Der Tell-Trail in der Zentralschweiz ist etwas ganz Besonderes für uns: unsere erste Mehrtageswanderung in den Alpen. Zwar diesmal ohne Zelt, dafür aber mit steilen Anstiegen, kräftezehrenden Abstiegen und dazwischen dem einen oder anderen Herz-in-Hose-Moment.
Die Bergwanderwege, über die der Tell-Trail führt, schienen für die Locals jeglichen Alters gar kein Problem zu sein. Für uns als Flachlandmenschen jedoch waren sie eine echte Herausforderung, die uns schon im Voraus die eine oder andere schlaflose Nacht beschert hat und der wir mit Respekt, aber auch ganz viel Vorfreude entgegengesehen haben.
Und tatsächlich waren wir schon nach den ersten Metern auf dem Tell-Trail ganz beseelt von so viel Bergschönheit. In perfekter Dramaturgie steigerten sich die Wow-Momente im Laufe der Tour und so schnauften und kraxelten wir von einem Highlight zum nächsten. Mehrmals täglich standen wir mit offenem Mund an der Felskante und staunten ungläubig über die mächtige Landschaft der Schweizer Alpen.
Allgemeine Infos zum Tell-Trail
Als neuer Stern am Fernwanderhimmel wurde der Tell-Trail vor wenigen Jahren konzipiert, um die alpinen Highlights der Zentralschweiz rund um Luzern und den Vierwaldstättersee miteinander zu verbinden.
Die harten Fakten klingen erstmal schon recht beeindruckend:
- 8 Tagesetappen
- 156 Kilometer (reine Wanderkilometer)
- 7126 Höhenmeter (exkl. Bergbahnen)
- 6 Berge
- 11 Seen
Nicht alle der Big 6 der Zentralschweiz, wie die berühmtesten Berge Stoos, Rigi, Pilatus, Stanserhorn, Titlis und Brienzer Rothorn genannt werden, müssen dabei glücklicherweise aus eigener Muskelkraft erklommen werden. Ein hervorragend ausgebautes Netz an Bergbahnen erlaubt den müden Waden immer wieder, sich kurz auszuruhen. Dabei haben sich die Alpeningenieur:innen häufig selbst übertroffen und so kommt man auf dem Tell-Trail in den Genuss, die steilsten, ältesten und coolsten Bergbahnen der Schweiz oder sogar der Welt zu fahren.
Dennoch ist der Tell-Trail besonders in der Variante mit acht Etappen eine höchst anspruchsvolle alpine Mehrtagestour, die ein gewisses Maß an Bergerfahrung und vor allem Kondition und Trittsicherheit erfordert.
Die Ur-Etappen des Tell-Trails
Die Macher:innen des Tell-Trails haben acht herausfordernde und recht lange Etappen konzipiert, der alle wichtigen Gipfel und alpinen Sehenswürdigkeiten der Region Luzern miteinander verbinden.
Weiter unten findest du eine Variante in 11 Etappen mit Tipps für Abkürzungen.
Etappe 1 – Altdorf – Muotathal (5:30 h / 22,4 km / 556 hm hoch / 1447 hm runter)
Etappe 2 – Muotathal – Brunnen (5:00 h / 27,9 km / 398 hm hoch / 817 hm runter)
Etappe 3 – Brunnen – Rigi Kaltbad – Luzern (5:00 h / 37,8 km (inkl. Schiff) / 843 hm hoch / 534 hm runter)
Etappe 4 – Luzern – Pilatus – Stans (8:00 h / 27,4 km / 1650 hm hoch / 362 hm runter)
Etappe 5 – Stans – Engelberg (10:00 h / 25,1 km / 1501 hm hoch / 2375 hm runter)
Etappe 6 – Engelberg – Älggialp (5:00 h / 25,6 km / 563 hm hoch / 1157 hm runter)
Etappe 7 – Älggialp – Lungern (6:00 h / 18 km / 444 hm hoch / 1390 hm runter)
Etappe 8 – Lungern – Brienzer Rothorn – Sörenberg (5:30 h / 19,7 km / 1170 hm hoch / 480 hm runter)
Tell Trail – Tipps und Infos für deine Reiseplanung
Voraussetzungen für den Tell-Trail
Wir selbst sind zwar wandererfahren und auch schon oft mit schwerem Rucksack und Zelt wochenlang unterwegs gewesen, doch eine alpine Mehrtagestour mit vielen, vielen Höhenmetern und ausgesetzten Passagen hat nochmal eine ganz andere ‘Schärfe’.
Deshalb solltest du, damit du den Tell-Trail auch wirklich genießen kannst und dich nicht in Gefahr bringst, unbedingt über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen. Außerdem brauchst du eine gute Grundkondition und im besten Fall schon ein wenig alpine Erfahrung.
Der Tell-Trail ist als T3 – Bergwanderung mittel-schwierig kategorisiert.
Auch wenn ich hier eine ‘Light-Version’ des Tell-Trails in 11 Etappen beschreibe, so ist der Weg meines Erachtens nach nicht für Berg- und Fernwanderanfänger:innen geeignet. Hierbei mögen die Etappen als einzelne Tagestouren erstmal gar nicht so ‘bedrohlich’ wirken, in ihrer Gesamtheit und als mehrtägige Wanderung, bei der am nächsten Tag noch die Höhenmeter vom vorherigen in den Knochen stecken, solltest du dich aber nicht überschätzen.
Beste Reisezeit für den Tell-Trail
Im Prinzip kann der Tell-Trail von Ende Juni bis Anfang Oktober begangen werden. Da der Tell-Trail zum Teil auf über 2000 Metern verläuft, kann es an den Saisonrändern vorkommen, dass du auf alte Schneefelder bzw. frischen Neuschnee triffst. Juli und August sind allerdings ziemlich sicher schnee- und eisfrei.
Anreise / Abreise
Der offizielle Start des Tell-Trails ist auf dem Markt in Altdorf vor dem Telldenkmal. Das Ende liegt in Sörenberg am Fuße des Brienzer Rothorns.
Da der Tell-Trail eine Streckenwanderung ist, empfehle ich die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die in der Schweiz erwartungsgemäß einwandfrei funktionieren.
Anreise nach Altdorf:
Von Deutschland aus fahren verschiedene ICE in die Schweiz. Wir sind von Berlin direkt nach Basel gefahren und von dort weiter mit dem Zug bis Altdorf. Solltest du über Luzern anreisen, so kannst du auch den Tellbus zwischen Luzern und Altdorf nutzen.
Abreise von Sörenberg:
Sörenberg hat keinen eigenen Bahnhof und so führen alle Wege über Schüpfheim, das eine kurze Fahrt mit dem Postauto (= Bus) von Sörenberg entfernt liegt. Das Postauto fährt meist stündlich. Von Schüpfheim kannst du mit dem Zug weiter nach Bern oder Luzern und von dort überall hin.
Weitere Infos zu deiner perfekten An- und Abreise bekommst du natürlich auf den Seiten der Deutschen Bahn und der Schweizerischen Bundesbahn (SBB).
Unterkünfte auf dem Tell-Trail
Von der rustikalen Alp mitten in den Bergen über familiengeführte Wanderpensionen bis hin zu schicken Stadthotels ist auf dem Tell-Trail alles möglich. Sogar im Zelt kannst du auf einer der Etappen übernachten! Bergblick und Traumsonnenuntergang inklusive.
In einigen Orten gibt es mehrere Unterkünfte zur Auswahl, sodass man die Möglichkeit hat, nach dem eigenen Budget und individuellen Bedürfnissen die passende Unterkunft zu finden. Gerade in der Feriensaison und in Orten, wo es wenig Schlafplätze gibt, solltest du jedoch auf jeden Fall vorher reservieren. Es besteht auch die Möglichkeit über Eurotrek ein komplettes Wanderpaket für den Tell-Trail zu buchen, bei dem du dich um nichts kümmern musst.
Im Kapitel ‘Etappenplanung’ findest du die Unterkünfte, in denen wir auf unserer Tour übernachtet haben bzw. unsere Empfehlungen.
Verpflegung / Wasser
Alpkäse, Schoki und Rivella standen bei uns fast täglich auf dem Speiseplan. Da der Tell-Trail durch ein touristisch sehr gut erschlossenes Gebiet führt, kommst du auf fast jeder Etappe an mindestens einer Einkehrmöglichkeit vorbei. In den Etappenzielen gibt es meist auch Supermärkte oder kleine Hofläden, in denen du deinen Wanderproviant auffüllen kannst.
Ein ganz besonderes Pausenerlebnis sind die traditionellen Alpbeizlis. Mal größer, mal kleiner sind diese Mini-Gastwirtschaften meist an einen Bauernhof mit eigener Käseproduktion angeschlossen. Hier gibt´s die frischesten Alpprodukte aus eigener Herstellung. Die Öffnungszeiten sind manchmal nicht ganz klar. Einige Beizlis haben einfach immer geöffnet und wenn ein Wanderer vorbeikommt, werden ad hoc und nach Wunsch die Käseplättlis belegt. Andere sind richtige Restaurants und haben Ruhetage und Schließzeiten. Also am besten immer tagesaktuell informieren. Oder sich einfach überraschen lassen (natürlich mit Notproviant im Rucksack, falls dann doch alles zu hat).
Häufig findest du an den Wanderwegen aber auch kleine Selbstbedienungsstände, wo du abgepackten Alpkäse, Wurst, Honig oder sogar frischen Most kaufen kannst. Alles mit Kasse des Vertrauens.
Deine Wasservorräte kannst du an allen Lokalen am Weg auffüllen. Sollte es an einem heißen Tag doch mal knapp mit deinem Trinkwasser werden, so wurde uns versichert, dass man auch das Wasser trinken kann, das in die Kuhtränken läuft (nicht aus dem Trog selbst schöpfen, sondern direkt aus dem Zulaufschlauch abfüllen, sofern dieser zugänglich ist). “Wenn es die Kühe trinken, ist es gutes Wasser“, hat uns ein Bauer am Weg bestätigt. Wir haben es selbst einige Male ausprobiert und hatten keine Probleme.
Wetter
Von einem Gewitter in den Bergen überrascht zu werden gehört zu unseren absoluten Horrorszenarien. Gerade bei Bergtouren im Hoch- und Spätsommer ist diese leider gar nicht mal so unbegründet. Deshalb gilt besonders bei Routen, die über Gipfel führen und Gratwanderungen, die Wetterprognosen gut im Blick zu behalten.
Sehr gute Wetterdaten erhältst du über die App (oder Webseite) Meteo Schweiz, die vom Schweizer Bundesamt für Meteorologie betrieben wird.
Solltest du dir aufgrund der Vorhersagen nicht sicher sein, ob du eine Tour gehen kannst, so hilft es oft, mit Einheimischen zu sprechen (z.B. dem Hotelpersonal). Diese können dir ggf. auch Tipps für weniger ausgesetzte oder kürzere Alternativen geben.
Auch wir hatten einen Tag, der unserer Etappenplanung einen Stich versetzt hat. Gewitter und Starkregen waren angesagt und wir wollten auf keinen Fall riskieren, diese Wetterkapriolen oben auf dem Berggrat zu erleben. Da unsere Reise von Eurotrek organisiert worden war, konnten wir ganz bequem dort anrufen und alles Weitere (Hotel umbuchen, Gepäcktransport verschieben etc.) wurde von den netten Mitarbeiter:innen für uns erledigt.
Ausrüstung und Gepäcktransport
Wie auf jeder mehrtägigen Wanderung, ist die beste Ausrüstung die, die du gar nicht erst mitnimmst. Bei manchmal über 1000 Höhenmetern auf und ab täglich trägt besonders auf dem Tell-Trail ein leichter Rucksack zu enorm gesteigertem Wandergenuss bei.
Die leichteste Variante ist die mit Gepäcktransport. Auch wir haben auf dem Tell-Trail zum ersten Mal diesen Luxus nutzen dürfen (beim Wanderpaket von Eurotrek inklusive) und waren bei jedem Höhenmeter echt dankbar dafür, dass wir nur einen kleinen Tagesrucksack hoch und runter tragen mussten.
Tagesgepäck:
Doch auch beim Tagesgepäck sollte man nicht einfach wahllos alles in den Rucksack werfen, sondern immer die alpinen Verhältnisse im Blick haben. Selbst im Sommer kann es im Tal herrlich warm sein, aber oben auf 2000 Metern pfeift ein kalter Wind. Während der Pausen solltest du dich also immer gut einpacken, um nicht zu unterkühlen.
Was auf jeden Fall in den Tagesrucksack gehört:
- Regenschutz (Regenjacke* und ggf. Regenhose / Regencover für den Rucksack)
- Fleece-/Thermojacke
- dünne Mütze / Stirnband
- ggf. dünne Handschuhe
- Sonnenhut / Kappe
- Sonnenbrille
- Sonnencreme (auch für die Lippen)
- Erste-Hilfe-Set ((((LINK))))
- Handy (mit vollem Akku)
- ggf. Powerbank
- Trinkflasche (mind. 1 Liter)
- Stirnlampe
- Dokumente (Perso/Pass, Krankenkarte, Reiseunterlagen / Karten)
Bergschuhe:
Wichtig bei einer Alpentour ist natürlich auch das richtige Schuhwerk. Es ist meist gar nicht so einfach, hier eine allgemeingültige Empfehlung zu geben. Zu viele Faktoren beeinflussen die Wahl deiner Schuhe. Hast du dein ganzes Gepäck auf dem Rücken oder nur einen leichten Tagesrucksack? Bist du erfahrene:r Wander:in oder hast du noch nicht so viele Touren in alpinem Gelände gemacht? Wie breit sind deine Füße? Bevorzugst du Halbschuhe oder knöchelhohe Varianten? Kannst du auch weite Strecken und mehrere Tage bequem in den Schuhen gehen?
Du siehst: Eine gute, individuelle Beratung ist besonders für Berganfänger:innen unumgänglich. Suche dir also am besten ein Fachgeschäft mit erfahrenem Personal und probiere vor Ort verschiedene Schuhvarianten an. In jedem Fall sollten deine Schuhe eine feste Sohle und ein griffiges Profil haben. Für den Tell-Trail sind Bergschuhe der Kategorie B zu empfehlen. Mehr Infos zur richtigen Wahl des Schuhwerks und noch ganz viel interessantes Alpen-Know-How findest du bei der Alpine Welten Akademie.
Wanderstöcke:
Immer mehr Wandersleute benutzen besonders bei Mehrtagestouren mit Gepäck Wanderstöcke, um die Gelenke zu schonen. Auch im alpinen Bereiche sind Wanderstöcke eine gute Unterstützung. Du solltest aber darauf achten, dass du deine Stöcke klein im Rucksack verstauen kannst, da es auch Passagen gibt, bei denen freie Hände hilfreicher sind als störrische Wanderstöcke. Auch hier haben die Bergführer:innen von der Alpine Welten Akademie gute Tipps und Hinweise zur richtigen Technik beim Wandern mit Stöcken in alpinem Gelände.
Beschilderung und Kartenmaterial
Der Tell-Trail hat leider (noch?) keine eigene Markierung, orientiert sich aber fast immer an bereits vorhandenen Wanderwegen.
Die Beschilderung in den Schweizer Alpen ist in drei Kategorien und somit auch Schwierigkeitsgrade unterteilt: Es gibt Wanderwege, die mit gelben Schildern und Pfeilen markiert sind. Bergwanderwege haben die Farben rot-weiß und Alpinwanderwege sind blau-weiß markiert.
Für deine Orientierung unterwegs ist es sehr hilfreich, wenn du dir die GPX-Datei herunterlädst. Diese kannst du dann in eine der bekannten Wander-Apps importieren und im besten Falle auch offline verfügbar machen. Somit hast du alles nötige Kartenmaterial auf deinem Handy immer dabei und kannst ohne Probleme navigieren. Die Tour selbst kannst du bei den meisten Wander-Apps auch bequem zu Hause am Computer planen und im Anschluss auf dein Handy herunterladen.
Wander-Apps:
- Komoot ⇒ Tipps zum Planen einer Mehrtagestour mit Komoot findest du HIER
- OutdoorActive
- SchweizMobil
- Bergfex
Wenn du deine Wanderung auf dem Tell-Trail mit Eurotrek buchst, bekommst du vor deiner Reise einen kostenlosen Zugang zur Premium-Version von SchweizMobil und auch Kartenausschnitte auf Papier.
Handynutzung in der Schweiz
Wenn du keinen Schweizer Handyvertrag hast, kommen bei der Nutzung deines Mobiltelefons in der Schweiz eventuell sehr hohe Kosten auf dich zu, da das EU-Datenroaming dort nicht unterstützt wird.
Damit du nach deiner Schweizreise beim Blick auf deine Handyrechnung keinen Schreck bekommst, solltest du vor der Tour abklären, ob dein Mobilfunkanbieter (Daten-)Roaming in der Schweiz unterstützt oder du eventuell ein Zusatzpaket für die Dauer deines Aufenthalts hinzubuchen kannst.
Wenn dein Telefonanbieter keine Option für die Schweiz bietet, kannst du auch auf Prepaid-Anbieter zurückgreifen. Ich habe für unsere Schweiz-Zeit bei Fraenk einen Vertrag für einen Monat abgeschlossen (Kündigung nicht vergessen!) und konnte somit in der Schweiz kostenlos telefonieren und vor allem mobile Daten nutzen. Die Netzabdeckung war immer gut.
In den Unterkünften und in Städten (z.B. Luzern) kannst du meist auch auf WLAN zurückgreifen.
Budget für deine Wanderung auf dem Tell-Trail
Die Schweiz ist für die meisten Nicht-Schweizer:innen bekanntermaßen kein ganz billiges Vergnügen. Das ist einfach so und da gibt es auch nicht viel zu rütteln.
Hier also mal eine Übersicht, welche Kosten dich auf einer Wanderreise auf dem Tell-Trail erwarten (natürlich ohne Gewähr):
- Übernachtung (meist inkl. Frühstück): ca. 80 – 100€ / Nacht / Person
- Mittagessen (in Alphütten): ca. 15 – 20€ / Gericht inkl. Getränk
- Abendessen (im Restaurant): 25 (vegetarisch) – 45€ (Fleisch) / Gericht exkl. Getränke
Hinzu kommen noch die Einkäufe von Snacks für unterwegs. Supermärkte und Bäckereien haben ein leicht höheres Preisniveau als z.B. in Deutschland, aber sind eine gute Möglichkeit, sich vergleichsweise günstig zu verpflegen.
Da es auf dem Tell-Trail auf fast jeder Etappe Einkehrmöglichkeiten gibt, empfehle ich dir ein verhältnismäßig günstiges warmes Mittagessen und ein kaltes Abendessen in Selbstverpflegung. Somit kannst du einiges sparen und kommst mit einem Tagesbudget für Essen und Übernachtung von 120 – 140€ / Person ganz gut zurecht.
In den meisten Etappenorten gibt es Geldautomaten und es macht Sinn immer eine gewisse Menge an Bargeld dabei zu haben, da man nicht in jedem Lokal mit Karte zahlen kann. Zudem fallen bei jeder Kartenzahlung Gebühren an, während diese beim Abheben einer größeren Summe nur einmal berechnet werden. Erkundige dich aber am besten vor der Reise bei deiner Bank nach den Konditionen.
Wir hatten meistens 200 CHF in bar dabei und sind nie in (Bar-)Geldnöte geraten.
Tellpass
Was das Herumkommen in der Region um den Vierwaldstätter See betrifft, kann ich dir den Tellpass echt wärmstens ans Herz legen. Dieser All-inclusive-Mobilitätspass gibt dir die volle Flexibilität.
Der Tellpass berechtigt dich zur Fahrt mit (fast) allen Verkehrsmitteln im Geltungsbereich. Züge, Busse, Bergbahnen, Schiffe und sogar die Fahrten auf den Pilatus und zum Titlis-Gletscher sind inklusive. Das ermöglicht dir eine Wandertour nach genau deinen Bedürfnissen. Sollten deine Beine ein wenig schwach werden oder du doch noch ein wenig ausgiebiger die Aussicht genießen wollen, dann hüpfe einfach auf einen Sessellift und lass dich bequem ins Tal bringen. Oder sind dir über 1000 Höhenmeter Aufstieg einfach zu viel? Kein Problem, fahr doch einfach ein Stück mit der Bergbahn und kürze die Strecke somit auf eine für dich passende Distanz. Und das alles, ohne über die Kosten nachzudenken. Denn die hast du schon mit dem Kauf des Tellpasses abgegolten.
Gut, Butter bei die Fische. Was kostet der Spaß?
Den Tellpass kannst du für verschiedene Zeiträume kaufen. Die Gültigkeitsdauer beginnt bei 2 Tagen und kann bis 10 Tage aufgestockt werden. Der 10-Tage-Pass kostet dabei 320 CHF. Kinder (müssen nicht die eigenen sein) fahren für jeweils nur 30 CHF mit und unter 6 Jahren sogar kostenlos.
Das klingt erstmal wieder nach einer ordentlichen Stange Geld, lohnt sich aber bei dem gebotenen Leistungsumfang wirklich. Wir sind auf unserem Tell-Trail insgesamt 27 Mal mit Bergbahnen, Zügen, Bussen und mit dem Schiff nach Luzern gefahren.
Besonders die Attraktionsbahnen, wie die CabriO-Bahn aufs Stanser Horn oder die steilste Standseilbahn der Welt, die dich auf den Stoos bringt, oder die Fahrt auf Pilatus und Titlis kosten im Einzelpreis schon zwischen 50 und 100 Euro. Somit haben sich die 320 CHF also schnell amortisiert und du bist um einige unvergessliche Bergbahnerlebnisse reicher, die du dir vielleicht im Einzelnen so nicht gegönnt hättest.
Buchbare Reisepakete
Eine individuelle Planung des Tell-Trails ist möglich und ich werde dir im Folgenden dazu noch einige Hinweise zur Etappeneinteilung geben. Wenn du dir jedoch lieber professionelle Unterstützung bei der Vorbereitung deiner Tour wünschst, ist eines der Wanderpakete von Eurotrek vielleicht eine Option für dich.
Wichtig: Es handelt sich dabei um individuelle Touren ohne Guide. Du bist also allein unterwegs, musst dich aber nicht um die Organisation der Unterkünfte kümmern und bekommst Hilfe, wenn es unterwegs Probleme gibt, oder du eine Etappe z.B. wegen schlechten Wetters nicht gehen kannst. Auch ist der Gepäcktransport inklusive und du erhältst ausführliche Infos zur Reisevorbereitung (Tipps, Wegbeschreibung, Kartenmaterial etc.)
Der Schweizer Reiseanbieter hat drei Varianten für Mehrtagestouren auf dem Tell-Trail im Angebot:
- kompletter Tell-Trail von Altdorf nach Sörenberg (8 Tage / 7 Nächte)
Diese Tour empfehle ich nur erfahrenen und gut trainierten Wander:innen
- Teilwanderung 1 von Altdorf nach Luzern (5 Tage / 4 Nächte)
- Teilwanderung 2 von Luzern nach Sörenberg (7 Tage / 6 Nächte)
Die beiden Teile lassen sich prima auf z.B. zwei Jahre oder zwei Jahreszeiten aufteilen oder du kombinierst beide und erhältst eine absolut machbare Tour, die statt der klassischen 8 Etappen auf 12 Etappen gestreckt und somit stark ‘entschärft’ ist.
Tell Trail light – eine Variante in 11 Etappen
Nimmst du deine Wanderplanung doch lieber selber in die Hand, möchtest es aber dennoch etwas ruhiger angehen? Dann habe ich für dich eine Tell-Trail-Variante zusammengestellt, bei der du die Strecke zwischen Altdorf und Sörenberg in 11 Etappen zurücklegen kannst.
Zu jeder Etappe versorge ich dich mit Tipps und Empfehlungen für Einkehr und Übernachtung und unseren ganz persönlichen Erfahrungen. Bei einigen Etappen gibt es auch die Möglichkeit, die Tagestour zusätzlich ein wenig abzukürzen, wenn die Beine doch nicht mehr wollen. Infos dazu findest du in den einzelnen Etappenbeschreibungen.
Etappe 0 – Anreise nach Altdorf
Ich empfehle eine Anreise mit der Bahn. Von Deutschland aus gibt es zahlreiche Direktverbindungen z.B. nach Basel. Die Weiterreise erfolgt dann ebenfalls mit dem Zug nach Altdorf.
Unterkunftstipp:
Wir haben im Hotel Höfli übernachtet und uns dort sehr wohl gefühlt. In Altdorf gibt es jedoch eine recht große Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten.
Einkehrmöglichkeiten:
Was für die Unterkünfte gilt, trifft auch auf die Einkehrmöglichkeiten in Altdorf zu. Neben dem Restaurant im Hotel Höfli findest du diverse andere Lokale, in denen du dein Abendessen genießen kannst.
Einkaufsmöglichkeiten:
In Altdorf gibt es einen Coop (Supermarkt), in dem du alles für deinen Wanderproviant findest. Außerdem gibt es Bäckereien und diverse kleine Lädchen mit Schweizer Spezialitäten.
Etappe 1 auf dem Tell-Trail – von Altdorf nach Muotathal
(5:00 h / 18 km / 470 hm hoch / 1590 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
Gut zu gehende Wanderwege und Bergwanderpfade, der Abstieg zum Teil über Asphalt, jedoch auch über steile Waldpfade (bei Feuchtigkeit rutschig).
Bergbahnen & Co.:
Postauto (Bus) von Altdorf (Haltestelle Telldenkmal) nach Bürglen, von da aus mit der Seilbahn hoch nach Ruogig.
Highlights:
- der offizielle Startpunkt: das Telldenkmal in Altdorf
- erste Kuhbegegnungen am Weg
- Aufstieg zum Chinzigpass und Blick vom Gipfelkreuz
- Füße abkühlen im eiskalten Bergbach (den man auf Steinen überquert)
Einkehrmöglichkeiten:
- Käsebrot mit Rivella (und allerlei Anderes) in der Alpkäserei Lipplisbüöl
- ein paar Meter weiter noch ein Gasthof mit größeren Gerichten
- in Muotathal mehrere Restaurants
Einkaufsmöglichkeiten:
- auf dem Weg zum Chinzigpass mehrere kleine ‘Käsestände’ direkt am Weg (Kasse des Vertrauens)
- Spar und Volg (kleine Supermärkte) in Muotathal
Unterkunftstipp:
Das Hotel Alpenblick liegt ein wenig außerhalb des Ortes. Die Zimmer und das Frühstück sind einfach, aber vollkommen in Ordnung und es gibt auch ein Restaurant, in dem du gut und reichlich essen kannst.
Etappe 2 auf dem Tell-Trail – von Muotathal nach Brunnen
(5:15 h / 16 km / 480 hm hoch / 915 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
die ersten 8 Kilometer entlang der Muota flach und auf breiten Wegen, Gratwanderweg zwischen Klingenstock und Fronalpstock verläuft auf gut ausgebauten Bergwanderpfaden, viele Stufen, um steilere Passagen zu überwinden, an einigen Stellen Schwindelfreiheit nötig, aber im Prinzip gut zu gehen
Bergbahnen & Co.:
Der Tag der Bergbahnen: mit der steilsten Standseilbahn hoch auf den Stoos, von da mit dem Sessellift auf den Klingenstock, nach der Gratwanderung vom Fronalpstock mit einem anderen Sessellift nach Stoos (Fahrtzeiten im Blick behalten, letzte Abfahrt nach Stoos nicht verpassen!), von Stoos mit der Seilbahn nach Morschach.
Highlights:
- Schweizer Humor auf dem Witz-Wanderweg Muotatal
- Fahrten mit den verschiedensten Seilbahnen
- Gratwanderweg Stoos (genauso gut wie sein Ruf!)
- Einkehr auf dem Fronalpstock mit Wahnsinnsblick auf den Vierwaldstättersee
- mediterranes Flair an der Seepromenade in Brunnen
mögliche Abkürzungen:
Wenn die Beine nicht mehr wollen, oder du einfach mehr Zeit am Abend in Brunnen möchtest, kannst du nach der letzten Seilbahnfahrt an der Talstation Morschach in den Bus nach Brunnen steigen. (Fahrplan hängt am Stationsgebäude)
Einkehrmöglichkeiten:
Auf dieser Etappe kommst du an diversen Einkehrmöglichkeiten vorbei. Im autofreien Örtchen Stoos gibt es Cafés und Restaurants.
- Unsere Empfehlung: Einkehr im Gipfelrestaurant Fronalpstock
Brunnen ist ein größerer Ort mit einer sehr guten touristischen Infrastruktur. Dazu gehören auch zahlreiche Restaurants und du musst dich nur für eins entscheiden.
Einkaufsmöglichkeiten:
- Coop in Brunnen (zentral in der Bahnhofstraße)
- Bäckerei Schwelger (hinter der Rütli-Apotheke im Ortskern Brunnen)
Unterkunftstipp:
Das Hotel Schmid-Alfa ist ein echtes Traditionshaus direkt am Seeufer und besteht aus zwei Häusern. Wir haben im Haus Alfa übernachtet und hatten sogar Blick auf den Vierwaldstättersee. Das Frühstück war super!
Etappe 3 auf dem Tell-Trail – von Brunnen über Rigi Kaltbad nach Luzern
(5:55 h / 16 km / 740 hm hoch / 430 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
erster Teil der Etappe auf Bergwanderpfaden bis hoch zur Rigi Burggeist, zweiter Abschnitt auf breiten Wanderwegen
Bergbahnen & Co.:
Heute ist von allem etwas dabei: von Brunnen aus mit der Seilbahn auf den Urmiberg, in Rigi Kaltbad mit der Zahnradbahn wieder hinunter nach Vitznau zum Vierwaldstättersee und von da mit dem Schiff nach Luzern (unbedingt die Fahrzeiten vom Schiff vorher checken, damit du nicht die letzte Fahrt verpasst oder unnötig lange warten musst)
Highlights:
- ein schnelles Käffchen auf der Terrasse des urgemütlichen Restaurants Timpelweid an der Bergstation Urmiberg
- Aufstieg zum Bergrestaurant Rigi-Burggeist mit tollen Ausblicken
- Blick auf Mönch, Eiger und Jungfrau von der Brücke Unterstetten
- Schifffahrt mit dem Schaufelraddampfer nach Luzern
- Abendspaziergang durch Luzern mit seiner berühmten Kapellbrücke
mögliche Abkürzungen:
Auf Höhe von Rigi First kann man bei müden Beinen oder Zeitknappheit den Schlenker über den Rigi-Rotstock abkürzen und direkt nach Rigi-Kaltbad laufen. Einfach den Wegweisern folgen.
Einkehrmöglichkeiten (Auswahl):
- Restaurants Timpelweid an der Seilbahnstation Urmiberg
- Bergrestaurant Rigi-Burggeist
- mehrere Restaurants und Eisstände in Rigi-Kaltbad
- Restaurants aller Art in Luzern
Einkaufsmöglichkeiten:
In Luzern gibt es alles, was man braucht.
Unterkunftstipp:
Das Hotel Drei Könige liegt nur ein paar Schritte vom Zentrum Luzerns entfernt und ist ein traditionsreiches Familienhotel mit geräumigen Zimmern und dem besten Frühstück, das wir auf dem Tell-Trail hatten.
Etappe 4 auf dem Tell-Trail – von Luzern über den Pilatus nach Alpnachstad
(5:00 h / 11 km / 1620 hm hoch / 40 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
von Kriens über Gondelstation Krienseregg bis zur Gondelstation Fräkmüntegg sehr gut ausgebaute Wanderwege, ab Fräkmüntegg schmale, steinige Bergpfade, die über enge Serpentinen zum Teil sehr steil nach oben auf den Pilatus Kulm führen (Schwindelfreiheit und Trittsicherheit absolute Voraussetzung)
Bergbahnen & Co.:
Vom Bahnhof Luzern aus geht´s mit Bus Nummer 1 nach Kriens zur Talstation der Pilatus-Bahnen. Von hier kannst du deinen Aufstieg auf den Luzerner Hausberg starten.
Wenn du dir die Besteigung des Pilatus’ aufgrund der vielen Höhenmeter oder der Wegbeschaffenheit im oberen Drittel nicht zutraust, dann mach´s wie wir und gönne dir einen ‘Pausentag’. Auch die Fahrt mit den vielfältigen Pilatus-Bahnen ist ein großartiges Erlebnis und du musst kein schlechtes Gewissen haben, wenn du dir den Berg heute erFÄHRST, statt erläufst.
In Kriens startest du mit der Panorama-Gondelbahn und steigst am Fräkmüntegg in die Luftseilbahn ‘Dragon Ride’, die dich auf den Gipfel bringt. Hier kannst du auf verschiedenen Wegen den Pilatus-Kulm erkunden.
Zurück ins Tal nach Alpnachstadt geht es auf der anderen Seite mit der steilsten Zahnradbahn der Welt. Vielleicht hast du Glück und kannst auf der Fahrt an den Steilwänden des Pilatus sogar ein paar Steinböcke sehen.
Highlights:
- den 2128 Meter hohen Hausberg Luzerns zu Fuß besteigen
- mit Steinböcken um die Wette kraxeln
- der Wahnsinnsblick vom Pilatus auf das Berner Oberland mit Mönch, Eiger, Jungfrau & Co.
- auf dem Drachenweg in die Legenden des Pilatus eintauchen
- mit der steilsten Zahnradbahn der Welt hinunter ins Tal rattern
mögliche Abkürzungen:
Du kannst an den verschiedenen Bergbahnstationen (Krienseregg nach ca. 1:35 h / Fräkmüntegg nach weiteren ca. 1:20 h) überlegen, ob du nicht doch in die Bahn einsteigst. Du könntest auch mit der Panorama-Gondelbahn bis Fräkmüntegg fahren und das letzte Stück zu Fuß wandern. Für diese Flexibilität ist der Tellpass ein Segen.
Einkehrmöglichkeiten:
- Restaurant Krienseregg an der Bergbahnstation
- Naturfreundehaus Berg-Beizli kurz hinter der Bergbahnstation Krienseregg
- Restaurant Fräkmüntegg an der Bergbahnstation
- mehrere Restaurants auf dem Pilatus – günstigste Option: Panoramagrill
- in Alpnachstad mehrere Restaurants
Einkaufsmöglichkeiten:
- Coop in Alpnach (ca. 30 Minuten Fußweg von der Talstation in Alpnachstad entfernt)
Unterkunftstipp:
- Budget Rooms Pilatusbahn in Alpnachstadt
Alternativ kannst du dir auch ein ganz besonderes (allerdings nichts ganz billiges) Bergerlebnis gönnen und oben auf dem Pilatus übernachten. Am nächsten Morgen nimmst du einfach die Bahn runter nach Alpnachstadt und beginnst von da deine Wanderung nach Stans.
Etappe 5 – Alpnachstad – Stans
(3:05 h / 10 km / 310 hm hoch / 290 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
einfache Wanderung auf durchgehend guten Wegen
Bergbahnen & Co.:
Ein Tag ganz ohne motorisierte Hilfsmittel!
Highlights:
- Wanderung entlang des Alpnachersees
- die Mühlenruine mit Wasserfall
- die Lourdesgrotte
- Abendspaziergang durch Stans
mögliche Abkürzungen:
Die Strecke ist kurz und gut zu gehen, es bedarf also eigentlich keiner Abkürzung. Wenn deine Beine aber nach der Pilatus-Besteigung einen Ruhetag brauchen, kannst du von Alpnachstad auch mit dem Zug nach Stans fahren.
Einkehrmöglichkeiten:
In Stans gibt es eine große Auswahl an Restaurants. Wir können das Restaurant Engel (gehört zum gleichnamigen Hotel) empfehlen. Das Essen und der Service waren super!
Einkaufsmöglichkeiten (Auswahl):
- Coop in der Nähe des Bahnhofs
- Christen Beck (Feinkost-Supermarkt und Bäcker) gegenüber vom Hotel Engel
Unterkunftstipp:
Das Hotel Engel liegt sehr zentral in Stans und nur 3 Minuten von der Stanserhornbahn entfernt. Die beste Dusche und auch das Frühstück war sehr lecker!
HINWEIS: Die beiden folgenden Etappen gehören zu den schwierigsten des ganzen Tell-Trails. Auch wenn ich den ursprünglichen Verlauf der ‘Ur-Etappe’ Nr. 5 durch die Aufteilung in zwei Etappen ein wenig entschärft habe, brauchst du für diesen Wegabschnitt definitiv Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Schau dir die Tour in Ruhe an und entscheide, ob du sie dir zutraust. In den Etappenbeschreibungen findest du auch Abkürzungsmöglichkeiten. Nutze diese, wenn du das Gefühl hast, dass dich deine (körperlichen und mentalen) Kräfte verlassen!
Etappe 6 – Stans – Stanserhorn – Alp Laucheren
(4:30 h / 9,5 km / 680 hm hoch / 520 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
Diese und die nächste Etappe verläuft zum großen Teil auf anspruchsvollen Bergwanderwegen der Kategorie T3. Auf dieser Wanderung wird eine gute Trittsicherheit, gute Trekkingschuhe, eine gute körperliche Verfassung und Bergerfahrung vorausgesetzt. Abstieg vom Stanserhorn auf schmalen, steilen Pfaden, Aufstieg zum Arvigrat steil, wurzelig und steinig, zum Teil ausgesetzt.
Bergbahnen & Co.:
Der Tag beginnt mit gleich zwei Bergbahn-Highlights: Die historische Standseilbahn bringt dich zunächst zur Mittelstation Kälti, wo du in die weltweit einzige CabriO-Bahn steigst, die dich ‘oben ohne’ aufs Stanserhorn bringt.
Highlights:
- Fahrt mit der historischen Standseilbahn und der CabriO-Bahn zum Gipfel des Stanserhorns
- bei guter Sicht ein fantastischer Ausblick auf Mönch, Eiger, Jungfrau & Co.
- ein Plausch mit einem der ehrenamtlichen Ranger, die jeden Tag von 10-16 Uhr auf dem Stanserhorn unterwegs sind und alle deine Fragen beantworten
- Einkehr in der rustikalen Alpbeizli Chüeneren
- Aufstieg und Gratwanderung auf dem Arvigrat
- Übernachtung auf der Alp Laucheren (auch im Zelt möglich)
mögliche Abkürzungen:
Sollte dir das Graterlebnis schon nach der Besteigung des Arvigrats genügen und du die folgende (recht herausfordernde) Etappe überspringen möchtest, kannst du kurz hinter dem Gipfel des Arvigrats zur Oberalp absteigen und dort mit einer der süßen Buiräbähnli ins Tal fahren (Bargeld für die Fahrt dabei haben). Von Wolfenschießen aus bringt dich der Zug nach Engelberg, wo du wieder in den Tell-Trail einsteigen kannst.
Einkehrmöglichkeiten:
Drehrestaurant Rondorama auf dem Stanserhorn
Alpkäserei / Alpbeizli Chüeneren kurz vor dem Aufstieg zum Arvigrat
Einkaufsmöglichkeiten:
- letzte Möglichkeiten für einen größeren Einkauf in Stans! (bis Engelberg keine Läden / Supermärkte)
Unterkunftstipp:
Übernachtung im Zelt auf der Alp Laucheren. Auf Anfrage auch im Haus möglich, jedoch ist die Alp keine offizielle Übernachtungshütte und du musst dich vorher auf jeden Fall anmelden.
Wenn du mehr zu diesem besonderen Erlebnis lesen möchtest, schau unbedingt bei meiner Blogger-Kollegin Lisa von ‘Abenteuermomente’ vorbei! Sie ist die Gratwanderung vom Stanserhorn bis nach Engelberg gegangen und berichtet auf ihrem Blog darüber. Hier bekommst du auch einen guten Eindruck von der Strecke.
Etappe 7 – Alp Laucheren – Engelberg
(6:30 h / 16 km / 670 hm hoch / 1600 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
Wieder geht es auf anspruchsvollen Bergwanderwegen der Kategorie T3 über zum Teil ausgesetzte Gratwege. Auf dieser Wanderung wird gute Trittsicherheit, gute Trekkingschuhe, eine gute körperliche Verfassung und Bergerfahrung vorausgesetzt. Besonders viel Konzentration und ein bisschen Mut erfordert eine Schlüsselstelle ca. 30 Minuten nach der Alp Laucheren, bei der du die seilversicherte und mit Eisentritten versehene Felspassage Wagenleis queren musst.
Wir sind diesen Teil des Tell-Trails nicht gegangen, deshalb empfehlen wir dir nochmal den Blogbeitrag von Lisa (abenteuermomente.de), in dem sie ihre Erfahrungen auf dieser Etappe beschreibt.
Bergbahnen & Co.:
Auf dieser Etappe gehst du komplett zu Fuß bis nach Engelberg
Highlights:
- Sonnenaufgang auf der Alp Laucheren inmitten der Nidwaldener Alpen
- Mutprobe an der ‘Schlüsselstelle’ am Wagenleis
- tierische Begegnungen mit Schafen und Lamas (!)
- der malerische Lutersee
mögliche Abkürzungen:
Du kannst diese lange und anspruchsvolle Etappe abkürzen, indem du kurz hinter dem Storegghorn zur Seilbahnstation Eggen absteigst und mit der Buiräbahn zuerst nach Rugisbalm und dann weiter zur Talstation in Mettlen fährst. Von hier ist es ein kurzer Fußweg nach Grafenort, wo du in den Zug nach Engelberg steigen kannst.
Einkehrmöglichkeiten:
Auf der Strecke gibt es keine Einkehrmöglichkeiten, du solltest dich schon in Stans mit allem versorgen, was du brauchst. Erst in Engelberg findest du wieder eine große Auswahl an Restaurants.
Einkaufsmöglichkeiten:
- Supermärkte & Co. in Engelberg
Unterkunftstipp:
Das Trail-Hotel Engelberg ist eine mit viel Herz geführte Unterkunft, in der du Zimmer für jedes Budget findest. Die Besitzer Nadia und Thomas sind selbst begeisterte Bergsportler und Fernwanderer, was man an vielen liebevollen Details im Hotel merkt.
Etappe 8 – Engelberg – Titlis – Trübsee – Engstlenalp
(3:00 h / 7 km / 450 hm hoch / 410 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
gut zu gehende Pfade und Wege, eine echte Genusswanderung
Bergbahnen & Co.:
Der Titlis ist das mächtige alpine Wahrzeichen von Engelberg und lockt vor allem mit einem vielfältigen Gletschererlebnis. Zwar ist die Fahrt auf den Titlis nicht Teil des Tell-Trails, du solltest dir diesen Abstecher jedoch nicht entgehen lassen. Oben erwartet dich u.a. der Cliff Walk, eine Hängebrücke in 3041 Metern Höhe mit 500 Metern Abgrund unter dir.
Mit der Gondelbahn TITLIS Xpress fährst du zunächst von Engelberg bis zur Station Stand / Trübsee. Dort steigst du in die drehbare Luftseilbahn TITLIS Rotair um und gleitest über den Gletscher bis hinauf zum Titlis.
Um deine Wanderung auf dem Tell-Trail fortzusetzen, fährst du mit der Rotair wieder runter zum Trübsee und machst dich von dort auf den Weg über den Jochpass zur Engstlenalp.
Highlights:
- Gletschererlebnis Titlis mit dem Cliff Walk, der Gletschergrotte uvm.
- Teil eins der Vier-Seen-Wanderung mit Trübsee und Engstlensee
- das Kuhparadies Engstlenalp
mögliche Abkürzungen:
Um ein paar Höhenmeter einzusparen, kannst du vom Trübsee mit der Sesselbahn hoch auf den Jochpass fahren.
Einkehrmöglichkeiten:
- diverse gastronomische Angebote rund um Titlis und Trübsee
- Rossbodenhütte kurz vor der Engstlenalp
- Hotel-Restaurant Engstlenalp
Einkaufsmöglichkeiten:
- auf dieser Etappe keine Läden
Unterkunftstipp:
Neben den klassischen Doppelzimmern kannst du im Hotel Engstlenalp auch in Nostalgiezimmern und einem Matratzenlager übernachten.
Etappe 9 – Engstlenalp – Älggialp
(6:00 h / 16,5 km / 520 hm hoch / 720 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
bis Melchsee-Frutt und Blausee sehr gut zu gehende Wege, rund um den Abgeschütz Bergwanderweg der Kategorie T3, zum Teil mit Ketten und Eisentritten gesichert
Bergbahnen & Co.:
keine Bergbahnen auf dieser Etappe
Highlights:
- Teil zwei der Vier-Seen-Wanderung mit Tannensee und Melchsee
- Norwegen-Feeling zwischen Tannensee und Melchsee
- Panorama-Fahrstuhl am Melchsee
- schroffe Bergwelt rund um den Abgeschütz
- der geografische Mittelpunkt der Schweiz auf der Älggialp
mögliche Abkürzungen:
Wer sich die Wanderung über den Abgeschütz (Kategorie T3) nicht zutraut, kann in Melchsee-Frutt mit der Seilbahn zur Talstation Stöckalp und von dort mit Bus und Zug nach Lungern fahren.
Einkehrmöglichkeiten:
- Berggasthaus Tannalp (auch mit Übernachtungsmöglichkeiten)
- diverse Einkehrmöglichkeiten in Melchsee-Frutt (direkt am Wanderweg auch ein Imbiss mit günstigen Kleinigkeiten)
Einkaufsmöglichkeiten:
- das Lädeli in Melchsee-Frutt mit einer Auswahl an Lebensmitteln und frischen Produkten für dein Bergpicknick (Öffnungszeiten beachten)
Unterkunftstipp:
Eine Nacht am geografischen Mittelpunkt der Schweiz: Die Älggialp liegt auf 1650 Metern und ist umgeben von weitläufigen Weiden. Im Berggasthaus Älggialp kannst du übernachten und auch essen.
Etappe 10 – Älggialp – Lungern
(5:35 h / 18 km / 650 hm hoch / 1575 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
meist bergab auf zum Teil steilen und steinigen Pfaden
Bergbahnen & Co.:
ausschließlich zu Fuß geht´s an den Lungener See
Highlights:
- zahllose Alpen, an denen man eventuell auch mal einen Blick auf die Käseproduktion werfen kann
- Rastplatz und Aussichtspunkt am Schildboden mit frischem Wasser aus einem Brunnen
mögliche Abkürzungen:
Du kannst eine gute Stunde Gehzeit (4 km) sparen, indem du am Brünigpass (Bahnhof Brünig-Hasliberg) in den Zug nach Lungern steigst. (fährt stündlich / ca. 15 Minuten Fahrzeit)
Einkehrmöglichkeiten:
keine Einkehrmöglichkeiten auf der Etappe, in Lungern gibt es ein paar Restaurants, z.B. das Restaurant Bahnhöfli mit leckerem Essen und einem sehr netten Team.
Einkaufsmöglichkeiten:
- Dorfladen Volg in Lungern
Unterkunftstipp:
Emmas Hotel ist ein modernes und angenehmes Bed&Breakfast mit ganz viel Liebe zum Detail.
So beherbergt z.B. der alte Fahrstuhlschacht sechs ‘Gwunder-Nischen’ und es lohnt sich wirklich, einmal den ganzen Weg nach oben zu Fuß zu gehen und jeden dieser ‘Mini-Räume’ zu bestaunen. Neben einem Lädli findest du hier eine Notfallbox mit allerlei nützlichen Sachen, eine Teeküche, sowie eine Bücher- und Kinder-Ecke. Wenn du dann oben angekommen bist, kannst du es dir auf der Dachterrasse gemütlich machen.
Das Frühstück im Hotel Emma ist auch spitze!
Etappe 11 – Lungern – Sörenberg
(5:40 h / 15 km / 1225 hm hoch / 550 hm runter)
Wegbeschaffenheit:
zum Teil ausgesetzte Bergwanderung der Kategorie T3 auf schmalen Pfaden, Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Voraussetzung!
Bergbahnen & Co.:
Von Lungern geht es mit der Luftseilbahn hoch nach Turren. Nach der Wanderung fährst du mit der Seilbahn vom Brienzer Rothorn nach Schönboden.
Highlights:
- Gratwanderung auf dem Obwaldner Höhenweg mit Option auf Steinböcke
- tolle Ausblicke auf das Berner Oberland
- Gipfelerlebnis auf dem Brienzer Rothorn
mögliche Abkürzungen:
Wenn du diese sehr lange und anspruchsvolle Tour ein wenig entschärfen möchtest, kannst du kurz hinter der Bergstation Turren nicht zum Obwaldner Höhenweg aufsteigen, sondern ‘untenrum’ über die Alp Breitenfeld zum Berggasthaus Schönbüel wandern. Dadurch sparst du dir einige Strecken- und Höhenmeter und die Tour ist weniger ausgesetzt, aber dennoch eine wunderschöne Alternative.
Auch kurz vor dem Brienzer Rothorn gibt es nochmal die Möglichkeit, den anstrengenden Aufstieg abzukürzen. Statt auf steinig-steilen Pfaden kannst du kurz bevor es Richtung Gipfel geht auf einem guten Weg zum Eisee absteigen, von wo du mit einer Sesselbahn hoch aufs Brienzer Rothorn gelangst. (Fahrzeiten beachten!)
Einkehrmöglichkeiten:
- Berggasthaus Schönbüel kurz nach der Etappenhalbzeit ist perfekt für die Mittagsrast
- Gipfel-Restaurant Rothorn
- diverse Einkehrmöglichkeiten in Sörenberg
Einkaufsmöglichkeiten:
- Dorf-Supermarkt Volg im Zentrum von Sörenberg
Unterkunftstipp:
In Sörenberg findest du verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten. Wir haben im zentral gelegenen Hotel Sörenberg übernachtet. Von hier hast du einen schönen Blick auf das Brienzer Rothorn, das in der Abendsonne rot leuchtet.