipe, und trotz des Handyklingelkonzerts schnarchten die spanischen Herren noch munter vor sich hin. Urheber der zweistimmigen Smartphone-Sinfonie (EIN Handy reicht ja nicht) war der am lautesten Schnarchende. Ist ja auch klar, dass man sein Handy nicht hört, wenn man erst ein paar Stunden zuvor volltrunken ins unbezogene Doppelstockbett gefallen ist. Ich stapfte nach einigen Minuten Dauerbeschallung die Treppe nach unten und schaltete die Handys kurzerhand aus. Weil ich mich ja nun auch eh schon so schön reingesteigert hatte, konnte ich auch gleich aufstehen und einen frühen Start haben. Ich packte (so leise wie möglich) meine Sachen und schon nach einigen Minuten stand ich fertig geschnürt vor der Herbergstür und blickte auf den Hafen vor mir. Die Sonne war noch ein wenig unschlüssig, aber das machte mir nichts und ich begann mit dem Aufstieg durchs Städtchen.
Mein am Tag zuvor gekauftes süß-klebriges Frühstücksteilchen aß ich zusammen mit einem ziemlich tollen Blick auf Wasser und Brücken und Türme und Sonne, die so ein klitzekleines bisschen durch die Wolken schaute. Im nächsten Ort Miño wollte ich mir dann einen Kaffee gönnen.
Die 10km bis dahin vergingen (sich) recht schnell und unproblematisch und endlich wurde der Weg auch weniger urban und führte abschnittsweise durch Wiesen und Wälder. In Miño suchte ich mir eine kleine Churreria abseits des Caminos und trank mein Käffchen draußen in der Sonne, die mal kurz vorbeischaute. Doch während Deutschland zu dieser Zeit in einer Hitzewelle schwitzte, riefen sich hier in Spanien die alten Damen laut bibbernd über die Straße zu, dass wohl der Winter zurückgekehrt sei in den letzten Tagen. Und so richtig besser sollte es auch nicht werden… Mir war es nach einigen Minuten auch zu kalt und so ging ich weiter. Über und unter verschiedensten Brückenkonstruktionen führte der Weg noch ein letztes Mal an die Ría.
Und wäre es nur ein wenig wärmer und ein wenig windstiller gewesen, hätte ich mich auf einen der vielen Stege gelegt und ein Mittagsschläfchen gemacht. Aber vermutlich wäre ich dann entweder festgefroren oder wegeweht worden.
Immer weiter durch viele kleine Orte, kam ich Betanzos immer näher und als ich schließlich durch das Stadttor schritt, war ich sofort hin und weg von diesem steinalten Städtchen. Ich kann wirklich verstehen, dass es zu den Lieblingsorten der Camino Inglés-Pilger gehört.
Nach einigem Suchen fand ich dann auch die Herberge. Ich war eine der ersten an diesem Tag und hatte fast freie Bettenauswahl. Nach und nach tröpfelten aber auch die anderen rein. Die nervigen Spanier, ein Frauentrio aus Portugal, Lena, ein japanisches Pärchen, Vater und Sohn aus Madrid und Luc, ein sehr netter und bewanderter Belgier, der mit seinen 76 Jahren allen davonlief.
Hunger ist ja für die meisten Pilger immer das dringlichste Bedürfnis nach dem Ankommen und da gibt´s ab und an Probleme. Wenn man sich nicht beeilt und vor 4 ein Mittagessen gefunden hat, muss man meist bis 8 warten, um was Warmes zum Abendbrot zu bekommen.
Wir waren leider nicht so schnell wie die spanischen Typen. Die sind gegen 4 wieder von ihrem Mittagsausflug in die Herberge zurückgekommen und hatten dabei auch schon mehrere Flaschen Wein gelehrt. Der eine war wieder so besoffen, dass er sich sogar eine Zigarette im Schlafsaal angezündet hat. Meine deutschenglischspanische Schimpftirade ließ ihn relativ kalt, aber er machte wenigstens die Kippe aus… Oh Mann… Erstmal raus! Im Supermarkt haben wir dann auch ein paar Empanadas für den kleinen Hunger und später ein leckeres Glas Sangria für die Wartezeit bekommen. Betanzos ist wirklich ein hübsches Städtchen und wir genossen das dramatische Abendlicht, bevor wir in einer der kleinen Gässchen in einer netten Tapas-Bar endlich unser Abendessen bekamen.
Der Rest des Abends in der Herberge war wieder geprägt von der lautstarken Fiesta der auch immer zudringlicher werdenden Spanier… Ich zog sogar mit meinen ganzen Sachen nochmal um, weil einer der Typen unbedingt über mir schlafen wollte und ich absolut keine Lust auf nächtlichen Besuch hatte… Luc gewährte mir Obdach und im Bett über ihm fühlte ich mich sicher.
Unterkunft:
öffentliche Herberge in Betanzos
Für mich die schönste Herberge. Das muss man ja wirklich sagen. Herbergen können die Galizier! Diese hier ist in einem ehemaligen Fischladen untergekommen und es ist wirklich eine gelungene Mischung aus alten Steinen und modernen Materialien. Es gibt genug Platz für alle. Leider haben die Mikrowellen nicht funktioniert und einen Herd gab es nicht. So richtig kochen ist also in der Küche nicht drin.
TIPP: Wer Tortilla liebt MUSS die Tortilla in Betanzos probieren. Dafür ist das Städtchen bekannt. Aber was ist daran besonders? Der Unterschied zu dem normalen Kartoffelomelette ist die Konsistenz. Meist kann man eine Tortilla de Betanzos nur als Ganzes bestellen, weshalb du dir noch 2-3 Pilgerfreunde mitnehmen solltest. Wird die Tortilla dann aufgeschnitten, ist sie noch sehr flüssig und cremig und nicht so trocken-gebacken, wie man sie am häufigsten findet. Ausprobieren!
4. Tag – Betanzos nach Hospital de Bruma (25km)
Siebenundzwanzig Kilometer! Neeein, sogar neunundzwanzig Kilometer! Alle waren ein bisschen nervös vor dieser ach so langen Etappe. Ich schaute in meinen nagelneuen, druckfrischen Outdoorführer, rechnete kurz und kam nur auf knapp 25km. Also alles kein Problem. Trotzdem entschied ich mich dazu, diese Etappe noch einmal zu teilen und schon nach 12km in Presedo zu übernachten. Zum einen hatte ich noch viel Zeit, bis ich in Santiago sein musste, zum anderen wollte ich nicht noch eine Nacht mit der spanischen Männergruppe in einer Herberge verbringen. Also lag wieder ein entspannter Tag vor mir. Und ein regnerischer Tag… Zum Glück gab es unterwegs eine Einkehrmöglichkeit und ich habe zusammen mit Lena eine ausgedehnte Pause in der Dorfbar gemacht. Es war Sonntagmittag und die alten Herren des Ortes genehmigten sich das eine oder andere Gläschen, bevor es wieder heim zum Mittag ging. Dazu aßen sie eine Art Fleischeintopf. Das wollten wir auch! Also bestellten wir uns zwar keinen Wein, aber eine Portion Schmorfleisch. Lecker!!! Irgendwann gingen wir dann doch weiter, auch wenn es nach Presedo nur noch ein Stündchen entlang der Straße war.
Ich hatte schon irgendwie so ein Gefühl. Keine Ahnung, warum. Aber es bestätigte sich. An der Herberge angekommen, fanden wir die Türen verschlossen und einen Zettel an der Tür mit der Info, dass heute leider aus technischen Gründen die Herberge nicht geöffnet werden könne. Hmm… Doof. Nun war es auch schon gegen halb 3 und so richtig Lust, weiterzugehen hatten wir nicht. Es sollten auch noch 12 km bis Hospital de Bruma sein. Meistens bergauf…
Kurze Pause, kurz überlegt und dann doch für das Weitergehen entschieden. Und irgendwie war mein Ehrgeiz geweckt. 12km – 3 Stunden. Das wollte ich schaffen. Und so raste ich die Berge hoch, Lena hinterher. Und am Ende hätten wir es fast in der Zeit geschafft. Wenn da nicht kurz vor dem Ziel noch diese Bar am Rand der Landstraße gewesen wäre, die man nach so einem Run nicht einfach links liegen lassen kann. Also schnell ein kaltes Getränk und die letzten Kilometer in Angriff genommen. In Hospital de Bruma empfing uns dann der nette, ältere Hospitalero und es war ein schönes Ankommen. Auch, weil ich mittlerweile zu allen anderen auf dem Weg schon eine kleine Beziehung hatte. Es war der erste richtige Camino-Moment auf dem Inglés. Das ist immer ein ganz besonderes Gefühl, dass sich meist nach 3-4 Tagen einstellt. Die Einfindungsphase ist für jeden Einzelnen abgeschlossen und man kann sich der Gruppe zuwenden. Hat man sich in den letzten Tagen noch nur höflich zugenickt und vielleicht ein wenig SmallTalk gemacht, sitzt man plötzlich in großer Gruppe zusammen, redet über Gott und die Welt und fühlt sich wohl und aufgehoben. Das ist es. Vertrauen und Geborgenheit. Für diese zwei Gefühle braucht es Zeit. Im wahren Leben vielleicht Jahre, im Camino-Zeitraffer eben diese 3-4 Tage.
Also hatten wir einen wunderbaren Abend mit Wein und einem bunten Mix aus Denglish und Portuñol. Ich fühlte mich auch das erste Mal auf diesem Camino so richtig schön geschafft. Dieses Gefühl von warmen Schmerzen des Erfolgs. Die du bei jedem Aufstehen spürst und die dir sagen, dass du etwas geleistet hast. Was gibt es Schöneres am Ende eines Wandertages?
Unterkunft:
öffentliche Herberge in Hospital de Bruma
Von außen ein wunderbares, altes Haus. Innen gibt es eine große, urige Küche mit Mikrowelle und Sitzgelegenheiten. Neben der Küche gibt es direkt die Schlafräume. Der eine ebenerdig, der andere auf einer Art Zwischendecke eingerichtet. Die Betten standen sehr eng und da hier fast alle Pilger übernachten und sogar noch die von A Coruña hinzukommen, war die Herberge voll. Auch die sanitären Einrichtungen waren nicht optimal. Nicht getrennt nach Geschlechtern, aber auch nicht abschließbar. Vor den Duschen gab es nur Vorhänge, als einzigen Sichtschutz zum Unisex-Toilettenbereich.
Dennoch mochte ich die Herberge und habe gut geschlafen.
TIPP: Unbedingt in der kleinen Bar in As Travesas (wo der Weg nach Presedo wieder auf die Hauptstraße trifft) einkehren. Sie wird von einer Familie geleitet und hier haben die Frauen das Regiment. Mutter, Großmutter und Tochter kümmern sich ganz liebevoll um die Pilger, nehmen dir schon beim Reinkommen den Rucksack ab und stellen dir Hocker hin, damit du deine Füße hochlegen kannst. Es gibt auch ein Gästebuch, das sie jedem Pilgergast vorlegen und in dem es sich herrlich schmökern lässt. Also schreib auf jeden Fall ein paar Worte rein! Vielleicht findest du ja auch meinen Eintrag.
5. Tag – Hospital de Bruma nach Sigüeiro (24,5km)
Nieselregen.
Es ging weiter mit Nieselregen. Also habe ich gleich meine Kopfhörer reingesteckt und bin mit guter Musik durch die Nebellandschaft gestapft. Auf dieser Etappe sollte es nur zwei Einkehrmöglichkeiten auf den ersten 12 Kilometern geben, dann bis Sigüeiro nix mehr. Bei der ersten Bar ein Käffchen, in der zweiten dann Mittagessen. So der Plan. Kaffee war kein Problem, Mittagessen in der Bar O Cruceiro wurde leider nix. Montags geschlossen. Nach und nach trafen die Pilger vor der geschlossen Gaststätte ein und die Enttäuschung war groß. Also enterten wir das nächste Bushäuschen und teilten unseren Proviant.
Dreimal dürft ihr raten, wer erstmal eine Flasche Wein aufmachte… Um nicht auch den Rest des Weges mit den lärmenden Spaniern verbringen zu müssen, brach ich relativ schnell wieder auf und bald verzogen sich auch die Regenwolken ein wenig und ich genoss die immer schöner werdenden Wege.
Die beste Entscheidung des Tages war, nicht den Pfeilen, sondern der Wegvariante aus dem Outdoor-Führer zu folgen. Statt über 4 km entlang der Autobahn zu gehen, nahm ich den Weg durch den Wald. Immer geradeaus auf Forstwegen vorbei an Wiesen und Blumen bis in das (kleine) Industriegebiet von Sigüeiro, wo sich die Varianten wieder treffen.
Lena hatte Probleme mit ihrem Fuß und war ein Stück mit dem Bus gefahren, sodass sie schon in einer der vielen Privatherbergen in Sigüeiro auf mich wartete.
Noch ein letztes Mal duschen, Wäsche waschen, Abendessen suchen. Am nächsten Tag war schon die finale Etappe nach Santiago dran. So schnell war ich noch nie einen ganzen Camino gegangen. Und es fühlte sich auch anders an. Ich bin nicht so stark eingetaucht in das Pilgergefühl. Es dauert nunmal ein Woche, bis der Geist und das Herz wirklich auf dem Camino angekommen sind. Und auf einem so kurzen Weg wie dem Camino Inglés, bleibt es mehr eine Wanderung als eine Pilgerfahrt.
Unterkunft:
In Sigüeiro gibt es keine öffentliche Herberge, aber einige private. Ich kann nur von der berichten, in der ich geschlafen habe:
Privatherberge ‚Camiño Real‘ in Sigüeiro
Die Bettdecken!!! Es gab richtige Bettdecken, frisch und duftend bezogen und sooo kuschelig! Wir haben uns ein Bett in einem 6er-Zimmer gegönnt. Kein Doppelstockbett, sondern Einzelbetten mit Handtüchern und Schokolädchen auf dem Kopfkissen. Für die 18 Euro gab es dann auch ein einfaches Frühstück am Morgen. Die Herberge hat auch Stockbetten (15 Euro) und Doppelzimmer (ca. 40 Euro). Auch hier arbeitet die ganze Familie mit und alle waren sehr nett.
TIPP: Geh unbedingt NICHT an der Autobahn entlang! Ich kam ganz beseelt in Sigüeiro an, weil ich einen schönen letzten Abschnitt durch den Wald hatte. Die anderen waren genervt von dieser ‚Sch***-Etappe‘, weil sie an der Autbahn gelaufen sind. Also hier nochmal die Wegbeschreibung: Kurz hinter Baizoia unterquerst du die Autobahn (AP-9). Der offizielle Weg biegt direkt dahinter rechts ab. Hier gehst du einfach geradeaus weiter. Nach einigen Minuten nimmst du die erste große Piste, die rechts abbiegt und folgst dieser schnurgeradeaus bis nach Sigüeiro. Da kann man sich gar nicht verlaufen.
6. Tag – Sigüeiro nach Santiago (16km)
Der letzte Tag! Ich startete wieder allein und war glücklich.
Die Sonne scheinte und ich freute mich auf Santiago. Der Weg überraschte mich auch nochmal richtig. Normalerweise ist die letzte Etappe vor Santiago eher eine nicht enden wollenden Einfallstraße durch die nicht so schönen Randgebiete der Stadt. Doch die Planer des Camino Inglés haben sich richtig Mühe gegeben und so gibt es nochmal ganz viel Grün zu sehen. Nach einer kleinen Pause höre ich im Wald plötzlich lautes Gekreische und ich bin kurz irritiert, bis ich näher komme und die verrückten portugiesischen Ladys durch den Wald tanzen sehe. Sie sind offensichtlich auch glücklich, dass sie es fast geschafft haben. Ich werde auch gleich mit in den Kreis gezerrt und hüpfe bald auch wie bekloppt in einem spanischen Wald auf und ab.
Auch Lena stößt kurz darauf auf uns wilde Bande und wir überlassen die Mädels ihrem Freudentaumel und machen uns gemeinsam auf die letzten Kilometer in die Stadt hinein. Doch vorher durchwandern wir noch den ‚Bosque Encantado‘ (Zauberwald), in dem sich der Efeu alle Bäume einverleibt hat. Ein spezieller Ort so kurz vor der lauten Stadt, der wir nach dem Wald auch immer näher kommen.
Für mich war es die dritte Ankunft in Santiago.
Als wir schon tief in der Altstadt drinsteckten und wir um die Ecke bogen und schon von Weitem die Dudelsackspieler in der Nähe der Kathedrale hörten, merkte ich aber doch, wie besonders dieses Ankommen immer wieder ist. Ein bisschen Gänsehaut, ein bisschen Übelkeit, ein paar Tränchen in den Augenwinkeln und Vorfreude. Das alles überkam mich in diesem kleinen Moment, als ich die vertraute Musik hörte. Und dann die Kathedrale. Fast ohne Gerüste! Ganz neu und frisch und wunderschön. Ich setzte mich erstmal auf die Plaza und schaute einfach nur zu. Ankommen. Wiedererkennen. Weinen. Lachen. Tanzen. Fotos machen. Sich umarmen. Sogar einen Heiratsantrag konnte ich diesmal beobachten.
Und dann ist es mal wieder vorbei…
Doch noch nicht ganz. Es ging für mich noch ein kleines Stück weiter. Mit einer alten Caminofreundin machte ich mich in den nächsten Tage zuerst mit dem Bus nach Finisterre auf, um dann von dort nach Muxia zu laufen. Dazu vielleicht später mehr. 🙂
Hast du Lust, noch mehr über meine Camino-Abenteuer zu lesen?
Bist du dir unsicher, was alles in den Pilger-Rucksack gehört? Auf meiner Packliste findest du alles, was du brauchst.
Oder hast du Fragen, Zweifel, Ängste, die du gern in einem persönlichen Gespräch mit mir klären möchtest? Dann schau bei meiner Rucksackberatung vorbei.
Pausenregengrübeltag – Auchtertyre Farm Nieselregen, Starkregen, Schrägregen. Da war wirklich alles dabei. Und vor allem Dauerregen. Wir hatten unserer Meinung nach alles richtig gemacht und uns…
Meine Hände sind feucht, mein Herz klopft und hinter jedem neuen Fahrgast vermute ich den Kontrolleur, der MICH jetzt erwischen wird. Schwarzfahren. Dafür bin ich…
Grauer Himmel. Grün-braune Erdflächen überall. Nieselregen. 15 Grad. Weihnachtswetter in Deutschland. Ich kann mich nicht erinnern, wann es das letzte Mal Schnee zu Weihnachten gab.…
14 Kommentare zu „Camino Inglés – Infos, Tipps und Erfahrungen“
Verena Spitzlay
Hallo, wir laufen im September auch den Ingles und ich freue mich riesig.
Die einzige Angst die ich habe, ist dass es vielleicht mal über viele Kilometer richtig bergauf geht. Auch ich bin gut gebaut und hab mehr Kilo, als man eigentlich bräuchte 🙈😅 das lange laufen ebenerdig macht mich nicht nervös, bloß die Angst vor langen und steilen Aufstiegen. Vielleicht kannst du mir speziell bei dem Weg ein paar Infos geben, wie das Höhenprofil zu meistern ist. In deinem Bericht steht ja, dass du am 4.Tag vermehrt Berg hoch gelaufen bist?
Liebe Grüße,
Verena Spitzlay aus Koblenz
du musst dir gar keine Sorgen machen! Der Camino Inglés ist im Prinzip recht flach. Klar geht es mal bergauf, aber das kannst du einfach entspannt und langsam angehen und Schritt für Schritt kommst du auf jedem Hügel an 🙂
ich möchte den Camino Ingles im April laufen :-). Ich freue mich bereits riesig auf diese neue Erfahrung…es ist mein 1. Mal….
Sag, kannst du mir was über Bargeld bzw. Kreditkarte sagen? Wie hast du das gehandhabt? Die meisten benutzen ja diese Karte von der DKB….
Lieben Dank
für die Herbergen und auch in den meisten Bars und Kneipen brauchst du Bargeld. Ich hole Auf Caminos meistens alle 5 Tage Geld und achte nicht weiter auf die Gebühren. Du kannst in Spanien sowohl mit KREDIT- als auch EC-Karte am Automaten abholen. Mit Kreditkarte ist oft billiger, aber das kommt auch auf den Automaten an. Mit der DKB kannst du überall kostenlos abheben, aber ich selbst bin bei einer anderen Bank. Rechne einfach die 5 Euro Gebühren in dein Budget und nimm die Karte, die du schon hast. Für den Ingles holst du vielleicht maximal 1-2 Mal Geld unterwegs in Spanien (viel häufiger gibt es auch keinen Geldautomaten).
bisher hatte ich den Camino Ingles eher nicht sooo auf meinem Radar… Aber deine (und auch andere…) Reiseberichte könnten dies durchaus ändern. Eher eine Wander- als eine „richtige“ Pilgerreise, das ganze einigermaßen stressfrei klingt nicht schlecht für die kleine Auszeit zwischendurch.
Eine Frage habe ich zur Anreise: Ich hätte meinen Rucksack lieber bei mir als im Gepäckraum im Bus und würde u.a. deshalb gerne mit dem Zug von Santiago nach Ferrol anreise. Google liefert mir aber immer Zeiten deutlich über 2 Stunden mit Umsteigen in A Coruna. Daher gleich zwei Fragen:
a) Bist du in A Coruna nicht umgestiegen oder hattest du einfach einen perfekten Anschlusszug? Und
b) Hat der Ticketkauf online problemlos geklappt oder würdest du eher vor Ort das Ticket kaufen?
schau doch einfach mal unter http://www.renfe.com (die spanischen Bahn) und da findest du Direktzüge nach Ferrol und kannst die dort auch buchen (max. 3 Monate im Voraus). Oder du lädst dir die App runter. Allerdings ist die App nur auf Spanisch.
Es ist aber auch gar kein Problem, deinen Rucksack im Gepäckfach des Busses zu transportieren. Habe noch nie von Diebstählen gehört und es selbst schon 1000 Mal gemacht.
vielen Dank, bzgl. der Planung hast du mir sogar sehr geholfen. Ich hatte mich bisher immer zuerst bei google maps über die Route informiert und bin erst dann auf die Seiten des Anbieters – in diesem Fall ganz klar die schlechtere Idee.
Bleibt nur noch die Qual der Wahl des Startpunktes – A Coruna scheint mir die schönere Stadt, aber Ferrol scheint mir die schöneren Stationen zu haben. Hmmmm….
Egal, jetzt freue ich mich erst einmal auf Pfingsten und den „Rest-Camino“ nach Finisterre und dann schau mer mal weiter.
hallo Anne; bin durch Zufall gerade auf deinen Bericht gestoßen,mega intresant! wäre jetzt eigentlich auf dem Frances unterwegs.Wollte im nächsten Jahr eine etwas kürzere Strecke planen, hatte mir auch schon Gedanken gemacht,und durch deinen Bericht wird es jetzt definitiv der Ingles: sollte ich noch irgend etwas wissen müssen,melde ich mich noch mal bei Dir. Liebe Grüße Claudia
Hallo Anne,
Ich habe mich ein wenig mit dem Pilgern beschäftigt, mag es machen und lieber jetzt als nie. Also sagen wir in einem Jahr nach dem Schulabschluss eine Woche diesen Weg gehen. Meine Frage, ist dies ein guter Weg für einen Einsteiger muss ich etwas beachten, oder ähnliches?
Ich habe mich eigentlich sofort in diesen Weg verliebt und dein Bericht hat das ganze nur noch mehr bestätigt. Ist es wirklich so einfach einfach los gehen und man kommt an sein Ziel oder muss ich etwas beachten?
Es wäre unglaublich nett wenn du mir schreiben könntest 🙂
LG
Katharina
ja, es ist ein perfekter Einstiegsweg und die Infrastruktur ist so gut, dass du im Prinzip einfach loslaufen kannst. Die meisten Tipps findest du ja schon im Blogbeitrag, aber schreib mir doch einfach mal eine Mail mit konkreten Fragen, dann helfe ich dir gern weiter 🙂 info@littleredhikingrucksack.de
Hallo Anne,
wie sieht es aus mit den Stempeln? Gibt es genügend Gelegenheiten welchen zu bekommen.
Da ich gelesen habe, dass man bei dem Pilgerweg 2 Stempel pro Tag braucht.
Stimmt das ?
Hallo Anne, vielen Dank, dass wir an Deinen Reisen so teilnehmen dürfen und dadurch viele Hilfestellungen bekommen.Ich plane diesen Camino zum sanften Einstieg ins Jakobspilgern…meine letzte große Trekking Tour ist 20 Jahre her (Annapurna circuit – natürlich sehr empfehlenswert😜). Ich bin gerade dabei meine Flugzeiten zu planen – es gehen Do- Sa und So Flüge. Meinst Du, Do bis Do ist zu ambitioniert? Ich möchte mir natürlich auch die Orte insbesondere Santiago ein bisschen anschauen können. Liebe Grüße Kerstin
Hi
Thank you for this amazing blog. I live currently in Ulm, Germany. I’m going to Camino ingles next week which will be my first Camino. I’m also going to follow the exact route you did. It fits perfectly with my holidays.
I have two questions.
1. I’ll take direct bus from Santiago airport to Ferrol and I’m going to reach Ferrol in the night 22:00. Should I book the bus now? Because online there are not many options. Or I can reach there and get one if there are many options?
2. Should I book hostels for my route too or I’ll get space in pilgrims hostels easily? Since its first come first serve. I don’t want to end up paying high prices in another hostels. What do you suggest?
Hallo, wir laufen im September auch den Ingles und ich freue mich riesig.
Die einzige Angst die ich habe, ist dass es vielleicht mal über viele Kilometer richtig bergauf geht. Auch ich bin gut gebaut und hab mehr Kilo, als man eigentlich bräuchte 🙈😅 das lange laufen ebenerdig macht mich nicht nervös, bloß die Angst vor langen und steilen Aufstiegen. Vielleicht kannst du mir speziell bei dem Weg ein paar Infos geben, wie das Höhenprofil zu meistern ist. In deinem Bericht steht ja, dass du am 4.Tag vermehrt Berg hoch gelaufen bist?
Liebe Grüße,
Verena Spitzlay aus Koblenz
Liebe Verena,
du musst dir gar keine Sorgen machen! Der Camino Inglés ist im Prinzip recht flach. Klar geht es mal bergauf, aber das kannst du einfach entspannt und langsam angehen und Schritt für Schritt kommst du auf jedem Hügel an 🙂
Ganz viel Spaß und Buen Camino!
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anna,
ich möchte den Camino Ingles im April laufen :-). Ich freue mich bereits riesig auf diese neue Erfahrung…es ist mein 1. Mal….
Sag, kannst du mir was über Bargeld bzw. Kreditkarte sagen? Wie hast du das gehandhabt? Die meisten benutzen ja diese Karte von der DKB….
Lieben Dank
Grüße aus Bremen
Manuela
Hallo Manuela,
für die Herbergen und auch in den meisten Bars und Kneipen brauchst du Bargeld. Ich hole Auf Caminos meistens alle 5 Tage Geld und achte nicht weiter auf die Gebühren. Du kannst in Spanien sowohl mit KREDIT- als auch EC-Karte am Automaten abholen. Mit Kreditkarte ist oft billiger, aber das kommt auch auf den Automaten an. Mit der DKB kannst du überall kostenlos abheben, aber ich selbst bin bei einer anderen Bank. Rechne einfach die 5 Euro Gebühren in dein Budget und nimm die Karte, die du schon hast. Für den Ingles holst du vielleicht maximal 1-2 Mal Geld unterwegs in Spanien (viel häufiger gibt es auch keinen Geldautomaten).
Buen Camino! 🙂
Hallo Anne,
bisher hatte ich den Camino Ingles eher nicht sooo auf meinem Radar… Aber deine (und auch andere…) Reiseberichte könnten dies durchaus ändern. Eher eine Wander- als eine „richtige“ Pilgerreise, das ganze einigermaßen stressfrei klingt nicht schlecht für die kleine Auszeit zwischendurch.
Eine Frage habe ich zur Anreise: Ich hätte meinen Rucksack lieber bei mir als im Gepäckraum im Bus und würde u.a. deshalb gerne mit dem Zug von Santiago nach Ferrol anreise. Google liefert mir aber immer Zeiten deutlich über 2 Stunden mit Umsteigen in A Coruna. Daher gleich zwei Fragen:
a) Bist du in A Coruna nicht umgestiegen oder hattest du einfach einen perfekten Anschlusszug? Und
b) Hat der Ticketkauf online problemlos geklappt oder würdest du eher vor Ort das Ticket kaufen?
Fragende Grüße
Tom
Hey Tom,
schau doch einfach mal unter http://www.renfe.com (die spanischen Bahn) und da findest du Direktzüge nach Ferrol und kannst die dort auch buchen (max. 3 Monate im Voraus). Oder du lädst dir die App runter. Allerdings ist die App nur auf Spanisch.
Es ist aber auch gar kein Problem, deinen Rucksack im Gepäckfach des Busses zu transportieren. Habe noch nie von Diebstählen gehört und es selbst schon 1000 Mal gemacht.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anne,
vielen Dank, bzgl. der Planung hast du mir sogar sehr geholfen. Ich hatte mich bisher immer zuerst bei google maps über die Route informiert und bin erst dann auf die Seiten des Anbieters – in diesem Fall ganz klar die schlechtere Idee.
Bleibt nur noch die Qual der Wahl des Startpunktes – A Coruna scheint mir die schönere Stadt, aber Ferrol scheint mir die schöneren Stationen zu haben. Hmmmm….
Egal, jetzt freue ich mich erst einmal auf Pfingsten und den „Rest-Camino“ nach Finisterre und dann schau mer mal weiter.
Vielen Dank und liebe Grüße
Tom
hallo Anne; bin durch Zufall gerade auf deinen Bericht gestoßen,mega intresant! wäre jetzt eigentlich auf dem Frances unterwegs.Wollte im nächsten Jahr eine etwas kürzere Strecke planen, hatte mir auch schon Gedanken gemacht,und durch deinen Bericht wird es jetzt definitiv der Ingles: sollte ich noch irgend etwas wissen müssen,melde ich mich noch mal bei Dir. Liebe Grüße Claudia
Hallo Anne,
Ich habe mich ein wenig mit dem Pilgern beschäftigt, mag es machen und lieber jetzt als nie. Also sagen wir in einem Jahr nach dem Schulabschluss eine Woche diesen Weg gehen. Meine Frage, ist dies ein guter Weg für einen Einsteiger muss ich etwas beachten, oder ähnliches?
Ich habe mich eigentlich sofort in diesen Weg verliebt und dein Bericht hat das ganze nur noch mehr bestätigt. Ist es wirklich so einfach einfach los gehen und man kommt an sein Ziel oder muss ich etwas beachten?
Es wäre unglaublich nett wenn du mir schreiben könntest 🙂
LG
Katharina
Hallo Katharina,
ja, es ist ein perfekter Einstiegsweg und die Infrastruktur ist so gut, dass du im Prinzip einfach loslaufen kannst. Die meisten Tipps findest du ja schon im Blogbeitrag, aber schreib mir doch einfach mal eine Mail mit konkreten Fragen, dann helfe ich dir gern weiter 🙂 info@littleredhikingrucksack.de
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anne,
wie sieht es aus mit den Stempeln? Gibt es genügend Gelegenheiten welchen zu bekommen.
Da ich gelesen habe, dass man bei dem Pilgerweg 2 Stempel pro Tag braucht.
Stimmt das ?
Gruß Michael
Hey Michael,
du findest unterwegs eigentlich genug Stempel. Es zählen auch z.B. Stempel von Cafés etc.
Buen Camino 😊
Hallo Anne, vielen Dank, dass wir an Deinen Reisen so teilnehmen dürfen und dadurch viele Hilfestellungen bekommen.Ich plane diesen Camino zum sanften Einstieg ins Jakobspilgern…meine letzte große Trekking Tour ist 20 Jahre her (Annapurna circuit – natürlich sehr empfehlenswert😜). Ich bin gerade dabei meine Flugzeiten zu planen – es gehen Do- Sa und So Flüge. Meinst Du, Do bis Do ist zu ambitioniert? Ich möchte mir natürlich auch die Orte insbesondere Santiago ein bisschen anschauen können. Liebe Grüße Kerstin
Hi
Thank you for this amazing blog. I live currently in Ulm, Germany. I’m going to Camino ingles next week which will be my first Camino. I’m also going to follow the exact route you did. It fits perfectly with my holidays.
I have two questions.
1. I’ll take direct bus from Santiago airport to Ferrol and I’m going to reach Ferrol in the night 22:00. Should I book the bus now? Because online there are not many options. Or I can reach there and get one if there are many options?
2. Should I book hostels for my route too or I’ll get space in pilgrims hostels easily? Since its first come first serve. I don’t want to end up paying high prices in another hostels. What do you suggest?
Thanks again for this detailed blog.
Mohit