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Eine ganz private Führung durch mein kleines rotes ‚Zuhause‘ für unterwegs. In dem steckt dann natürlich noch das andere Zuhause drin. Mein Zelt nämlich. Und noch ganz viel anderer Kram. Aber seht selbst.
Er gehört definitiv zu den essentiellen Dingen bei einer Wanderung. Egal wie lang. Was nützt schließlich eine lange Packliste, wenn du nichts hast, wo du das alles reinstopfen kannst. Und deshalb solltest du dich auch gut mit dem Thema Rucksack auseinandersetzen. Geh in ein Fachgeschäft und lass dich beraten. Dort gibt es gepackte Rucksäcke, die du auch mal ein paar Minuten durch den Laden tragen und testen kannst, ob er gut sitzt und sich für dich bequem tragen lässt.
Jeder hat seine Präferenzen, wenn es um den perfekten Rucksack geht. Für mich sind diese Punkte besonders wichtig:
niedriges Eigengewicht des Rucksacks und dennoch hoher Tragekomfort
möglichst dehnbare Außentaschen (seitliche Taschen für Flasche, Stöcke etc. / Fronttasche für Regenklamotten etc.)
(verstellbares) Deckelfach, unter das ich auch mal eine Jacke stopfen kann
Wenn du mit Zelt unterwegs bist, brauchst du natürlich mehr Platz als bei einer reinen Hüttentour.
Du solltest dir vor der Rucksackwahl also einige Fragen stellen und dir vor allem die Antworten darauf ordentlich durch den Kopf gehen lassen.
Wohin soll die Wanderung gehen? Wie sind da Klima und Wetter? Dicker Schlafsack oder reicht ein Seideninlett?
Bin ich allein unterwegs oder gibt es einen (Trage-)partner, mit dem ich z.B. das Zelt und ‚Küchenzubehör‘ teilen kannst?
Möchte ich alle Mahlzeiten aus dem Rucksack zaubern oder vielleicht nur das Frühstück am Zelt genießen und ansonsten in Restaurants gehen? Kochen oder kalte Küche?
Gibt es überhaupt Einkehrmöglichkeiten?
Und wie sieht´s mit Einkaufsmöglichkeiten aus? Muss ich Proviant für die komplette Tour dabeihaben oder kann ich zwischendurch auffüllen?
Gleiche Frage zum Thema Wasser. Wird es Streckenabschnitte geben, in denen ich mehrere (viele) Liter Wasser bei mir haben muss, weil es keine sicheren Quellen gibt oder es sehr heiß ist?
Das sind mal ein paar Ideen, was du dich so fragen könntest. Die vielleicht wichtigste Frage habe ich aber vergessen:
Wie viele Kilos KANN ich überhaupt schleppen? Berge hoch und wieder runter und das über mehrere (eventuell auch sehr viele) Tage.
Meine magische Grenze ist hier 15kg (inkl. Essen und 1 Liter Wasser). Mehr geht (und muss) sicher auch mal, möchte ich aber nicht. Dann macht es mir keinen Spaß mehr. Das sieht natürlich bei einem Mann mit 190cm und 100kg ganz anders aus. Aber ganz ehrlich, ich glaube auf einer normalen Trekkingtour, bei der du alle 5-6 Tage Proviant nachkaufen kannst, ist für keinen mehr als 15-20kg nötig.
Persönliche Kaufempfehlung für Rucksäcke:
Ich persönlich habe mittlerweile zwei verschiedene Rucksäcke, zwischen denen ich je nach Tour wechseln kann. Für kürzere Sommertouren, bei denen ich selten mehr als Proviant für 2-3 Tage tragen muss, habe ich mittlerweile einen 44-Liter Rucksack, meine Frau ist dann mit 45 Litern unterwegs. Allerdings teilen wir uns das Zelt und einige ‚Küchengegenstände‘. Mein Osprey Talon 44* ist für mich perfekt auf ‚leichteren‘ Touren, auch wenn er eigentlich als Männermodell geführt wird. Wenn dann doch mal ein wenig mehr mit muss, wie z.B. auf unserer dreimonatigen Schwedentour 2021, oder wenn du allein unterwegs bist und somit alles selbst tragen musst, kann ich dir den Gregory Maven 55* wärmstens ans Herz legen. Den gibt es auch in der 45-Liter-Version. ‚Der Große‘ kommt mit einem fantastischen Tragesystem und vielen praktischen Extras (z.B. einem seitlichen Eingriff ins Hauptfach, dehnbare Außentaschen, Stock- und Sonnenbrillenhalterung). Ich konnte den Maven in Schweden auf Herz und Nieren testen und bin noch immer begeistert.
Solltest du häufig mit deinem Rucksack fliegen , so ist das Packsackregencover-Dings von Tatonka* auch sehr praktisch. Wenn du den Reißverschluss schließt, sind alle Schnüre und Gurte sicher verpackt und nichts kann beim Transport abreißen.
Wenn du mehrere Tage einen schweren Rucksack über viele Kilometer durch die Gegend trägst, brauchst du guten, ruhigen und erholsamen Schlaf.
Ich persönlich finde den am besten in einem Zelt auf einer bequemen Luftmatratze in einem kuscheligen Schlafsack. Da hat aber jeder so seine eigenen Präferenzen. Unter einem Tarp, im Biwaksack oder gleich wie ein Cowboy unterm Sternenhimmel.
Das Zelt – Das Herzstück einer Trekkingtour
Für unsere Schwedentour haben wir uns ein wenig mehr Komfort im Zelt mit gleichzeitig möglichst wenig Gewicht gewünscht. Unser altes Trekking-Zuhause kam vom Discounter und hat uns zwar sehr gute Dienste geleistet, war aber mit knapp 3 Kilogramm einfach zu schwer. Unsere Recherche brachte uns zu dem amerikanischen Zelthersteller Big Agnes mit seinem Leichtzelt Copper Spur HV UL3*. Obwohl wir damit von einem 2- zu einem 3-Personen-Zelt aufgestiegen sind, haben wir das Gewicht auf 1,6 Kilogramm fast halbiert und mit einer Grundfläche von knapp 2,30m x 1,80m einiges an Platz gewonnen. Das auf den ersten Blick fast erschreckend leichte und dünne Material hat uns in über 60 Zeltnächten auch in stürmischen Stunden auf dem Fjäll immer ein sicheres Dach über dem Kopf geboten. Je nach Gelände macht gerade bei Ultraleicht-Zelten auch eine Zeltunterlage Sinn, die es häufig passend zu deinem Modell gibt. Du kannst dir auch prima selbst eine sehr haltbare, leichte und dünne Unterlage aus Tyvek zurechtschneiden. HIer erzähle ich dir, wie es geht.
TIPP: Als Komfort-Faustregel gilt: Die tatsächliche Personenzahl +1 gibt dir im Zelt sooo viel mehr Bewegungsfreiheit und Genuss, besonders in Regionen, die nicht immer eitel Sonnenschein garantieren und du auch im Zelt kochen, essen und dich an- und ausziehen musst.
Der Schlafsack – ohne ihn geht´s nicht
Beim Schlafsack haben wir uns nach langer Recherche für Kunstfaser entschieden, da wir doch häufig in regenreichen Gegenden unterwegs sind und Daunen bei hoher Luftfeuchtigkeit schnell verklumpen und damit ihre Isolierleistung einbüßen. Wir wollten auch nicht sooo viel ausgeben und haben letztendlich bei der Marke Rab einen Schlafsack gefunden, bei dem Preis und Leistung für unsere Bedürfnisse gepasst haben. Der Rab Solar 3 hält auch bei Touren um den Gefrierpunkt schön kuschelig warm und Packmaß und Gewicht sind erträglich.
Die Isomatte – dein Bett auf Trekkingtour
Das Wichtigste bei niedrigen Temperaturen ist die Isolierung von unten. Jahrelang hatten wir eine riesige (Packmaß) mit Schaum gefüllte selbstaufblasende Isomatte. Die stand definitv nicht zur Debatte, als es darum ging, mit Rucksack und Zelt loszuziehen. Auch zu diesem Thema wurde im Internet schon viiieeel geschrieben, gestritten und empfohlen. Ich kann nur für mich sprechen und sagen, dass die aufblasbaren Luftmatratzen eine Offenbarung waren. Ich habe selten bequemer gezeltet und weniger mit mir rumgeschleppt. Es gibt viele Anbieter, wir haben uns für die Exped Ultra 3R entschieden. Zusammengerollt kaum größer als eine 1-Liter-Flasche und definitiv leichter (als ein gefüllte Flasche). Raschelt auch nicht zu stark und isoliert zuverlässig. Und darauf schlafe ich wie ein Baby. Dazu brauchst du am besten noch einen Pumpsack, weil die feuchte Atemluft im Inneren der Matte schimmeln kann und in kälteren Regionen gefriert und somit die Isolierleistung mindert.
Persönlicher Luxusgegenstand:
Ich persönlich brauche auch immer ein kleines Kissen zum Schlafen. Natürlich kannst du auch in paar Kleider in einen Packsack stopfen, aber das Cocoon UL Travel Pillow* ist aufblasbar und superleicht.
Der Natur begegnen. Sich selbst begegnen. Vielleicht auch dem einen oder anderen Tierchen. Das alles tust du beim Wandern. Und das alles tust du zu Fuß. Und dafür brauchst du gute Schuhe und Socken.
Das richtige Schuhwerk für deine Trekkingtour mit Zelt
Viel wird diskutiert über dieses Thema. Es wird mit Markennamen um sich geworfen, die besten Sohlen, die besten Socken, das beste Profil, das geringste Gewicht, kriegst du Blasen oder nicht? Es gibt viel zu sagen.
Und dann auch wieder ganz wenig. Schuhe müssen DIR passen. Das heißt, du musst sie anprobieren. Und dazu gehst du am besten in ein Fachgeschäft.
Auch bei der Schuhauswahl ist natürlich das Gelände relevant. Bei Hochgebirgstouren brauchst du anderes Schuhwerk als bei Wanderrouten, die über gut zu gehende Wege verlaufen und weniger Trittsicherheit erfordern. Auf den Fernwanderwegen dieser Welt wird meistens nur noch in leichten Trailrunning-Schuhen* gegangen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Schuh stabil sein muss, aber er sollte nicht wie ein Klotz an deinem Fuß hängen. Ich habe mal von einer Regel gehört: ‚1kg an deinem Fuß sind 5kg auf deinem Rücken.‘ Ob das so genau stimmt, weiß ich nicht, aber du solltest nicht nur Gewicht beim Rucksack sparen. Alles andere musst du selbst herausfinden, am besten mit einem guten Schuhverkäufer.
Persönliche Kaufempfehlung für Trailrunner:
Für mich gibt es seit Jahren nur noch leichte Trailrunner. Auch mit 15kg Gepäck auf dem Rücken und auch im schwedischen Fjäll. Am liebsten sogar ohne Goretex, also nicht ‚wasserdicht‘. Denn ich habe keine Angst vor nassen Füßen und was schnell feucht wird, wird auch schnell wieder trocken. Da ich nach jahrelangem Barfußschuhkonsum ziemlich breite Füße habe, kommen einige Marken für mich nur bedingt in Frage. Meine absoluten Lieblingsschuhe sind die Lone Peaks der Marke Altra*.
Einzig im alpinen Bereich greife ich auf dem Gelände entsprechende Bergschuhe zurück.
Die richtige Wandersocke wirkt Wunder
Die Socken sind ebenfalls eine Wissenschaft für sich. Richtige Wandersocken sind schon eine feine Sache, weil sie an den richtigen Stellen gepolstert und nicht schon nach den ersten Tage durchgelaufen sind. Je nach Länge deines Weges solltest du in 1-2 Paar Socken investieren. Und ganz wichtig: Die müssen auch eingelaufen werden! Ich bevorzuge übrigens kurze Wandersocken* , die nicht die halbe Wade bedecken. Aber das kommt auch immer auf die Schaftlänge deiner Schuhe an.
Wanderstöcke – ja oder nein?
Beim Thema Stöcke scheiden sich die Wandergeister… Ich bin viele Jahre ohne Stöcke gelaufen, aber seit meinem letzten Camino (del Norte) bin ich ein Fan. Ich hatte Knieprobleme und sie haben mir meinen Weg gerettet. Gerade bei Trekkingtouren mit Zelt und schwerem Rucksack sind Wanderstöcke für mich mittlerweile unerlässlich. Sie geben nicht nur Stabilität beim Auf- und Abstieg, sondern helfen auch immens beim Furten von Flüssen und auf matschigen Wegen.
Meine Kaufempfehlung für Wanderstöcke sind die von Black Diamond*. Sie sind (relativ) leicht, haben superpraktische Klemmverschlüsse und der Preis ist echt ok. Wir nutzen sie schon seit vielen Jahren und sie haben uns immer zuverlässig gehalten.
Schlappen – Entspannung für die Füße
So schön das Laufen auch ist, das Ankommen ist ein wichtiger Teil davon. Und dann die Schuhe ausziehen. Für die Abende am Zelt ist es schön ein paar leichte Schuhe oder Schlappen zu haben. Ich bin jahrelang mit FlipFlops unterwegs gewesen. Vor Kurzem habe ich aber die Ultraleicht-Latschen von Birkenstock* entdeckt. Die wiegen fast nichts und haben den Vorteil, dass du sie mit Socken gut tragen und selbst mit müden Füßen noch bequem längere Strecken gehen kannst. Und für die Dusche funktionieren die auch! Solltest du etwas Stabileres suchen, dann empfehle ich dir die ‚Camping-Traktoren‘ von Crocs*.
Tja, und was ziehen wir heute an? Exakt das Gleiche wie gestern.
Beim Thema Kleidung sind viele ein bisschen ratlos und es ist auch wirklich eine Überwindung, nur WENIG einzupacken, aber es geht nicht anders. Du brauchst zwei Garnituren mit Kleidung, in der Abendgarnitur kannst du auch schlafen. Und wenn du Glück hast, kommst du zwischendurch mal an einer Waschmaschine vorbei und kannst ab und zu einfach mal deinen kompletten ‚Kleiderschrank‘ waschen (je nach Länge deiner Tour).
Merino ist das Zauberwort – Baselayer
Ich habe meine Kleidung in den letzten Jahren Schritt für Schritt auf Merinowolle umgestellt. Und ich bin immer noch total fasziniert von diesem Material. Schon toll, was die Natur so kann. Merino wärmt und kühlt, die Kleidung stinkt (wirklich!) nicht und trocknet schnell. Aber achte beim Kauf darauf, dass die Firmen ihre Wolle von Zulieferern beziehen, die auf Mulesing verzichten. Meine hier empfohlenen Produkte kommen von Icebreaker oder Dilling, beides Firmen, die diese schreckliche Praktik nicht unterstützen.
Als Baselayer, also deine körpernaheste Kleidungsschicht, brauchst du Unterwäsche (sehr sparsam, Kleinvieh macht auch Mist) und je nach Wetter und Vorlieben ein T-Shirt und/oder ein Langarmshirt. Das Ganze mal zwei und plus eine langeMerinounterhose – schon hast du auch deinen Schlafanzug.
Wanderhose oder Leggings?
Zip-off-Hosen sind unsexy, aber natürlich superpraktisch. Meist sind sie aus schnell trocknenden Materialien und durch die verschiedenen Längenoptionen besonders im Sommer eine gute Wahl. Wenn es abends mal kühler wird, wenn man durch Gestrüpp laufen muss oder sich gegen Zecken und Mücken schützen möchte sind die Beine dran. Wird´s zu warm – einfach abzippen.
Persönliche Empfehlung für Wanderleggings:
Ich trage beim Wandern meist eine Leggings, weil die einfach saubequem und praktisch sind. Für wärmeres Wetter habe ich eine sehr leichte Radlerhose dabei. Eigentlich kannst du in irgendeiner Sportleggings wandern, aber ich mag es, wenn die Hose auch ordentliche Taschen hat. Deshalb habe ich mich sehr über die Entdeckung der Columbia Windgates II* gefreut. Sie hat ganze sechs Taschen und genug Platz für Handy & Co.
Kälte- und Regenschutz
Als Schutz gegen die Kälte, zum Überziehen in der Pause und manchmal auch zum Schlafen habe ich immer auch eine nicht zu dicke Fleecejacke* dabei. Je nach Klimazone kommt zusätzlich eine leichte Daunenjacke* in den Rucksack.
Aber was kommt obendrüber, wenn´s regnet? Die erste Idee für viele Wanderer ist der Poncho. Hat auch sicher was für sich, schneller Rundumschutz und auch der Rucksack ist gut eingepackt. Als laufendes 2-Mann-Zelt hast du dann aber auch den größtmöglichen Windwiderstand und das Laufen wird zum Riesenkraftakt. Das Ding nervt. Also mich zumindest. Ich habe mich deshalb gegen meinen Poncho entschieden und laufe nur mit (dünner, atmungsaktiver) Regenjacke* und, wenn´s ganz feucht wird, mit Regenhosen* (komplett aufzippbar für einfacheres An- und Ausziehen). Der Rucksack bekommt seinen eigenen Regenschutz (oft schon beim Rucksack dabei). Ein großer schwarzer Müllsack zum Auskleiden des Rucksacks schützt deine Sachen, auch wenn der Regen sehr hartnäckig ist. Ich packe ansonsten alles in wasserfeste, leichte Kompressionspacksäcke*. Ich habe immer auch einen Sack mit allem, was ich zum Schlafen brauche (evtl. Nachtklamotten, Schlafsocken, Ohropax, Kindl, Taschenlampe, etc…). Das ist sehr praktisch, weil du beim Auspacken direkt deinen Nachtsachensack ins Zelt werfen kannst und nicht mehr lange suchen musst, wenn du im Dunkeln in den Schlafsack krabbelst.
Die Waschtasche zu packen fällt oft schwer. Was brauche ich wirklich? Shampoo? Duschgel? Haarspülung? Bodylotion? Gesichtscreme? Generell gilt die Regel: Wenn du es tragen möchtest, dann pack es ein. Aber denk vorher kurz nach.
All-in-one-Produkte
Versuche, Produkte zu finden, die nicht nur einem Zweck dienen. Du brauchst vielleicht nicht eine Tagescreme und dann noch eine andere für die Nacht. Wenn du im Sommer unterwegs bist, ist die Sonnencreme für alles gut. Besorge dir am besten eine, die auch für das Gesicht geeignet ist. Diese hier* war meine Entdeckung des Jahres (und ich HASSE eincremen). Zieht schnell ein, klebt nicht und ist schweißresistent.
Es gibt alle Arten von Reisehandtüchern. Meist sind sie aus Mikrofasern, also Plastik. Und oft sind sie einfach nur unnötig groß und schwer. Wenn du auf einer längeren Zelttour unterwegs bist, wirst du realistischerweise nur alle paar Tage oder einmal pro Woche irgendwo an einer Dusche vorbeikommen. Und dafür musst du nicht unbedingt ein Handtuch in Menschengröße mitschleppen.
Persönliche Empfehlung für dein Trekkinghandtuch:
Besorg dir in der Drogerie eine Baby-Mullwindel* in Größe 70×70. Diese Tücher sind wahre Multifunktionstalente und dienen dir zum Abtrocknen, als Schweißtücher, Sonnenschutz uvm. Das Ganze gibt es auch in Schick von dem sympathischen kleinen Label Valleys and Hills* in zwei Größen. Das kleine Tuch davon reicht vollkommen. Ich liebe es!
Solltest du ganz minimalistisch unterwegs sein, kann auch ein großes Herrenstofftaschentuch gute Dienste für alles Mögliche leisten.
Waschtasche: Sonstiges
Als ich noch lange Haare hatte, habe ich mir auch eine leichte Klappbürste* gegönnt, weil ich sonst mit Dreadlocks zurückkommen wäre. Oder einfach vor der großen Tour die Haare ab!
Toilettenpapier nicht vergessen und vor allem nicht vergessen, auch das BENUTZTE Papier wieder einzupacken und nur im Notfall zu vergraben. ‚Leave no Trace‘ ist die Devise, auch in Wander- und Schutzhütten. Oder gleich diese Alternative hier benutzen.
Apotheken gibt´s eigentlich überall, aber wenn du mehrere Tage in der Wildnis unterwegs bist, ist ein gutes Erste-Hilfe-Set Pflicht. Generell solltest du folgende Punkte abdecken, aber da hat ja jeder so seine eigenen ‚Problemzonen‘, die es zu versorgen gilt.
für Wunden/wunde Stellen: Mullbinde, Kompresse, Beta Isodonna (Desinfektion), Bepanthen
gegen Schmerzen: Ibuprofen (für innen), Diclofenac-Salbe (für außen)
gegen Allergie: Antihistamine
gegen juckende Mückenstiche: the one and only HEAT IT*
Abgesehen von den Medikamente, lohnt sich vielleicht auch die Anschaffung eines fertigen Erste-Hilfe-Sets, dass du einfach bei allen Draußen-Aktivitäten in den Rucksack packen kannst. Ich finde dieses hier* ziemlich gut und vollständig. Dazu dann noch ein paar Blasenpflaster und Tabletten. Fertig!
Ich liebe Kochen. Und ich liebe Küchengeräte und -zubehör. Beim Wandern muss ich das allerdings auf das Nötigste beschränken.
Kocher und Kochutensilien
Die Wahl deiner Verpflegungsart bestimmt natürlich die benötigten Kochutensilien. Es gibt Wanderer, die sich für ein paar Tage einfach kalt ernähren, andere schleppen ganze Topfsets und aufwendige Kochsysteme mit sich rum, um morgens auch mal ein Ei braten oder Kartoffeln zum Abendessen kochen zu können. Wir haben uns für eine minimalistische, aber warme Versorgungsvariante entschieden. Wir haben auf kürzeren Touren (bis eine Woche) nur Essen dabei, dass einfach mit heißem Wasser aufgegossen werden muss. Deshalb brauchen wir weder Töpfe noch Geschirr (außer Trinkgefäße). Einzig unser wunderbares Wasserkesselchen und ein bisschen Besteck. Da wir meistens aus ZipLoc-Tüten essen (die wir wieder mit nach Hause nehmen, abwaschen und wiederverwenden, wenn möglich), ist ein langer Löffel* sehr praktisch. Mein Herzensmesser* von Opinel ist natürlich auch dabei und noch ein Berghaferl* zum Trinken.
TIPP:Wenn du auf eine längere Tour gehst, wo du dich unterwegs im Supermarkt nachverpflegen musst und ’normales‘ Essen kochst, brauchst du natürlich einen Topf. Dieser dient dann meist auch als Schüssel, eine extra Essensgefäß ist also meist nicht notwendig.
Wasserfilter für sicheres Trinken
Wasser ist beim Wandern mit Zelt ein Thema, mit dem du dich unbedingt schon vor dem Loslaufen beschäftigen solltest. Wo gibt es Quellen? Wie weit sind die auseinander? Kannst du das Wasser so trinken? Oder brauchst du einen Filter? Wir haben fast immer einen Wasserfilter dabei (außer in Nordschweden). Ein sehr guter Einstiegsfilter ist der Klassiker: Der Sawyer Mini-Filter*. Der tut, was er soll, ist preiswert und klein. Dazu gibt es noch 1-2 Platypus-‚Flaschen‚* (gerne auch eine etwas größere für die Wasserversorgung am Schlafplatz (Hände waschen, Zähne putzen etc.)).
Persönliche Empfehlung für einen leistungsstarken Wasserfilter:
Zu zweit kann es mit dem Sawyer Mini schon etwas mühsam sein und so haben wir vor einigen Jahren in den viel größeren und schwereren MSR Miniworks* investiert. Dieser ist ein wenig wartungsintensiver, aber hat einen hohen Wasserdurchlauf und filtert schnell viele Liter. Dazu passen die Trinkflaschen von Nalgene* perfekt. Sie lassen sich durch ihre große Öffnung auch sehr leicht in natürlichen Gewässern befüllen.
Ohne Campingkocher kein Kochen
Für das Käffchen am Morgen oder den heißen Tee am Abend brauchst du aber nicht nur Wasser, sondern auch einen Kocher. Wir sind relativ klassisch mit einem Gaskocher unterwegs. Als Windschutz benutzen wir eine faltbare Variante*. Zum Thema Kocher gibt es aber diverse Abhandlungen und auch hier kommt es wieder auf Klima und eigene Präferenzen an. Und ganz wichtig (aus eigener Erfahrung): VERGISS DAS FEUERZEUG NICHT!!! Am besten eine Sturmvariante, dann kannst du auch bei steiferer Brise dein Feuerchen entzünden.
Persönliche Empfehlung für den besten Kocher:
Nach langem Suchen und Probieren haben wir uns von unserem alten Primus-Kocher getrennt und es keine Sekunde in Schweden bereut. Der neue Kocher war teurer als der Standard, aber er ist einfach superleistungsstark und absolut windsicher (haben unseren Windschutz nach ein paar Wochen nach Hause geschickt): Der Soto Windmaster*!
Nun weißt du, was alles in die Campingküche gehört. Fehlt nur noch das passende Essen: Hast du Lust auf die volle Ladung Rezepte? Dann ist mein Trekkingkochbuch „Rucksackküche – 50 ultraleichte Rezepte für deine nächste Wandertour“ vielleicht was für dich.
BÜRO – Outdoor-Technik
Ich mag Technik. Ja, da bin ich ein bisschen ein Nerd. Aber ich versuche das beim Wandern auf das Wichtigste zu beschränken. Wegen des Gewichts. Und wegen der inneren Einkehr. Meinen allerersten Camino bin ich nur mit einem ganz alten Klapphandy für Notfälle gegangen. Kein Internet. Das war gut. Bei meinen weiteren Wegen habe ich dann aber doch mein Smartphone mitgenommen. Ein bisschen Kontakt zur Außenwelt fehlt mir sonst halt doch…
Zum Aufladen des Handys habe ich eine Powerbank* dabei, die für 4-6 Ladungen reicht. Ansonsten heißt es hier ‚Sparen, sparen, sparen‘. Am besten geht das im Flugmodus. Wenn du dein Handy zur Navigation benutzt, musst du natürlich eine entsprechend größere Powerbank dabei haben.
Als kleinen Luxus nehme ich immer mein Kindle* mit. Ich liebe es, abends im Schlafsack zu den Geräuschen der Natur noch ein paar Seiten zu lesen.
Als Lichtquelle ist eine Stirnlampe* hilfreich. Da hast du die Hände frei zum Kochen, Essen, Zeltaufbau, Lesen und natürlich ist sie praktisch, wenn du Lust auf Nachtwandern hast und der Mond nicht hell genug scheint.
Jetzt wird´s gefährlich. Klamotten sind rausgesucht, Zelt und Schlafsack sind verstaut, Waschtasche und Reiseapotheke sehr minimalistisch gepackt, sogar bei der Technik hast du auf einiges verzichtet. Und dann ist noch Luft im Rucksack. Und dann kommt vielleicht auch ein bisschen Panik auf. Tagebuch hast du. Stift fehlt noch. Ach, doch lieber 2 Stifte. Und vielleicht noch ein Tuch für die Anreise? Und Handschuhe und Mütze? Und so einen Geldsicherheitsgürtel hast du auch noch irgendwo? Man weiß ja nie! Und das Stativ für die Kamera? Wiegt doch nun auch nicht die Welt, die paar Gramm… Ach ja, und der Regenschirm!!! Aaaahhhhhhh!!! — STOPP!!! — Du musst stark sein. Nur das einpacken, was du vorher auf deine Liste geschrieben hast. Und wenn noch Platz im Rucksack ist? Super! Du willst ja auch noch Wasser und Essen einpacken.
Hier kommt trotzdem ein ganz kurzer Einblick in meine Rumpelkammer, was immer doch noch mitkommt:
Nadel und Faden – brauche ich auf jeder Reise mindestens einmal
Mini-Rucksack* – das Handtäschchen für´s Abendvergnügen und die Shoppingtour
Sonnenbrille und Sonnenhut – mag beides nicht besonders, aber ist Pflicht, wenn du Frühling bis Frühherbst unterwegs bist
ggf. Notizheft und Stift – Tagebuch, Adressen, Ideen, Gedanken / Spezial: Der Stift ist umwickelt mit 1/2 Meter Panzertape, falls IRGENDWAS kaputt geht.
So, das war´s dann auch schon. Ich habe mit dieser Packliste dann meistens um die 10kg auf dem Rücken, variiert immer ein bisschen je nach Region und Klima. Dazu kommen dann noch Wasser und Essen. Es geht natürlich immer leichter, aber für mich ist das die Wohlfühlpackliste, bei der ich nicht auf zu viel verzichten muss, ohne meinen ganzen Hausrat mitzuschleppen.
Aber ich lese gerne deine Anregungen, Erfahrungen und Fragen zum Thema ‚Packen und Tragen‘. Immer her damit! ?
Menstruations…was??? Ich bin immer wieder überrascht, dass so viele Frauen (und auch Männer, aber denen verzeihe ich das ?) noch nie von diesem kleinen Wunderkelch…
Zu allererst: Ja, du brauchst eine Packliste. Einfach alles reinwerfen geht vielleicht, wenn du 2 x 32kg Freigepäck und große Hartschalenkoffer hast. Oder einen Esel,…
Das war die Entdeckung unseres Wanderjahres. Als wir durch das kroatische Velebit-Gebirge gestreift sind, haben wir ihn zum ersten Mal ausprobiert: unseren neuen fluffigen ‚Mitwanderer‘ –…
22 Kommentare zu „Packliste für deine Trekkingtour mit Zelt – mit persönlichen Kaufempfehlungen“
Roman Bolli
Ich staune immer wieder über das Gewicht von 15kg. Respektive um diesen Dreh herum. Ich trage jedesmal zwischen 20 und 25 Kilogramm mit mir herum und komm nicht drauf, wo ich einsparen könnte. Gut, Leggings stehen mir nicht, daher bevorzuge ich eine richtige Hose 😉 Dafür verzichte ich auf Kopf- und Pumpkissen. Auch habe ich nur ein paar Schuhe. Vielleicht wiegt auch mein 70-Liter-Rucksack ein wenig mehr.
Seit 5 Jahren versuche ich dem Phänomen meines schweren Rucksacks auf den Grund zu gehen und trage immer wieder dasselbe Gewicht mit 🙂
Jedenfalls danke für Deine Liste, werde vielleicht einmal einen 1:1 Vergleich machen.
ich glaube, dass es ganz oft am „Kleinkram“ liegt. Und tatsächlich am Rucksack selbst. Kleiner Tipp: Besorg dir dich einfach mal einen kleineren Rucksack (50-55l), dann kannst du nicht so viel mitnehmen und es wird trotzdem alles Wichtige reingehen, versprochen! 🙂
Hallo Anne,
danke für diese und andere tolle Listen. Das hilft mir sehr bei der Vorbereitung für den Forststeig. Bis es losgeht werde ich auf jeden Fall die Outdoorküche perfektionieren mithilfe deiner Tipps. Und eine Merino-Leggings statt einer Funktionshose anzuziehen, halte ich für eine ziemliche Offenbarung. 😀
Liebe Grüße,
Kea
Liebe Kea,
ich freue mich, dass dir meine Listen bei der Vorbereitung helfen. Der Forststeig? Cool! Den haben wir dieses Jahr leider noch nicht geschafft. Wann soll´s denn bei dir losgehen?
Eure Methode zu Kochen ist wirklich prima. Ich habe mir kürzlich den Kopf zerbrochen, weil ich etwas ähnliches hinkriegen wollte als ich noch überzeugt war, den Kelly Kettle Trekker haben zu wollen. Ich esse ohnehin nur vegan und dachte daran Sachen wie Couscous oder Suppen zu essen. Jetzt habe ich allerdings einen kleinen Holzvergaser/Trockenbrennstoffkocher ohne Kessel dafür mir Töpfchen. Die Methode merke ich mir dennoch.
Oh, der Kelly Kettle ist auch toll, aber auch relativ sperrig, finde ich. Unser kleines Kesselchen ist ziemlich praktisch, aber es schränkt natürlich ein, weil man damit wirklich nur Wasser kochen kann. Ein Topf kann da schon auch vielseitiger sein. Und wir bleiben irgendwie dann doch immer wieder bei Gas… Muss mich aber auch nochmal ein bisschen intensiver mit den Alternativen auseinandersetzen.
Ohje, da muss ich ja nen Aktiendepot auflösen, um das ganze Zeug zusammenzukaufen 🙂 Ich wollte doch nur vier Tage auf dem Jakobsweg (im Münsterland) laufen. Dann wohl doch Daypack + Hotel Variante.
Hahaha 🙂 ja, der Kauf der ‚Erstausrüstung‘ haut ganz schön rein… Aber du kannst das natürlich auch alles in einer abgespeckten Variante machen, wenn du z.B. zwar im Zelt schlafen, aber unterwegs in Restaurants/Cafés essen würdest. Oder schau mal bei Globetrotter, dessen Eigenmarke ‚Friflufts‘ nicht nur ziemlich erschwinglich, sondern auch mit Blick auf Nachhaltigkeit produziert wird. 🙂 Oder erstmal tatsächlich kleiner Rucksack und Übernachtung in festen Unterkünften. 🙂
P.S.: Für den Jakobsweg habe ich noch eine andere Packliste ohne Zelt!
Fantastischer Blog, liebe Anne!
Bin total begeistert von den erprobten Tipps und Inspirationen. Ich versuch mich demnächst beim 4tätigen Wandern + „Solo-Biwakieren“ im Harz (als Übung für Skandinavien). Von deinen Erfahrungen kann einiges lernen. Danke dafür!
Schöner Blog, danke dafür!
Etwas verwundert bin ich über Deinen Fleecepulli. Das ist ja eine Mikroplastikschleuder, bei jedem Waschgang landet das Zeug in den Gewässern.
Ich kann das nicht leiden. Ist aber generell ein Problem der Outdooraustatter, Nachhaltigkeit und Recycling. Glaube Hause hat jetzt ein Fleece aus 100% Holzfasern entwickelt, das könnte was sein, kenne ich aber noch nicht.
Ich nehme da als 2.Layer noch eine Schicht Merino mit, ist zwar etwas schwerer, aber einen Tod muss man ja sterben. Kritisch sehe ich auch die Mischgewebe. Merino und dann noch irgendein Plastik für den Stretch, und schon kann das Teil nicht mehr auf den Kompost.
Mein Favorit in Sachen Merino ist definitiv Dilling und auch Kaipara.
Mit Schuhen habe ich da auch ein ähnliches Problem. Alle 1000km ein neues Paar? Die alten rauswerfen? Zurück zu handgefertigten Lederschuhen, die man neu bestohlen kann, aber 2,5kg wiegen?
Da hab ich noch keine Lösung…
Mach weiter so!
Viele Grüße,
Jens
ja, ein mein alter Fleece ist nicht optimal. Aber ich wasche ihn relativ selten und meine Devise ist, ihn jetzt ganz wegzuwerfen, wäre noch schädlicher für die Umwelt. Deshalb trage ich ihn, bis er von mir abfällt 😉 Aber du hast recht, ich könnte ihn mal aus der Packliste rausnehmen und gegen eine nachhaltigere Alternative ersetzen.
Es gibt natürlich mittlerweile sehr viele tolle Firmen, die nachhaltige Trekkingausrüstung produzieren.
Ansonsten bin ich auch großer Merino-Fan. Da spielen nur leider mein Budget und meine Wünsche nicht immer in einer Liga 😉
Doch auch hier gilt für mich: Langlebigkeit geht vor. So trage ich mein Icebreaker-Merinoshirt (mit Nylonkern in der Faser) nun schon Jaaahre ohne Probleme, während andere Produkte nach und nach zerfallen – will heißen: müssen ersetzt werden => häufigerer Neukauf (wenn nicht SecondHand) weniger nachhaltig…
Ich wünsche dir auf jeden Fall viele schöne Touren in heimischen Gefilden in diesem Jahr und bleib gesund.
Hallo Anne,
bin durch Zufall auf eure Seite gestoßen.
Eigentlich bin ich Radwanderer auf der Suche nach einem leichten Zelt.
Wie lange nutzt ihr das empfohlene Zelt schon?
Einige Beurteilungen bei Amazon überzeugen ja nicht gerade zum Kauf…
Weiterhin viel Spaß beim Wandern!
Grüße aus der Altmark!
Reinhard
Hey Reinhard,
das MSR Hubba Hubba ist nun schon seit vielen Jahren eines der besten Zelt auf dem Markt. Wir sind erst dieses Jahr auf ein anderes Zelt umgestiegen, weil wir einfach ein bisschen mehr Platz zu niedrigerem Gewicht wollten. (Haben jetzt das Big Agnes Copper Spur 3)
Was das MSR betrifft, so würde ich mich einfach an die sehr vielen positiven Bewertungen halten (immerhin 87% 4-/5-Sterne). Ein paar Grantler gibt es immer. Und sicher auch mal das eine oder andere ‚Montagsmodell‘, dass vielleicht Schwächen hat. Aber insgesamt macht MSR einen super Job.
Hallo Anne,
durch Zufall bin ich auf deine Packliste gestoßen, dass ist genau die Liste die ich gesucht habe ! Neben der Aufmachung des Artikels gefällt mir auch dass Du Nachhaltigkeit berücksichtigst. Wir Planen einen Zelturlaub mit drei Kindern (0/7/9) und dem Rad am Meer, müssen also noch Badesachen ergänzen. Vorallem geht es bei uns um Gewichtsreduzierung der Camping Ausrüstung Die Anreise ist mit Zug und Rad geplant also wollen wir minimalistisch packen. Mal schauen ob es klappt.
Viele Grüße Alena
Hallo Anne, ich bin mit deiner Packliste ziemlich einverstanden. Einziger Kritikpunkt sind die Schuhe. Sicherlich wandert es sich mit leichten Trailrunners gut und die haben auch super Grip usw… aber es sind halt Wegwerfprodukte unserer Schuhindustrie und Zeit. Die Schuhe bzw. weiche Sohle halten in der Regel Laufleistungen von ca. 700 – 1000km aus. Dann sind sie oft reif für die Tonne. Reparatur ist eigentlich nicht machbar und lohnt auch nicht. So halten die Schuhe vielleicht gerade so einen Camino der Norte und dann müssen in der Regel neue her.
Ich finde man sollte sich in der heutigen Zeit auch schon Gedanken über Ressourcen und dessen Verbrauch machen.
Es macht schon Sinn auf das Gewicht zu achten und möglichst zu optimieren. Aber wenn man Schuhe und Ausrüstung nimmt, die nur eine Tour halten, ist man evtl. über das Ziel hinausgeschossen. Ich nehme lieber ein paar Gramm mehr an den Füßen in Kauf und der Schuh lässt sich neu besohlen. Mit jeder Tour lernt man den Schuh zu schätzen und zu lieben. Bei richtiger Pflege hat man einen treuen Begleiter auf den man sich verlassen kann. Lg aus dem Schwarzwald
du hast recht, dass die geringe Haltbarkeit der Trailrunner ein schwerwiegendender Nachteil ist. Deshalb beschäftigen sich glücklicherweise auch viele Trailrunner-Hersteller mittlerweile immer mehr mit der Entwicklung von haltbareren und nachhaltigeren Wandermodellen bzw. klassische Wanderschuhanbieter mit Leichtwanderschuhen als Alternative. Und einige Bemühungen sind schon recht vielversprechend, so teste ich z.B. gerade den Lone Peak Alpine von Altra, der um einiges widerstandsfähiger ist.
Wie du sicher gelesen hast, ist meine Empfehlung oben eine sehr persönliche, da ich sehr breite Füße habe und weiß, wie vielen Menschen es genauso geht. Es ist für sie (und mich 😁) nicht leicht (trotz Beratung im Fachgeschäft) den richtigen Schuh für ihre breiten Füße zu finden und die meisten glauben, sie müssten sich in superfeste Schraubstockstiefel zwängen, wenn sie z.B. einen Jakobsweg gehen. „Weil man das eben so macht, wenn man wandern geht.“ Sehr viele waren mit für den Altra-Tipp schon sehr dankbar 😉
Aber danke dir für deinen Kommentar, was den Nachhaltigkeitsaspekt angeht, bin ich ganz auf deiner Seite. Für mich gibt es nur leider grad keine wirkliche Alternative.
Hallo Anne, ich verfolge schon seit einiger Zeit deinen Blog und hole mir hilfreiche Tipps und Tricks von deiner Seite. Danke dafür, eine tolle Seite.
Ich selbst wandere auch mit meiner Freundin viel und auch einige Fernwander- und Pilgerwege haben wir schon hinter uns gebracht.
Mir ist es allerdings schleierhaft wie du mit 15 kg auf dem Rücken diese Touren machen kannst.
Tut dir denn gar nichts weh nach einigen Tagen? Bist du so trainiert, dass dir das Gewicht nichts mehr ausmacht?
Mein max. Gewicht ist 12 kg mit allem und da komme ich schon an meine Grenzen. Gerade Knie und Hüften melden sich dann gerne mal. Ich versuche insbesondere an der Bekleidung zu sparen und habe mir da mittlerweile eine recht gute Kombination „erwandert“ die für mich prima funktioniert. Ich bin als Merino-Fan gestartet, bin aber mittlerweile überzeugt von Kunstfasern. Leichter, besserer Feuchtigkeitstransport, viel schnellere Trocknung, halten länger und ebenso geruchshemmend. Aber das muss jede selbst für sich entscheiden. Ist immer eine sehr persönliche Entscheidung,
Bei den Schuhen bin ich mittlerweile auch auf leichte Trailrunningschuhe umgestiegen, insbesondere die Marken Altra und Topo (immer mit Sprengung) sind für meine Füße (breit und fersensporngeschädigt) die bislang besten Schuhe. Leider tatsächlich mit dem Nachteil der Haltbarkeit.
Allerdings habe ich DEN Schuh, der für mich perfekt passt leider noch nicht gefunden.
Die Marke HOKA steht für mich noch zum Testen an.
Hast du mit diesen Schuhen vielleicht schon Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße und weiterhin tolle Wanderungen. Ich freu mich auf mehr.
Kerstin
Hallo liebe Kerstin,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Zu deinen Fragen: Tatsächlich habe ich mit dem Rucksackgewicht meist nur wenig Probleme. Es gibt ja auch auf vielen Zelttouren keine große Alternative, wenn wir z.B. für 7 Tage Verpflegung und die warme Ausstattung dabei haben müssen (wie z.B. in Nordschweden im Spätsommer). Da können es dann schon auch mal 17-18kg werden. Aber das Gute ist ja, dass es mit jeder Essenspause nur leichter wird 🙂 Mein Basisgewicht (ohne Essen und Wasser) liegt bei ca. 10-12kg und viel weniger möchte ich auch gerade bei längeren Touren nicht dabei haben. Wir gehen selten über 25km am Tag und da machen die Kilos eh nicht so viel aus.
Wichtig ist auf jeden Fall ein guter Rucksack. Wir sind mit dem Gregory Maven 55 sehr zufrieden. Kein Ultraleicht-Modell, dafür sitzt er (bei uns) echt perfekt und hat eine super Lastenübertragung.
Zu deiner Schuhfrage: Die HOKA sind gerade bei Wegen, wo man weniger Trittsicherheit braucht (Pilgerwege, Mittelgebirge) sicher eine gute Wahl, aber durch die starke Dämpfung und die dicken Sohlen wären sie mir in alpinem Gelände zu wobbelig. Aber auch hier gilt natürlich: ausprobieren.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen und deine Fragen beantworten 🙂 Liebe Grüße!
Hallo Anne,
es lohnt sich wirklich immer mal wieder auf deine Packlisten zu schauen, als Inspiration, weil du sie ja auch immer wieder anpasst.
Eine Frage zu den Trail-Runnern habe ich:
Welche Erfahrungen hast du gemacht, wenn es wirklich mal mehrere Tage hintereinander geregnet hat? Wie war das so für deine Füße, ständig im nassen Schuh zu laufen?
Ich werde unbedingt auf leichtere Schuhe umsteigen, zumindest ohne Goretex und habe auch auf dem Forststeig letztes Jahr wieder einmal feststellen können, dass ich mit leichten Halbschuhen und viel Gepäck super im bergigen Gelände unterwegs sein kann. Mein Problem bei wasserdichten Schuhen ist eher, dass ich, auch bei wirklich kalten Temperaturen, immer warme Füße habe und sehr stark schwitze. Also sind feuchte Socken vorprogrammiert!
Aber wie du ja geschrieben hast: Abends im Zelt gibt es dann bei leichten Schuhen einfach schöne trockene Socken und die Schuhe trocken ja auch schnell wieder!
Ich bin gespannt auf deine Erfahrung mit längeren Regenphasen.
Beste Grüße aus dem Harz
Katrin
Hallo liebe Katrin,
das mit den nassen Füßen ist immer wieder ein lustiges Thema. So viele Leute haben Angst vor ein bisschen Feuchtigkeit und greifen lieber zu Goretex. Doch damit gibt es gleich mehrere Probleme:
Wenn man zu warmen Füßen neigt (wie du und ich), werden die Füße feucht und schwellen an. Meiner Erfahrung nach ist letzteres das größere Problem, als die Feuchtigkeit. Geschwollene Füße neigen zu Blasen. Feuchte Füße nicht unbedingt.
Das zweite Problem ist, dass Goretex-Schuhe Wasser zwar in den ersten Stunden abhalten, nach längerem Schlechtwetter jedoch früher oder später auch nass werden. Und dann wirdś richtig unangehm: Einmal feucht, lassen sie das Wasser von innen auch nicht mehr raus. DAS führt dann zu Reibung und Blasen. Bei Schuhe ohne Goretex kommt immer genug Luft dran, um in Regenpausen zumindest soweit zu trocknen, dass es nicht unangenehm ist.
Lange Rede: Solange es nicht Winter ist und die Füße mit Kälte zu tun haben, sind feuchte Füße auch über Tage kein Problem. Erst die Zwei-Wege-Undurchlässigkeit von Goretex macht es problematisch.
Ich habe mir auf 8 Wochen Toure in meinen Altras ohne Goretex keine einzige Blase gerieben. Erst als ich notgedrungen (hab in Schweden nichts anderes gefunden) für die letzten 4 Wochen auf Goretex gewechselt bin, habe ich mir die Zehen aufgerieben.
Aber natürlich ist das alles auch ein wenig subjektiv und jede muss ihre eigenen Erfahrungen machen 🙂
Ich staune immer wieder über das Gewicht von 15kg. Respektive um diesen Dreh herum. Ich trage jedesmal zwischen 20 und 25 Kilogramm mit mir herum und komm nicht drauf, wo ich einsparen könnte. Gut, Leggings stehen mir nicht, daher bevorzuge ich eine richtige Hose 😉 Dafür verzichte ich auf Kopf- und Pumpkissen. Auch habe ich nur ein paar Schuhe. Vielleicht wiegt auch mein 70-Liter-Rucksack ein wenig mehr.
Seit 5 Jahren versuche ich dem Phänomen meines schweren Rucksacks auf den Grund zu gehen und trage immer wieder dasselbe Gewicht mit 🙂
Jedenfalls danke für Deine Liste, werde vielleicht einmal einen 1:1 Vergleich machen.
Hey Roman,
ich glaube, dass es ganz oft am „Kleinkram“ liegt. Und tatsächlich am Rucksack selbst. Kleiner Tipp: Besorg dir dich einfach mal einen kleineren Rucksack (50-55l), dann kannst du nicht so viel mitnehmen und es wird trotzdem alles Wichtige reingehen, versprochen! 🙂
Liebe Grüße, Anne
Hallo Anne,
danke für diese und andere tolle Listen. Das hilft mir sehr bei der Vorbereitung für den Forststeig. Bis es losgeht werde ich auf jeden Fall die Outdoorküche perfektionieren mithilfe deiner Tipps. Und eine Merino-Leggings statt einer Funktionshose anzuziehen, halte ich für eine ziemliche Offenbarung. 😀
Liebe Grüße,
Kea
Liebe Kea,
ich freue mich, dass dir meine Listen bei der Vorbereitung helfen. Der Forststeig? Cool! Den haben wir dieses Jahr leider noch nicht geschafft. Wann soll´s denn bei dir losgehen?
Ganz liebe Grüße
Anne
Eure Methode zu Kochen ist wirklich prima. Ich habe mir kürzlich den Kopf zerbrochen, weil ich etwas ähnliches hinkriegen wollte als ich noch überzeugt war, den Kelly Kettle Trekker haben zu wollen. Ich esse ohnehin nur vegan und dachte daran Sachen wie Couscous oder Suppen zu essen. Jetzt habe ich allerdings einen kleinen Holzvergaser/Trockenbrennstoffkocher ohne Kessel dafür mir Töpfchen. Die Methode merke ich mir dennoch.
Oh, der Kelly Kettle ist auch toll, aber auch relativ sperrig, finde ich. Unser kleines Kesselchen ist ziemlich praktisch, aber es schränkt natürlich ein, weil man damit wirklich nur Wasser kochen kann. Ein Topf kann da schon auch vielseitiger sein. Und wir bleiben irgendwie dann doch immer wieder bei Gas… Muss mich aber auch nochmal ein bisschen intensiver mit den Alternativen auseinandersetzen.
Ohje, da muss ich ja nen Aktiendepot auflösen, um das ganze Zeug zusammenzukaufen 🙂 Ich wollte doch nur vier Tage auf dem Jakobsweg (im Münsterland) laufen. Dann wohl doch Daypack + Hotel Variante.
Hahaha 🙂 ja, der Kauf der ‚Erstausrüstung‘ haut ganz schön rein… Aber du kannst das natürlich auch alles in einer abgespeckten Variante machen, wenn du z.B. zwar im Zelt schlafen, aber unterwegs in Restaurants/Cafés essen würdest. Oder schau mal bei Globetrotter, dessen Eigenmarke ‚Friflufts‘ nicht nur ziemlich erschwinglich, sondern auch mit Blick auf Nachhaltigkeit produziert wird. 🙂 Oder erstmal tatsächlich kleiner Rucksack und Übernachtung in festen Unterkünften. 🙂
P.S.: Für den Jakobsweg habe ich noch eine andere Packliste ohne Zelt!
Fantastischer Blog, liebe Anne!
Bin total begeistert von den erprobten Tipps und Inspirationen. Ich versuch mich demnächst beim 4tätigen Wandern + „Solo-Biwakieren“ im Harz (als Übung für Skandinavien). Von deinen Erfahrungen kann einiges lernen. Danke dafür!
Weiterhin frohes Wandern und Reisen!!!
Danke, liebe Anna! Und toll, dass du losziehst! Ich wünsche dir ganz viel Spaß!!!
LG
Anne
Schöner Blog, danke dafür!
Etwas verwundert bin ich über Deinen Fleecepulli. Das ist ja eine Mikroplastikschleuder, bei jedem Waschgang landet das Zeug in den Gewässern.
Ich kann das nicht leiden. Ist aber generell ein Problem der Outdooraustatter, Nachhaltigkeit und Recycling. Glaube Hause hat jetzt ein Fleece aus 100% Holzfasern entwickelt, das könnte was sein, kenne ich aber noch nicht.
Ich nehme da als 2.Layer noch eine Schicht Merino mit, ist zwar etwas schwerer, aber einen Tod muss man ja sterben. Kritisch sehe ich auch die Mischgewebe. Merino und dann noch irgendein Plastik für den Stretch, und schon kann das Teil nicht mehr auf den Kompost.
Mein Favorit in Sachen Merino ist definitiv Dilling und auch Kaipara.
Mit Schuhen habe ich da auch ein ähnliches Problem. Alle 1000km ein neues Paar? Die alten rauswerfen? Zurück zu handgefertigten Lederschuhen, die man neu bestohlen kann, aber 2,5kg wiegen?
Da hab ich noch keine Lösung…
Mach weiter so!
Viele Grüße,
Jens
Hallo Jens,
ja, ein mein alter Fleece ist nicht optimal. Aber ich wasche ihn relativ selten und meine Devise ist, ihn jetzt ganz wegzuwerfen, wäre noch schädlicher für die Umwelt. Deshalb trage ich ihn, bis er von mir abfällt 😉 Aber du hast recht, ich könnte ihn mal aus der Packliste rausnehmen und gegen eine nachhaltigere Alternative ersetzen.
Es gibt natürlich mittlerweile sehr viele tolle Firmen, die nachhaltige Trekkingausrüstung produzieren.
Dazu gibt´s auch hier auf dem Blog ein paar Infos: https://www.littleredhikingrucksack.de/2019/12/07/nachhaltige-outdoorausruestung/
Ansonsten bin ich auch großer Merino-Fan. Da spielen nur leider mein Budget und meine Wünsche nicht immer in einer Liga 😉
Doch auch hier gilt für mich: Langlebigkeit geht vor. So trage ich mein Icebreaker-Merinoshirt (mit Nylonkern in der Faser) nun schon Jaaahre ohne Probleme, während andere Produkte nach und nach zerfallen – will heißen: müssen ersetzt werden => häufigerer Neukauf (wenn nicht SecondHand) weniger nachhaltig…
Ich wünsche dir auf jeden Fall viele schöne Touren in heimischen Gefilden in diesem Jahr und bleib gesund.
Anne
Hallo Anne,
bin durch Zufall auf eure Seite gestoßen.
Eigentlich bin ich Radwanderer auf der Suche nach einem leichten Zelt.
Wie lange nutzt ihr das empfohlene Zelt schon?
Einige Beurteilungen bei Amazon überzeugen ja nicht gerade zum Kauf…
Weiterhin viel Spaß beim Wandern!
Grüße aus der Altmark!
Reinhard
Hey Reinhard,
das MSR Hubba Hubba ist nun schon seit vielen Jahren eines der besten Zelt auf dem Markt. Wir sind erst dieses Jahr auf ein anderes Zelt umgestiegen, weil wir einfach ein bisschen mehr Platz zu niedrigerem Gewicht wollten. (Haben jetzt das Big Agnes Copper Spur 3)
Was das MSR betrifft, so würde ich mich einfach an die sehr vielen positiven Bewertungen halten (immerhin 87% 4-/5-Sterne). Ein paar Grantler gibt es immer. Und sicher auch mal das eine oder andere ‚Montagsmodell‘, dass vielleicht Schwächen hat. Aber insgesamt macht MSR einen super Job.
Liebe Grüße aus Berlin
Anne
Hallo Anne,
durch Zufall bin ich auf deine Packliste gestoßen, dass ist genau die Liste die ich gesucht habe ! Neben der Aufmachung des Artikels gefällt mir auch dass Du Nachhaltigkeit berücksichtigst. Wir Planen einen Zelturlaub mit drei Kindern (0/7/9) und dem Rad am Meer, müssen also noch Badesachen ergänzen. Vorallem geht es bei uns um Gewichtsreduzierung der Camping Ausrüstung Die Anreise ist mit Zug und Rad geplant also wollen wir minimalistisch packen. Mal schauen ob es klappt.
Viele Grüße Alena
Ganz viel Spaß euch und einen tollen Sommer!!! 😊
Hallo Anne, ich bin mit deiner Packliste ziemlich einverstanden. Einziger Kritikpunkt sind die Schuhe. Sicherlich wandert es sich mit leichten Trailrunners gut und die haben auch super Grip usw… aber es sind halt Wegwerfprodukte unserer Schuhindustrie und Zeit. Die Schuhe bzw. weiche Sohle halten in der Regel Laufleistungen von ca. 700 – 1000km aus. Dann sind sie oft reif für die Tonne. Reparatur ist eigentlich nicht machbar und lohnt auch nicht. So halten die Schuhe vielleicht gerade so einen Camino der Norte und dann müssen in der Regel neue her.
Ich finde man sollte sich in der heutigen Zeit auch schon Gedanken über Ressourcen und dessen Verbrauch machen.
Es macht schon Sinn auf das Gewicht zu achten und möglichst zu optimieren. Aber wenn man Schuhe und Ausrüstung nimmt, die nur eine Tour halten, ist man evtl. über das Ziel hinausgeschossen. Ich nehme lieber ein paar Gramm mehr an den Füßen in Kauf und der Schuh lässt sich neu besohlen. Mit jeder Tour lernt man den Schuh zu schätzen und zu lieben. Bei richtiger Pflege hat man einen treuen Begleiter auf den man sich verlassen kann. Lg aus dem Schwarzwald
Hey Boris,
du hast recht, dass die geringe Haltbarkeit der Trailrunner ein schwerwiegendender Nachteil ist. Deshalb beschäftigen sich glücklicherweise auch viele Trailrunner-Hersteller mittlerweile immer mehr mit der Entwicklung von haltbareren und nachhaltigeren Wandermodellen bzw. klassische Wanderschuhanbieter mit Leichtwanderschuhen als Alternative. Und einige Bemühungen sind schon recht vielversprechend, so teste ich z.B. gerade den Lone Peak Alpine von Altra, der um einiges widerstandsfähiger ist.
Wie du sicher gelesen hast, ist meine Empfehlung oben eine sehr persönliche, da ich sehr breite Füße habe und weiß, wie vielen Menschen es genauso geht. Es ist für sie (und mich 😁) nicht leicht (trotz Beratung im Fachgeschäft) den richtigen Schuh für ihre breiten Füße zu finden und die meisten glauben, sie müssten sich in superfeste Schraubstockstiefel zwängen, wenn sie z.B. einen Jakobsweg gehen. „Weil man das eben so macht, wenn man wandern geht.“ Sehr viele waren mit für den Altra-Tipp schon sehr dankbar 😉
Aber danke dir für deinen Kommentar, was den Nachhaltigkeitsaspekt angeht, bin ich ganz auf deiner Seite. Für mich gibt es nur leider grad keine wirkliche Alternative.
Liebe Grüße
Anne
Hallo Anne, ich verfolge schon seit einiger Zeit deinen Blog und hole mir hilfreiche Tipps und Tricks von deiner Seite. Danke dafür, eine tolle Seite.
Ich selbst wandere auch mit meiner Freundin viel und auch einige Fernwander- und Pilgerwege haben wir schon hinter uns gebracht.
Mir ist es allerdings schleierhaft wie du mit 15 kg auf dem Rücken diese Touren machen kannst.
Tut dir denn gar nichts weh nach einigen Tagen? Bist du so trainiert, dass dir das Gewicht nichts mehr ausmacht?
Mein max. Gewicht ist 12 kg mit allem und da komme ich schon an meine Grenzen. Gerade Knie und Hüften melden sich dann gerne mal. Ich versuche insbesondere an der Bekleidung zu sparen und habe mir da mittlerweile eine recht gute Kombination „erwandert“ die für mich prima funktioniert. Ich bin als Merino-Fan gestartet, bin aber mittlerweile überzeugt von Kunstfasern. Leichter, besserer Feuchtigkeitstransport, viel schnellere Trocknung, halten länger und ebenso geruchshemmend. Aber das muss jede selbst für sich entscheiden. Ist immer eine sehr persönliche Entscheidung,
Bei den Schuhen bin ich mittlerweile auch auf leichte Trailrunningschuhe umgestiegen, insbesondere die Marken Altra und Topo (immer mit Sprengung) sind für meine Füße (breit und fersensporngeschädigt) die bislang besten Schuhe. Leider tatsächlich mit dem Nachteil der Haltbarkeit.
Allerdings habe ich DEN Schuh, der für mich perfekt passt leider noch nicht gefunden.
Die Marke HOKA steht für mich noch zum Testen an.
Hast du mit diesen Schuhen vielleicht schon Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße und weiterhin tolle Wanderungen. Ich freu mich auf mehr.
Kerstin
Hallo liebe Kerstin,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Zu deinen Fragen: Tatsächlich habe ich mit dem Rucksackgewicht meist nur wenig Probleme. Es gibt ja auch auf vielen Zelttouren keine große Alternative, wenn wir z.B. für 7 Tage Verpflegung und die warme Ausstattung dabei haben müssen (wie z.B. in Nordschweden im Spätsommer). Da können es dann schon auch mal 17-18kg werden. Aber das Gute ist ja, dass es mit jeder Essenspause nur leichter wird 🙂 Mein Basisgewicht (ohne Essen und Wasser) liegt bei ca. 10-12kg und viel weniger möchte ich auch gerade bei längeren Touren nicht dabei haben. Wir gehen selten über 25km am Tag und da machen die Kilos eh nicht so viel aus.
Wichtig ist auf jeden Fall ein guter Rucksack. Wir sind mit dem Gregory Maven 55 sehr zufrieden. Kein Ultraleicht-Modell, dafür sitzt er (bei uns) echt perfekt und hat eine super Lastenübertragung.
Zu deiner Schuhfrage: Die HOKA sind gerade bei Wegen, wo man weniger Trittsicherheit braucht (Pilgerwege, Mittelgebirge) sicher eine gute Wahl, aber durch die starke Dämpfung und die dicken Sohlen wären sie mir in alpinem Gelände zu wobbelig. Aber auch hier gilt natürlich: ausprobieren.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen und deine Fragen beantworten 🙂 Liebe Grüße!
Hallo Anne,
es lohnt sich wirklich immer mal wieder auf deine Packlisten zu schauen, als Inspiration, weil du sie ja auch immer wieder anpasst.
Eine Frage zu den Trail-Runnern habe ich:
Welche Erfahrungen hast du gemacht, wenn es wirklich mal mehrere Tage hintereinander geregnet hat? Wie war das so für deine Füße, ständig im nassen Schuh zu laufen?
Ich werde unbedingt auf leichtere Schuhe umsteigen, zumindest ohne Goretex und habe auch auf dem Forststeig letztes Jahr wieder einmal feststellen können, dass ich mit leichten Halbschuhen und viel Gepäck super im bergigen Gelände unterwegs sein kann. Mein Problem bei wasserdichten Schuhen ist eher, dass ich, auch bei wirklich kalten Temperaturen, immer warme Füße habe und sehr stark schwitze. Also sind feuchte Socken vorprogrammiert!
Aber wie du ja geschrieben hast: Abends im Zelt gibt es dann bei leichten Schuhen einfach schöne trockene Socken und die Schuhe trocken ja auch schnell wieder!
Ich bin gespannt auf deine Erfahrung mit längeren Regenphasen.
Beste Grüße aus dem Harz
Katrin
Hallo liebe Katrin,
das mit den nassen Füßen ist immer wieder ein lustiges Thema. So viele Leute haben Angst vor ein bisschen Feuchtigkeit und greifen lieber zu Goretex. Doch damit gibt es gleich mehrere Probleme:
Wenn man zu warmen Füßen neigt (wie du und ich), werden die Füße feucht und schwellen an. Meiner Erfahrung nach ist letzteres das größere Problem, als die Feuchtigkeit. Geschwollene Füße neigen zu Blasen. Feuchte Füße nicht unbedingt.
Das zweite Problem ist, dass Goretex-Schuhe Wasser zwar in den ersten Stunden abhalten, nach längerem Schlechtwetter jedoch früher oder später auch nass werden. Und dann wirdś richtig unangehm: Einmal feucht, lassen sie das Wasser von innen auch nicht mehr raus. DAS führt dann zu Reibung und Blasen. Bei Schuhe ohne Goretex kommt immer genug Luft dran, um in Regenpausen zumindest soweit zu trocknen, dass es nicht unangenehm ist.
Lange Rede: Solange es nicht Winter ist und die Füße mit Kälte zu tun haben, sind feuchte Füße auch über Tage kein Problem. Erst die Zwei-Wege-Undurchlässigkeit von Goretex macht es problematisch.
Ich habe mir auf 8 Wochen Toure in meinen Altras ohne Goretex keine einzige Blase gerieben. Erst als ich notgedrungen (hab in Schweden nichts anderes gefunden) für die letzten 4 Wochen auf Goretex gewechselt bin, habe ich mir die Zehen aufgerieben.
Aber natürlich ist das alles auch ein wenig subjektiv und jede muss ihre eigenen Erfahrungen machen 🙂
Liebe Grüße