Schon die Anfahrt nach Kapetanianá, dem Startpunkt dieser Wanderung, ist spektakulär. Die Straße führt durch die Messara-Tiefebene, die im Norden vom Ida-Gebirge und im Süden durch das Asterroussia-Gebirge umschlossen ist. Diese geschützte Lage macht sie zur Kornkammer Kretas oder vielleicht besser zum Olivenölfass. Es gibt unzählige Olivenhaine, aber auch große Anbauflächen für Gemüse.
Langsam schraubt sich der Weg ab Loúkia nach oben und hinter jeder Kurve gibt´s einen neuen atemberaubenden Blick auf die Berge und die Ebene. Und wenn du dann denkst, es KANN nicht weitergehen, kommst du in ein klitzekleines Dörfchen. Áno Kapetanianá hat einen Parkplatz, der Ort ist autofrei. Hier beginnt die Wanderung zum Kófinas.
Wir sind die Tour einfach hin und zurück gegangen. Das sind dann circa 12km. Es gibt aber auch eine Rundtour, die du im Wanderführer des Michael Müller Verlags findest. Dabei gehst du einen anderen (kürzeren) Weg zurück. Diese Runde ist dann circa 11km lang.
Wie lange dauert die Tour?
Du solltest mit circa 4 Stunden rechnen.
Wie komme ich hin und zurück?
Áno Kapetanianá ist so abgelegen in den Bergen, dass du ein Auto brauchst. Mit dem öffentlichen Bus kommst du nur in die größeren Orte der Messará-Ebene.
Was erwartet mich?
Der Weg führt über Schotterpisten und Wege immer näher an den Kófinas heran. Du kannst ihn gar nicht verfehlen. Seine Form erinnert an den Zuckerhut in Rio, wenn auch eine etwas windschiefe Variante. Bis kurz vor dem Gipfelanstieg ist es eine leichte Wanderung, mit vielen Ziegen aber keinem Schatten. Das letzte Stück des Weges auf den Gipfel ist mit kleinen Holztäfelchen markiert und an einigen Stellen durch Holzgeländer gesichert. An einer Stelle ist ein großer Schritt über eine relativ exponierte Passage notwendig, die vielleicht ein bisschen Überwindung kostet. Ansonsten brauchst hier und da vielleicht deine Hände zur Unterstützung, aber es hat nichts mit wirklichem Klettern zu tun und nach ein paar Minuten stehst du auf dem Gipfelplateau in 1231 Metern und kannst die grandiose Aussicht auf dich wirken lassen. Kleiner Tipp: Merk dir, wo du aufgestiegen bist. Ich hatte beim Rückweg nach einem kleinen Spaziergang auf dem Gipfel Schwierigkeiten, den ‚Ausgang‘ zum Abstieg zu finden.
Was muss ich mitnehmen?
Feste Schuhe – Bis kurz vor den Gipfel läufst du zwar auf gut ausgebauten Schotterpisten, das letzte Stück zum Gipfel erfordert allerdings Trittsicherheit.
Wasser und Proviant – Es gibt auf dem Weg selbst keine Einkehrmöglichkeit oder Wasserstellen, erst im Dorf Kapetania.
Sonnenhut, Sonnencreme, Sonnenbrille – Der Weg bietet kaum Schatten.
Erste-Hilfe-Set – Das sollte in keinem Wanderrucksack fehlen. Dieses hier finde ich sehr gut, ich würde nur noch ein paar Blasenpflaster hinzufügen ?
Was gibt´s sonst noch?
Wer keine Lust hat, an einem Tag mit dem Auto hin und zurück zu fahren, kann auch in Kapetanianá in der Pension Kófinas übernachten. Und diese Pension ist etwas ganz besonderes. Luisa und Gunnar Schuschnigg sind vor vielen Jahren nach Kreta gekommen und haben einen ganz wunderbaren Platz zum Erholen und Genießen geschaffen. Und mit den beiden Gastgebern hast du auch DIE Wanderprofis von Kreta vor dir. Die beiden haben den Wanderführer über Kreta für den Michael Müller Verlag geschrieben und geben euch gern Tipps für die nähere und weitere Umgebung. Sie organisieren auch Wanderreisen.
Aber das beste ist das Essen ? Gunnar ist ausgebildeter Koch und zaubert jeden Abend ein Menü zum Niederknien. Für uns hat er frische Dorade im eigenen Räucherofen und Ziegeneintopf zubereitet. Saulecker!!!
Das Essen wird dann mit allen Gästen am großen Tisch eingenommen. Unbedingt hinfahren!!! Hier geht´s zur Webseite der Pension Kófinas.
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